Kreis Olpe. In der letzten Kreisvorstandssitzung des VBE (Verband Bildung und Erziehung) im Kreis Olpe informierten sich die Mitglieder über schwieriger werdende Situation der SchulleiterInnen an Grundschulen.

An den 43 Grundschulstandorten im Kreis Olpe arbeiten nur noch 34 Rektoren. Aufgrund der Altersstruktur der Schulleiter wird sich diese Situation in den nächsten 2 Jahren noch zuspitzen. 9 Schulleitungen leiten bereits seit geraumer Zeit kommissarisch 2 Schulen. Dadurch ergibt sich, dass 42 % der Schulen auf die tägliche Präsenz ihrer Schulleitung verzichten müssen. Diese Aufgabe bedeutet eine enorme Belastung.

Besonders den Raum Lennestadt trifft es sehr hart, dort ist fast jeder Schulleiter von einer doppelten Schulleitung betroffen. Viele Versuche die Funktionsstellen zu besetzen, schlagen fehl, da es niemanden gibt, der sich auf die Funktionsstellen bewirbt. Immer mehr SchulleiterInnen (u. Konrektorinnen) lassen sich entpflichten, da die Bewältigung der Aufgaben kaum noch ohne gesundheitliche Beeinträchtigung zu schaffen ist.

Auch die "Scheinlösung" der Gründung von Verbundschulen löst nicht die Misere. Im Gegenteil! Hier wird der Schulleiter, der 2 Schulstandorte zu leiten hat, sogar noch mit einer geringeren Leitungszeit belohnt. „Wir müssen dringend finanzielle Anreize schaffen, die Angleichung der Besoldung, die Leitungszeit der Schulleitungen muss erhöht werden und auch die Verwaltungsstunden müssen dringend angehoben werden. Es kann nicht sein, dass Schulen nur mit 2- 4 Stunden von Schulsekretärinnen unterstützt werden", forderte die Kreisvorsitzende Birgit Meurer.

Die Grundschule Brachthausen ist ebenfalls vom Rektorenmangel betroffen.
Die Grundschule Brachthausen ist ebenfalls vom Rektorenmangel betroffen. © WP

Aber nicht nur die Schulleitungen, sondern auch die Lehrerkollegen an den kleinen Schulen sind enorm belastet, viele schildern ihre Nöte, sie haben Angst zu erkranken, da der Schulbetrieb damit zusammenbricht. Vertretungslehrkräfte sind zur Zeit nicht zu bekommen.

Die Schulträger sind hier in der Pflicht nachzudenken, ob ein Erhalt der Standorte auf dieser Grundlage wirklich immer die Lösung ist. Qualität von Schule kann so auf keinen Fall gewährleistet werden.