Hünsborn/Kreis Olpe. Stellvertretender Kreisbrandmeister würdigt Einsatz der Feuerwehren und will Leistungsnachweis im Kreis Olpe künftig attraktiver machen.
Jedes Jahr findet in den Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens der Leistungsnachweis der Feuerwehren statt. So auch im Kreis Olpe. Unter der Leitung von Clemens Schürholz aus Drolshagen obliegt die Planung und Organisation dem Arbeitskreis „Leistungsnachweis im Kreis Olpe“. Nachdem die Löschgruppe Welschen-Ennest letztes Jahr den Arbeitskreis unterstützt hatte, war diesmal die Einheit Hünsborn der Feuerwehr Wenden dran. Und so war der Ort des Geschehens das örtliche Industriegebiet, genauer gesagt das Firmengelände der WeberHaus GmbH & Co. KG. „Der Leistungsnachweis ist sehr wichtig. Auch für die Gruppen untereinander. Man vergleicht sich ja immer“, so Joachim Hochstein, Leiter der Feuerwehr der Gemeinde Wenden.
Verschiedene Szenarien erproben
Von den einzelnen Gruppen, die sich aus Feuerwehrleuten mit viel Erfahrung und solchen, die noch am Anfang ihres Werdegangs stehen, zusammensetzten, waren verschiedene Szenarien abzuarbeiten: Ein Löschangriff mit Zimmerbrand, ein Löscheinsatz mit Wasserentnahme über Saugschläuche aus offenem Gewässer und eine Leiterübung mit Menschenrettung. Dazu kamen das Anlegen von Stichen und Knoten sowie ein schriftlich zu beantwortender Frageteil. Die Bewertung der einzelnen Übungsteile erfolgte durch vorher benannte Schiedsrichter, die die Ergebnisse dokumentierten.
Feuerwehr im Kreis Olpe
Im Kreis Olpe gibt es insgesamt rund 3700 Feuerwehrmänner und -frauen, Feuerwehrjungen und -mädchen. Davon 1712 Aktive, 800 gehören den Musikzügen an, 420 der Ehrenabteilung, 500 der Jugendfeuerwehr und 200 der Kinderfeuerwehr. Dazu kommen 80 Menschen, die sich in der Unterstützungseinheit engagieren (Zahlen von 12/2023).
Weniger teilnehmende Gruppen als im Vorjahr
In Kreis Olpe gibt es 45 Gerätehäuser und eine ungefähr dementsprechende Gruppenanzahl. Waren letztes Jahr noch 24 Gruppen zum Leistungsnachweis angetreten, kamen in diesem Jahr nur 14. Neben Hünsborn aus Drolshagen, waren auch Ennest, Heggen, Hofolpe, Oedingen, Saalhausen, Welschen Ennest, Wenden, Lenhausen, Schönholthausen und Ostentrop vor Ort. Lenhausen und Ennest waren mit zwei Gruppen vertreten.
„Das ist insgesamt leider etwas wenig“, so Thomas Hengstebeck, stellvertretender Kreisbrandmeister. Und lieferte mit viel Verständnis dafür gleich die Erklärung: „Es gibt einfach zu viele Zusatztermine. Beispielsweise Aus- und Weiterbildungen, Paralleleinsätze und natürlich private Termine. Normalerweise findet der Nachweis auch im Mai statt, jetzt im Juni sind wir mitten in der Schützenfestsaison.“
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Der Leistungsnachweis: voneinander lernen
Für die, die da waren, sparte Thomas Hengstebeck indes nicht mit Lob. „Sie sind nicht nur freiwillig hier, sondern auch hoch motiviert. Das ist ein gutes Training, fördert den Zusammenhalt und bringt viele weitere Vorteile mit sich. Die Kameraden können zeigen, was sie draufhaben und die Erfahrenen und die Neuen lernen voneinander“, fasste Hengestebeck das zusammen, worum es bei dem Leistungsnachweis geht: die Vermittlung der Kenntnisse der Feuerwehrdienstvorschriften, die Erhöhung der Schnelligkeit bei der Brandbekämpfung und der technischen Hilfeleistung, die sichere Handhabung der Geräte, die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und die Stärkung des Kameradschaftsgeistes.
Gleichwohl, was dem stellvertretenden Kreisbrandmeister in Zukunft vorschwebt, ist eine deutliche Attraktivitätssteigerung des Leistungsnachweises. „Das ist einfach notwendig und an der Zeit, das würde der ganzen Übung und den Kameraden guttun“, so Hengstebeck. Ein möglicher Ort wäre für ihn das neue Gefahrenabwehrzentrum des Kreises Olpe, das gerade an der Kreisstraße 36 zwischen Olpe und Drolshagen-Berlinghausen entsteht. „Das wäre richtig attraktiv. Verbunden mit einem Tag der offenen Tür, könnte man der Bevölkerung zeigen, was man alles an Technik und Leistung in der Lage ist aufzubringen.“
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