Attendorn. 5000 Fans feiern Michael Patrick Kelly beim Attendorn Open Air. Unter ihnen sind auch die allergrößten Fans, die es in die erste Reihe schafften.
Die Vorfreude unter den Fans war deutlich spürbar, als sie sich am Donnerstagabend vor der Bühne auf dem Parkplatz der Atta Höhle versammelten. Rund 5000 Fans waren nach Attendorn gekommen, um Michael Patrick Kelly im Rahmen des Attendorn Open-Air-Festivals bei seiner „B-O-A-T-S”-Tour zuzujubeln und gemeinsam zu feiern.
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Schon ab Sonntag kampierten die ersten Fans direkt gegenüber dem Festivalgelände. Wie bei einem Michael Patrick Kelly Konzert üblich, sorgten sie dafür, dass die „Hardcore Fans“ die Plätze direkt vor der Bühne bekamen. Doch dazu war Einsatz gefragt. Wer seinem Idol ganz nah sein wollte, bekam ein Bändchen mit einer laufenden Nummer ausgehändigt, wurde namentlich erfasst und musste sich zu vorgegebenen Zeiten melden, um seinen Platz in der Schlange zu halten. Als Lohn für den Einsatz kamen diese rund 300 Fans als erste am Donnerstag auf das Gelände und standen direkt an der Bühne, wo sie ihre Plätze auch verteidigten.
Wer es nicht bis in die erste Reihe schaffte, bekam trotzdem ein bestens organisiertes und für viele ein unvergessliches Konzert präsentiert. So auch Familie Beller aus Waldbröhl. Während Mutter Anja schon Kelly Fan seit den 1990er-Jahren ist, ist es für die Kinder Emely (10) und Maxin (8) ihr erstes Konzert. „Maxin hat sich die Karten zum Geburtstag gewünscht und wir haben zunächst die Tickets für das Biggesse Open Air gekauft, was dann ja abgesagt wurde. Aber Attendorn ist auch ok.“ Das findet auch Maxin. „Ich höre die Lieder von Paddy richtig gerne und bin schon ganz aufgeregt“, so der Nachwuchsfan auf dem Weg zum Einlass.
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Für Nicole, Stefanie und Tatjana aus Freudenberg ist es schon das vierte Konzert im Rahmen der „B-O-A-T-S”-Tour. Heute haben sie noch ihre Freundin Annette mitgebracht. „Es sind die Texte und die Gefühle, die er zum Ausdruck bringt, die uns so ansprechen. Daher kommen wir immer wieder.“
Die Texte sind es auch, die Tatjana Frenzel aus Eiserfeld heute nach Attendorn lockte. „Ich bin Pfarrerin und die Texte haben etwas, was mich sehr berührt.“ Auch sie war zuvor in den 1990er-Jahren ein echter Kelly Fan. „Heute ist es Paddy Kelly. Seine mehrjährige innere Klausur in einem französischen Kloster haben für mich etwas Verbindendes.“
Neben ihr steht Martina aus Bergheim mit ihrem Sohn Emiel (10). Er hat von Kindesbeinen an die Kelly Musik gehört und ist nun selber Fan. „Ich kann auch was schon auf der Gitarre spielen“, erklärt er stolz. Die anderen Fans drumherum sind begeistert. Das scheint typisch für ein Michael-Patrick-Kelly-Konzert zu sein. Tausende fremden Menschen kommen zusammen, kennen sich nicht, haben unterschiedlichste Weltanschauungen und nach drei Stunden verstehen sie sich alle. Sei es die 84-jährige Elli, die ganz vorne mit ihrer Enkelin feiert, Marie aus Hannover, das Mädchen mit einer Beeinträchtigung, die extra ein Plakat geschrieben hat, um ein Selfie mit ihrem Star zu bekommen oder Katrin aus Dinslaken, die mit ihrer Schwester Lisa aus Wesel schon seit ihrem sechsten Lebensjahr auf Kelly Konzerte geht und sich gerade mit Astrid aus Düsseldorf anfreundet.
Insgesamt hatten die Organisatoren, Helfer, Sicherheits- und Ordnungskräfte alles im Griff. Eine Zone mit Snacks und Getränken stellt die Versorgung aller Fans sicher. Einige Zaungäste genießen die Musik und den ein oder anderen Blick aufs Festivalgelände. Von Anfang an, gerade mit Songs wie „Beautiful Madness” oder „Wonders”, springt der Funke über. Klatschend, winkend, Hände-streckend, mit Plakaten und Fähnchen bis zum aufgeteilten Chorgesang machte das Publikum mit. Kelly ist von Anfang an voller Spielfreude, mit einem professionellen Programm, das mitreißt, mal rockig, mal mit Balladen auf der Bühne präsent.
Fester Bestandteil der Konzerte ist eine Friedens-Schweigeminute nach einem Glockenschlag auf die aus Munitionsteilen hergestellte 240 Kilogramm Glocke auf der Bühne. Und bei der „B.O.A.T.S“-Tournee ist auch eine Bootstour dabei. Durchs Publikum gleitet Kelly singend in einem gelben Boot auf einer von einem Dutzend Sicherheitskräften gezogenen Spezialkonstruktion. Nach rund drei Stunden ist alles vorbei und die Fans gehen selig nach Hause und freuen sich auf das nächst Konzert ihres „Paddy“ Kelly.