Wenden/Ottfingen. Starkregen hat am Montagabend die Feuerwehr und das THW in der Gemeinde Wenden in Atem gehalten. Am Dienstag herrscht Ruhe auf den Straßen.

  • Starkregen hat in Wenden für Überflutungen gesorgt
  • Das Bundesamt für Katastrophenhilfe hatte für Wenden vor Gefahr der Überflutung gewarnt
  • Die Entwarnung kam um 1.13 Uhr in der Nacht
  • Am Morgen nach dem Hochwasser sind die Straßen fast leer

Starke Regenfälle haben am Montagabend in der Gemeinde Wenden an mehreren Orten für Einsätze der Rettungskräfte gesorgt. Wie ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr berichtete, beruhigte sich die Lage am späten Abend aber wieder. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Wegen überfluteter Keller und abgestellter Stromzufuhr seien einige betroffene Anwohner des Ortsteils Ottfingen über Nacht bei Bekannten untergekommen.

André Moll vor dem Haus seiner Mutter Anita: Mit fast 30 Helferinnen und Helfern haben Freunde und Familie es geschafft, das Schlimmste zu verhindern. Nun hat die Entsorgung des durchnässten Hausrats begonnen.
André Moll vor dem Haus seiner Mutter Anita: Mit fast 30 Helferinnen und Helfern haben Freunde und Familie es geschafft, das Schlimmste zu verhindern. Nun hat die Entsorgung des durchnässten Hausrats begonnen. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

Update 7. Mai, 10 Uhr: Die Bachstraße, die am Abend noch einem Fluss glich, zeigt kaum noch Spuren der Überflutung. Fast gespenstische Stille herrscht hier, wo wenige Stunden zuvor noch Rettungskräfte und Anwohner im Einsatz waren, um das Wasser nach besten Kräften aus den Häusern herauszuhalten. Die meisten Häuser sind dunkel, die Anwohner waren in der Nacht von Polizei und Ordnungsamt dringend ersucht worden, anderswo unterzukommen. Als Notunterkunft war die Turnhalle der Gesamtschule Wenden vorgehalten worden. In einigen Häusern wird schon geräumt und gereinigt.

Hochwasser in Wenden: Der Einsatz bis spät in die Nacht

Einsatzkräfte der Feuerwehr legen Sandsäcke an einem Haus aus. Foto: Sascha Thelen/dpa
Einsatzkräfte der Feuerwehr legen Sandsäcke an einem Haus aus. Foto: Sascha Thelen/dpa © DPA Images | Sascha Thelen

Unter anderem war das Technische Hilfswerk aus Olpe alarmiert worden, um die Feuerwehr der Gemeinde Wenden zu unterstützen. Der Wasserförderzug der Feuerwehr Olpe ist ebenfalls im Einsatz. Gegen 21 Uhr kämpften insgesamt 120 Einsatzkräfte gegen die Wassermassen. Gegen 21.30 hatte die Leitstelle des Kreises Olpe eine Hochwasserwarnung für Wenden ausgesprochen. Dort „besteht die Gefahr der Überflutung“, wie der Kreis über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mitteilte. Menschen, die sich in dem betroffenen Bereich aufhielten, sollten demnach Heiz- und Kochgeräte abschalten, sich an einen sicheren Ort begeben und den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge leisten. Menschen in dem Gebiet sollten darüber hinaus keine Keller betreten und sich von fließenden Gewässern fernhalten.

In Ottfingen steht ein Auto im Hochwasser. 
In Ottfingen steht ein Auto im Hochwasser.  © Jörg Winkel | Jörg Winkel

„Es gibt derzeit ein größeres Einsatzgeschehen in Wenden“, teilte Steffi Gerlach, Pressesprecherin des Kreises Olpe, auf Anfrage unserer Zeitung mit. „In Wenden und vor allem in Ottfingen hauptsächlich.“ Es handelte sich um Einsätze, die durch den Regen bedingt sind. „Wasser in Kellern, auf Straßen und Unterführungen etc.“, so die Pressesprecherin. Alle vier Einheiten der Wendener Feuerwehr waren im Einsatz. Die Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus Wenden ist besetzt worden. Das THW Bergneustadt war ebenfalls zur Unterstützung vor Ort.

Die einsetzende Dunkelheit erschwert die Arbeit der Rettungskräfte.
Die einsetzende Dunkelheit erschwert die Arbeit der Rettungskräfte. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

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Die größten Überflutungen hatte es offenbar an der Bachstraße in Ottfingen und der Wendebachstraße in Wenden gegeben, wo die Großmicke und die Wende hoch über die Ufer getreten sind. Die beiden Straßen waren bereits im Juni 2021 überflutet worden. Die gesamte Wendener Feuerwehr war damals stundenlang im Einsatz, um vollgelaufene Keller abzupumpen. Diesmal scheint das Ausmaß nicht geringer zu sein. Anwohner berichten, diesmal stehe das Wasser noch höher. Die Zahl der betroffenen Gebäude ist noch nicht abzusehen.

Die Feuerwehr Olpe war gegen 20 Uhr mit weiteren Fahrzeugen eingetroffen, um zu unterstützen. Die Einsatzleitung hat Gemeindebrandinspektor Joachim Hochstein. Auch Kreisbrandmeister Christoph Lütticke war in Wenden vor Ort, um Unterstützung zu leisten. Die Feuerwehr hatte geprüft, ob das Flüchtlingsheim unterhalb der Firma Berker in Ottfingen geräumt werden muss. Weitere Kräfte waren in Gerlingen vor Ort, um sich auf die Flutwelle dort vorzubereiten und an der Bigge liegende Häuser mit Sandsäcken zu schützen. Ebenfalls im Einsatz war der Bauhof der Gemeinde Wenden und die Energieversorger, die großflächig Strom- und Gasversorgung in den Überflutungsgebieten abstellten, außerdem das Deutsche Rote Kreuz.

Um 1.13 Uhr kam dann die Entwarnung über die NINA-Warnapp. „Die Warnung ist aufgehoben.“

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Die Feuerwehr der Gemeinde Wenden hatte die Bürger über die sozialen Medien informiert, dass mehrere Straßen gesperrt sind, unter anderem die Bachstraße in Ottfingen, der Kreuzweg in Richtung Dörnschlade und der Verbindungsweg zwischen Hünsborn und Altenhof. Gegen 1 Uhr nachts teilte die Feuerwehr auf Facebook mit: „Rückbau der Maßnahmen. Nach ca. sechs Stunden entspannt sich die Lage in der Gemeinde Wenden.“ Insgesamt seien rund 280 Einsatzkräfte aus verschiedenen Einheiten aus dem Kreis Olpe und Umgebung im Einsatz gewesen.

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