Olpe. In der Martinstraße hat eine kriminalpolizeiliche Beratungsstelle aufgemacht. Die Ordnungshüter setzen auf neueste Technik und Selbstversuche.
Die neue kriminalpolizeiliche Beratungsstelle der Kreispolizeibehörde Olpe im Haus Martinstraße 44 feierte am Dienstag ihre Eröffnung. In weitaus größeren Räumlichkeiten soll die Kriminal-Präventionsarbeit noch mehr im Vordergrund stehen und weiter ausgebaut werden. Die Beratungsstelle in den ehemaligen Räumen der Volksbank-Filiale besitzt die neueste Sicherheitstechnologie – fortan können Besucher mit eigenen Augen sehen und ausprobieren, wie Täter bei Einbrüchen vorgehen und, wie sich mit aktuellsten Sicherheitssystemen bestmöglich dagegen geschützt werden kann.
Große Vorfreude
Die Freude zur Neueröffnung war bei den beiden Kriminalkommissaren Michael Meinerzhagen und Simone Klewes riesig – beide kümmern sich fortan um die neue Beratungsstelle in der Kreisstadt Olpe und den Ausbau der Präventionsmaßnahmen, „Die Arbeit ist natürlich sehr vielfältig und breit gefächert. Es ist ein Ort, an dem anonymisiert Gespräche geführt werden können“, berichtet Simone Klewes. Vor allem die räumliche Vergrößerung sorge für deutlich mehr Möglichkeiten, denn bislang musste die Arbeit in kleinen Einzelräumen ausgeführt werden – größere Gruppen konnten so nur schwer gemeinsam zusammenkommen. „Das ist heute überhaupt kein Vergleich mehr“, ist Michael Meinerzhagen überglücklich. Die neue Beratungsstelle ist mit einigen aktuellen, teils digitalisierten Exponaten ausgestattet. Interessierte haben so die Möglichkeit, an einer Einbruchsschutzberatung an einer Sicherheitstür sowie einem eigens erstellten Hausfenster teilzunehmen. Ebenso vorgesehen ist ein eigener Beratungsraum, der vor allem für den Opferschutz gedacht ist. „Hier kommen jetzt die Leute hin und können wirklich etwas anfassen“, erhofft sich Michael Meinerzhagen durch praktische Übungen ein größeres Verständnis für den Gefahrenschutz.
Im Blickpunkt der neuen Beratungsstelle steht auch die Kriminalprävention bei Jugendlichen und Rentnern. Gerade Cybermobbing und Hate Speech hätten in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und müssten schon vorab thematisiert werden. Die Beratungsstelle biete hierbei die Möglichkeit, an weitere Anlaufstellen zu vermitteln und die gemeinsame Vernetzung zu verbessern. Der Abteilungsleiter der Polizei, Polizeidirektor Jürgen Griesing, sieht das ähnlich: „Es war dringend nötig, dass sich etwas tut. In der alten kriminalpolizeilichen Beratungsstelle wurde es etwas eng. Heute braucht man eine Basis. Wir sind zufrieden, dass jetzt alles geklappt hat“. Die neue Beratungsstelle befinde sich auf dem neuesten Stand und entspreche den aktuellsten Vorgaben der Landespolizei. „Sie haben eine Beratungsstelle eröffnet, die in NRW ganz weit vorne ist“, bestätigt Landeskriminaldirektor Ralf Kluxen.
Viele Veränderungen
Und auch für Landrat Theo Melcher steht die Gewaltprävention und der Opferschutz an erster Stelle. Über die letzten Jahrzehnte habe sich auch durch den technologischen Fortschritt im Bereich der Kriminalität einiges verändert. Neue Straftatbestände seien durch die digitale Welt aufgekommen, aber auch an Schulen müsse frühestmöglich eingegriffen werden, so Melcher. Und weiter: „Wir müssen uns früh um die Kinder kümmern, die Opfer solcher Straftaten werden können. Wir brauchen dafür die modernste Ausstattung. So wie es vorher war, war es nicht mehr tragbar“, freut er sich über die Neueröffnung.