Drolshagen. Trotz Regen feierten zahlreiche Menschen ausgelassen beim Drolshagener Altweiberzug. Hier finden Sie ein Video und bunte Bilder.

Dass es zu Karneval häufig feucht-fröhlich zugeht, ist kein Geheimnis. Für viele gehören Sekt, Bier, Likör oder „Hugo“ zum Feiern dazu. Dass es auch ganz anders feucht-fröhlich sein kann, das erlebten am Altweibertag 2024 die Besucherinnen und Besucher des Dräulzer Frauenkarnevals. Denn der größte Umzug dieses Tages in der ganzen Region war vom ersten bis zum letzten Moment von Regen dominiert. Alle Bilder finden Sie hier.

Fast alle der fantasievoll kostümierten Frauen, die den närrischen Lindwurm bildeten, und die zahlreichen Musikerinnen und Musiker hatten ihre Kostüme oder Uniformen mit durchsichtigen Regenmänteln versucht, zumindest vor den schlimmsten Unbilden der Witterung zu schützen – was kaum gelang, denn das mal schwächer, oft stärker herabfallende Nass durchdrang auf Dauer auch Schirme, Jacken und sogar Pavillondächer.

Altweiberumzug in Drolshagen

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    Nur die „Berlingas“ aus Berlinghausen hatten es etwas besser: Zu ihren Kostümen – die Frauen waren als Heißluftballone verkleidet – gehörten durch die über den Köpfen schwebenden Ballone praktisch automatisch auch Regendächer. Doch so nass es auch war – der Stimmung tat das Wetter keinen Abbruch. Junge und alte Närrinnen skandierten ständig ihren Schlachtruf „Drolau“, warfen zentnerweise Süßes ins Publikum und hatten Spaß an sich und ihren Verkleidungen. Die Reihen des Publikums waren verständlicherweise weniger dicht, dennoch hatten viele Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung den Weg nach Drolshagen eingeschlagen, um den traditionsreichen Frauenkarneval zu erleben.

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    Ob es die „First Ladies“ als Indianer waren, die „Jecke Family“ mit einem fahrenden Korallenriff, die „Lister-Sisters“ als Haribo-Tüten – der Fantasie bei den Verkleidungen war kaum Grenzen gesetzt.

    Als „Panzerknacker“ kam die Volksbank-Gruppe anmarschiert.
    Als „Panzerknacker“ kam die Volksbank-Gruppe anmarschiert. © Olpe | Jörg Winkel

    Eine Gruppe fiel allein durch ihre schiere Größe auf: die „Panzerknacker“, mehrere dutzend Teilnehmerinnen der Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen, die anlässlich des 150-jährigen Bestehens ihrer Bank mit dabei waren. Einen für deutschen Karneval ungewöhnlichen Wagen hatten die „Hützen-Pützis“ an den Start gebracht: Mit dem „Dia de los mertos“ nach mexikanischer Tradition erinnerten sie an berühmte Verstorbene des vergangenen Jahres.

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    Der Musikzug der Feuerwehr Drolshagen, der Spielmannszug Olpe und der Fanfarenzug Lieberhausen marschierten im Zug mit und umrahmten den Zug mit klingendem Spiel. Dann kam die Stunde der „Hähnchen“, einer Frauengruppe, die in dieser Session ihr 60-jähriges Bestehen feiert und diesmal an der Reihe war, den Stadtschlüssel von Bürgermeister Uli Berghof entgegenzunehmen.

    So wie die als Bienen verkleideten „Hähnchen“ nutzten viele Teilnehmerinnen durchsichtige Regenmäntel, um ihre Kostüme zu schützen.
    So wie die als Bienen verkleideten „Hähnchen“ nutzten viele Teilnehmerinnen durchsichtige Regenmäntel, um ihre Kostüme zu schützen. © Olpe | Jörg Winkel

    Sie waren als Bienen verkleidet und hatten, dazu passend, statt eines Traktors ein italienisches Lastendreirad mit dabei, das vom Hersteller „Ape“ (Biene) genannt wird. Berghof hatte wie stets ein humoriges Gedicht verfasst, in dem er lokale und weltpolitische Ereignisse auf die Schippe nahm, kürzte es aber angesichts der zunehmenden Niederschlagsmengen ab.

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    Neben ihm hatte das Präsidium der Drolshagener Weiberfastnacht um Larissa Braun Aufstellung bezogen und nahm den Applaus der Menge für ihren Einsatz entgegen. Dann holte Berghof den Stadtschlüssel hervor und überreichte ihn unter donnerndem „Drolau“ und Schüssen aus der Konfetti-Kanone an Nadine Dahl-Engel von den „Hähnchen“, die versprach, das Wahrzeichen gut zu hüten bis zum Ende der Session. Dann löste sich der Zug auf; zahlreiche Teilnehmerinnen und Zuschauer setzten den Karneval in der trockenen und warmen Vier-Jahreszeiten-Halle bei Showprogramm und Musik bis in die Nacht fort – ohne Regen.