Kreis Olpe. Noch kein Karnevalskostüm? Ob im Laden gekauft oder selbst gebastelt – wie Sie im Kreis Olpe jetzt schnell fündig werden.

Im traditionsreichen Spielwarengeschäft Sondermann in Olpe klingelt die Ladenglocke in diesen Tagen besonders oft: Wer in letzter Minute noch ein Karnevalskostüm sucht, hofft zwischen bunten Perücken, Kostümen von der Stange und Federn in knalligen Farben fündig zu werden. „Hippie ist ein Dauerbrenner“, erzählt Ladenbesitzer Jörg Sondermann, „bunt und schon mit wenig Zubehör komplett.“ Und unter das farbenfrohe Hemd kann man die wärmenden Pullover nach dem Zwiebelprinzip schichten, wenn es in die Kälte geht.

Ein rot-weiß gestreifter Karnevalshut.
Ein rot-weiß gestreifter Karnevalshut. © Sarah Breunig | Sarah Breunig

Im Eingangsbereich des Ladens türmen sich allerlei Karnevalsartikel in den Regalen. Farbenfrohe Hüte mit Punkten, Pailletten und Streifen – auch in Miniaturausgabe. Aus jahrelanger Erfahrung weiß er: „Alles Geringelte läuft immer gut.“ Schließlich ist der Kölner Karneval mit seinem rot-weiß gestreiften Look nicht weit. Auch die blau-weiß gestreiften Matrosenkostüme sind diese Saison besonders beliebt, ob das wohl am marinebegeisterten Olper Karnevalsprinzen Juppes I. liegt?

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Wie schafft es ein Spielwarenladen in Zeiten des Onlinehandels zu überleben? Jörg Sondermann hat darauf eine klare Antwort. Die persönliche Beratung und die Möglichkeit, die Kostüme vor Ort anzuprobieren, machen sein Geschäft für die Bürgerinnen und Bürger aus der Region nach wie vor attraktiv, ist er sich sicher. Immerhin existiert Spielwaren Sondermann bereits seit 1928.

Selbst kreativ werden

Verschiedene Stoffe im Regal im „Creativstudio“ in Attendorn.
Verschiedene Stoffe im Regal im „Creativstudio“ in Attendorn. © Sarah Breunig | Sarah Breunig

Natürlich muss es nicht immer das Kostüm von der Stange sein. Ob aus Stoffen, Wolle, Bastelpapier, Pfeifenputzern oder dem beliebten Tüll – mit nur wenig Aufwand können daraus individuelle Verkleidungen entstehen.

Sein Kostüm selbst zu basteln, ist wie Vorglühen für den Karneval.
Anke Schulz - Inhaberin vom „Creativstudio“ in Attendorn

In ihrem „Creativstudio“ in Attendorn berät Anke Schulz ihre Kundschaft von der kreativen Idee bis zum fertigen Kostüm. „Während man über ein Kostüm nachdenkt, ist man gedanklich schon beim Feiern und überlegt, wie es wirken soll. Sein Kostüm selbst zu basteln, ist wie Vorglühen für den Karneval“, schmunzelt sie. Wenn es schnell und einfach gehen soll, empfiehlt sie Tüll. Um mit wenigen Handgriffen einen Tüllrock zu basteln, schneidet man den Tüll in zehn Zentimeter breite Streifen und wickelt diese um ein breites Gummiband für die Hüfte, erklärt sie. Die Streifen werden einzeln durchgezogen und verknotet. Schon entsteht ein Rock.

Anke Schulz schneidet Tüll zurecht.
Anke Schulz schneidet Tüll zurecht. © Sarah Breunig | Sarah Breunig

Eine schwangere Frau mit zwei Kleinkindern betritt das „Creativstudio“. Sie bastelt nicht nur für sich selbst Karnevalskostüme, sondern jedes Jahr für die ganze Familie. Die Engelsverkleidung für ihre vierjährige Tochter und das Hobbit-Kostüm für den Zweijährigen sind schon fertig, für den Sombrero der Mutter sucht sie noch nach einer geeigneten Bordüre. „Es macht einfach Spaß, die Kostüme so zu gestalten, wie ich möchte“, sagt sie. „Eigentlich kann jeder, der Lust drauf hat, selbst was basteln. Und man kann mit dem, was man hat, kreativ werden.“ Mit ihrem Babybauch geht sie dieses Jahr als Billardkugel.

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Bunte Bordüren im Regal.
Bunte Bordüren im Regal. © Sarah Breunig | Sarah Breunig