Wenden. Im Wendener Rat ging es um die Sperrvermerke und die Priorisierung der Großprojekte. Dabei gab es eine faustdicke Überraschung.
Seit SPD, UWG und Grüne die Mehrheit im Wendener Rat haben und im Alleingang das neue Schwimmbad beschlossen haben, ist eine neue Ära angebrochen. Die CDU, die zuvor eine Dauermehrheit hatte, muss sich erst mit der neuen Rolle zurechtfinden. Der Zank ums Bad ließ die Wogen ständig überschwappen. Mit dem Sperrvermerk wurden die Gräben zwischen dem Fraktionstrio und der Union noch tiefer.
Nach der hitzigen Debatte im Haupt- und Finanzausschuss gab es auch im Rat zunächst heftige Wortgefechte und teilweise persönliche Anfeindungen. Bis völlig überraschend der CDU-Antrag zur Priorisierung von Brandschutz und Bildung mit 18:17 Stimmen beschlossen wurde. Damit hatte wohl niemand gerechnet. Grund: Es fehlten Gerd Willeke (UWG) und Thorsten Hess (SPD). Dabei hätte schon einer der beiden gereicht, um den Antrag der Union abzuschmettern.
Die Überraschung war so groß, dass Bürgermeister Clemens erst einmal eine Sitzungsunterbrechung einberief. Und danach zeigte die CDU wahre Größe. Statt hämisch triumphierend den unerwarteten Abstimmungserfolg zu feiern, ging sie auf die Kontrahenten zu und reichte ihnen die Hand. Der Bau des Schwimmbades bleibt weiterhin im Fluss. Respekt!
Keine Frage: Es gab plötzlich einen Schulterschluss aller Ratsmitglieder. Eine neue Vertrauensbasis ist geschaffen. Man will künftig zusammen an der weiteren Umsetzung der Großprojekte arbeiten. Gut so!