Altenkleusheim. Nachdem 2019 eine Probebohrung heftige Diskussionen hervorrief, will die Brauerei nun mit der Grundwasserförderung bei Altenkleusheim beginnen.

Es war ein wenig ruhig geworden um das Thema Brunnenbohrung zur Grundwassergewinnung der Krombacher Brauerei in Altenkleusheim. Nach einer erfolgreichen Probebohrung 2019 hatte das Unternehmen die Bürger von Altenkleusheim in einer Bürgerversammlung über ihre Planungen für einen Brunnen unterhalb des Umspannwerks in der Nähe des Sportplatzes informiert. Vor vier Jahren ging es hoch her. Anwohner und Naturschützer fürchteten, dass durch die Entnahme der Grundwasserspiegel in der Umgebung sinkt. Für die Bürger blieben damals viele Fragen offen. „Aufruhr im Olper Randdorf Altenkleusheim“, titelte die Westfalenpost ihren Bericht über die Versammlung Ende September 2019.

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In den folgenden Jahren verlor das Thema ein wenig an Brisanz. Das hatte auch mit einem leidigen Thema zu tun, das kurz nach der Versammlung über alle hereinbrach. „Durch Corona ist es um das Thema etwas ruhiger geworden. Wir brauchten in der Zeit einfach nicht so viel Wasser“, sagte Manfred Schmidt, der technische Geschäftsführer der Krombacher Brauerei, der zusammen mit dem kaufmännischen Geschäftsführer, Stephan Berens, am Donnerstag an einer weiteren Bürgerversammlung im Pfarrheim von Altenkleusheim teilnahm.

Denn jetzt soll es doch bald ernst werden in Sachen Brunnenbau der Krombacher Brauerei in Alten­kleusheim. Und wie vor vier Jahren konnten auch diesmal die Krombacher Vertreter die Sorgen und Bedenken der Bürger nicht ausräumen. „Sie können mir nicht weismachen, dass die Bohrungen keine Auswirkungen auf die Wasserversorgung haben“, echauffierte sich ein besorgter Bürger.
Ein anderer Altenkleusheimer meinte: „Das Wasser gehört der Allgemeinheit.“ Und wenn man mit den Sorgen nicht ankommen müsse man eben „dem Bürgermeister auf die Bude rücken“. Den Einwand konterte Thomas Stupperich, Tiefbauamtsleiter der Stadt Olpe: „Auch die Krombacher Brauerei hat Rechte. Wenn die nötigen Genehmigungen vorliegen, dann darf sie auch bauen. Dann werden wir den Brunnen in Altenkleusheim nicht verhindern können.“

Die beiden Krombacher-Vertreter nahmen die Kritik auf, aber sie verteidigten ihr Projekt: „Es ist für mich nachvollziehbar, dass Sie Fragezeichen haben. Aber unsere Bohrungen werden keine Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel und damit auf Ihre Wasserversorgung haben“, versicherte Manfred Schmidt, der gleichzeitig ein Zeitfenster für den Start der Wasserbohrung der Krombacher entwarf: „Wir werden jetzt die notwendigen Gespräche mit den verschiedenen zuständigen Behörden aufnehmen. Wenn alles läuft, bin ich optimistisch, dass wir nächstes Jahr loslegen können.“

Ob das wirklich so kommt? Skepsis scheint da schon ein wenig angebracht zu sein. Spätestens, als Georg Huckestein, der Vorsitzende der Waldgenossenschaft, zum Mi­krofon griff und sagte, dass noch nichts in trockenen Tüchern sei, da noch keine Unterschrift geleistet sei.

Nach rund 30 Minuten war dieser erste und auch heikelste Programmpunkt der Bürgerversammlung beendet. Die Diskussion brachte laut dem Gastgeber, Ortvorsteher Volker Köhler, letztlich eine große Erkenntnis: „Ich bin mir sicher, dass das nicht die letzte Diskussion zu dem Thema war.“