Wenden. Große Resonanz gab es wieder beim Kreativmarkt in Wenden. Im ganzen Rathaus ging es rund.
Am Wochenende war wieder Kreativmarkt in Wenden. Zwei Tage öffnete das Rathaus seine Türen und wie seit jeher war die Resonanz riesig, um zu schauen, was es in diesem Jahr an Kreativem zum Verlieben, Verschenken oder Behalten gab. Also all die Dinge, die das Leben ganz einfach schöner machen. Rund 1200 Besucher waren im letzten Jahr vor Ort. In diesem Jahr, bei der 21. Auflage, dürften es ebenso viele gewesen sein.
„Der Markt passt in die Jahreszeit. Die Besucher lieben die familiäre Atmosphäre und ich bekomme im Vorfeld schon so manche Anfrage, ob dieser oder jener Stand wieder dabei ist“, erzählt Nicole Scheibner, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Wenden. Dabei ist die Liste derjenigen, die ihr Handwerk zeigen möchten, lang. So lang, dass leider mehr als ein Dutzend Absagen erteilt werden mussten.
31 Stände auf drei Etagen
Insgesamt 31 Stände verteilten sich auf den drei Etagen des Rathauses. „Viele davon gehören seit Jahren zum festen Inventar, aber wir haben auch einige neue“, so Scheibner. Eine von den „Neuen“ war Birgit Groth aus Kreuztal, die handgefärbte Wolle und Strickwaren mit Herkunftsbezeichnung im Angebot hatte. „In den 1980er Jahren habe ich viel gestrickt, das Interesse dann daran verloren und vor einigen Jahren wiedergefunden. Stricken ist wieder voll im Trend, und zwar altersunabhängig“, erzählt Groth, die auch ein Spinnrad dabeihatte. Denn auch daran wächst das Interesse. Groth selbst leitet eine Spinngruppe im Technikmuseum Freudenberg. „Die Gruppe ist regelmäßig ausgebucht. Die Menschen interessieren sich wieder dafür, wo die Dinge herkommen, und möchten sie, wenn möglich, mit ihren eigenen Händen herstellen.“
Dass Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, war nicht nur am Stand von Birgit Groth zu sehen. Aus Helden und Niederhelden waren beispielsweise Annette und Gitte Schulte und Ulla Klens da. „Die drei Schwestern“, wie sie sich nennen, setzen bei ihren Produkten auf Upcycling und verschaffen ausgedienten Gegenständen ein neues Leben. „Wir sind das ganze Jahr unterwegs und sammeln. Neulich wurde in Helden ein Haus abgerissen, da habe wir einige Materialien her“, erzählt Ulla Klens. So bestehen ihre Deko-Engel aus einem Ziegelstein oder einem Holzklotz, die Krone aus einer Konservendose.
Upcycling ist auch das Thema von Bianca Schurig aus Wenden. Sie besprüht und beschriftet alte Topfdeckel: ein schöner Willkommensgruß vor der Haustür, ein Sinnspruch liebevoll dekoriert im Garten. Nachhaltig, das sind auch die Marmeladen, Gelees und Liköre von Michaela Grimm aus Friesenhagen. „Ich weiß, wo jede einzelne Frucht herkommt, hole sie aus dem eigenen oder aus Nachbars Garten.“
Fast von Beginn an dabei mit ihrem Stand sind Annalene Stracke und Bianca Nagel, Tante und Nichte aus Drolshagen. „Wir schätzen den Kreativmarkt sehr. Wegen seiner „Vielfalt und den sehr netten und freundlichen Besuchern.“ Was sie beobachten: „Im Trend sind eher schlichtere Designs, nicht so´n Gezussele.“
Erlös für guten Zweck
Vor Ort war zum zweiten Mal auch der Pfötchenclub, dazu kamen die Lebenshilfe, die VAKS – Beratungsstelle für Mädchen in Not -, wie immer auch der beliebte Bücherflohmarkt, das Café mit seinen leckeren Torten und Kuchen und natürlich die Kinder-Kreativ-Stube von Andrea Scholemann, Ulrike Krechel und Petra Alterauge. Und die freute sich abermals über regen Zuspruch. Was gibt es schließlich Schöneres, als einen Nachmittag nach Herzenslust zu basteln. Nicht unwahrscheinlich, dass da die nächste Generation an Ausstellenden heranwächst.
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Der Reinerlös des Kreativmarktes geht in diesem Jahr an die Elterninitiative für krebskranke Kinder in Siegen sowie an die Beratungsstelle für Mädchen in Not in Kreuztal.