Olpe. Der Dornseifer-Parkplatz an der Martinstraße in Olpe ist nicht mehr für alle Autofahrer kostenlos. Verstöße können richtig teuer werden.
Jahrelang nutzten viele Autofahrer den Dornseifer-Parkplatz an der Martinstraße, um kostenlos und zentrumsnah in der Olper Innenstadt parken zu können. Damit ist jetzt Schluss, denn: Seit vergangener Woche gibt es hier eine Parkraumüberwachung. Wer hier zu lange parkt, bekommt einen Strafzettel. „Wir hatten zuletzt ein zunehmendes Problem mit Fremdparkern“, sagt Geschäftsführer Jörg Dornseifer. „Da standen morgens um 7 Uhr zum Teil schon 20 bis 25 Autos, die dort nicht hingehörten.“
Scanner können Parkzeitüberschreitungen minutengenau erfassen
Sowohl auf dem Parkplatz des Dornseifer-Marktes „In der Trift“ in Olpe als auch an den Märkten in Siegen und Kreuztal greift bereits eine Parkraumüberwachung. „’In der Trift’ hatten wir zunächst eine Parkscheiben-Lösung auf den Weg gebracht. Das Problem dabei war aber, dass einige Kunden vergessen hatten, ihre Parkscheibe auszulegen – und dann trotzdem zahlen mussten“, meint Dornseifer. Dementsprechend sei man auf eine digitale Parkraumüberwachung umgestiegen. Im Fall des neu installierten Systems an der Martinstraße handelt es sich allerdings nicht um Bodensensoren wie sie „In der Trift“ zum Einsatz kommen. Stattdessen werden alle Kennzeichen bei der Ein- und Ausfahrt mit einem kamerabasierten Scanner automatisch erfasst. Damit sollen Parkzeitüberschreitungen minutengenau nachvollzogen werden.
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Das System wird von dem Dienstleister Parkdepot GmbH mit Sitz in München zur Verfügung gestellt. Das Tech-Unternehmen, dessen Kernkundschaft unter anderem aus Supermarktketten, Discountern, Fast-Food-Restaurants oder Bauzentren besteht, erfasst laut eigener Aussage die Kennzeichen gemäß der DSGVO-Vorgaben. Die Daten werden an Parkdepot übermittelt und sollen bei korrekten Parkvorgängen innerhalb von 48 Stunden, bei Parkverstößen innerhalb der gesetzlichen Aufbewahrungspflicht gelöscht werden. Sowohl die Hard- als auch die Software wurde durch die Münchner selbst entwickelt. Zusätzliches Personal in Form von Parkwächtern ist durch den vollautomatischen Ablauf nicht nötig.
Ein Parkverstoß ist teuer. Wer die zulässige Höchstparkdauer von zwei Stunden um bis zu 30 Minuten überschreitet, muss 30 Euro zahlen. Zum Vergleich: Auf städtischen Parkplätzen sind es nach dem aktuellen Bußgeldkatalog 20 Euro. Je länger die Parkzeit auf dem Dornseifer-Parkplatz überschritten wird, desto teurer wird es: Bei bis zu 60 Minuten werden 35 Euro fällig, bei bis zu 120 Minuten 40 Euro, bei bis zu 180 Minuten 45 Euro und bei mehr als 180 Minuten 50 Euro.
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Eine Veränderung im Parkverhalten habe Jörg Dornseifer noch nicht feststellen können; dafür sei es noch zu früh. „Zumal wir auch keinen Einblick haben, wie viele Knöllchen schon ausgestellt worden sind. Das läuft alles über den Dienstleister“, so Dornseifer. Eine 100-prozentige Kontrolle, dass tatsächlich nur Dornseifer-Kunden den Parkplatz nutzen, gibt es nicht. Darüber ist sich auch der Geschäftsführer bewusst. Aber: „Es geht vor allem darum, dass diejenigen, die ihr Auto den ganzen Tag über dort stehen lassen, weil sie arbeiten gehen, das in Zukunft nicht mehr tun können.“ Sonst wird es teuer.