Attendorn. Nachdem es im vorigen Jahr „pünktlich“ zum Stadtfest geregnet hatte, zeigte der Sommer diesmal, was er kann.

Zu den Klängen des Fanfarenzuges Attendorn wurde am Samstag pünktlich um 11 Uhr das Attendorner Stadtfest eröffnet. Bürgermeister Christian Pospischil begrüßte zunächst die Gäste auf dem Rathausvorplatz, die sich alle einen der begehrten Schattenplätze gesichert hatten. Dabei war der erste Mann der Stadt nicht allein. An seiner Seite half ihm sein jüngster Sohn Niklas. „Er hat Interesse an dem Berufsbild des Bürgermeisters“, erklärte Christian Pospischil seine besondere Unterstützung „Ein Fassanstich gehört dabei zu den Kernkompetenzen.“

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Der Fassanstich gelang nach einigen Schlägen mit dem Holzhammer auf den Zapfhahn problemlos, und zusammen mit Jens Selter von der Krombacher Brauerei sowie Bernd Schablowski von der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem sowie Roland Schwarzkopf vom Versorger Bigge-Energie konnten die ersten kühlen Gläser Gerstensaft durch die Kehlen rinnen. Anschließend gab es Freibier für alle Gäste, bis das Fass leer war.

Schon zu Beginn hatten sich zahlreiche Besucher auf den Weg gemacht, um das Angebot in der Innenstadt zu begutachten und zu nutzen. „Heute Nachmittag soll es über 32 Grad werden“, erklärt Elisabeth. Die rüstige Seniorin hat sich daher entschlossen, jetzt zu Beginn in die Stadt zu kommen. „Ich muss gleich mit dem Trommelkurs der Musikschule durch die Stadt ziehen“, schaut Jürgen Richtung Sonne. „Das wird bei der Hitze ganz schon anstrengend“. Die Hitze merkt auch die Kapelle, die auf der Bühne vor dem Südsauerlandmuseum spielt. Der Platz davor bleibt leer. Die wenigen Zuschauer haben sich alle einen Ort im Schatten gesucht und die sind nun mal rar. Nur die wenigsten bleiben stehen und hören den Musikern zu. Im vergangenen Jahr hatte es pünktlich zum Stadtfest in Attendorn geregnet. „Da haben wir doch lieber gutes Wetter wie in diesem Jahr, um ein wunderbares Stadtfest zu feiern“, ist sich auch Christian Pospischil sicher. Abkühlung gibt es genug. Neben zahlreichen Getränkeständen lassen sich die kleinsten Besucher auf zwei Kinderkarussells den Wind um die Nase wehen. Außerdem gibt es am Alleecenter eine Kinderspielmeile, und die angesagten Glitzertattoos lassen sich auch manche Erwachsenen auftragen.

Eisdiele vermisst

Christine hingegen ist vom Angebot nicht sehr überzeugt. „Das ist fast nur Deko.“ Ein Lächeln gibt es für die Dame mit ihren Wintermützen. Sie strickt eifrig Kleidungsstücke für die kalte Jahreszeit. Doch bei über 30 Grad können sich die wenigsten für Schals und Wollmützen erwärmen. „Wir holen uns jetzt ein Eis“, so Christine. „Da die Eisdiele ,La Perla’ ja zu hat, gehen wir zu Harnischmacher. Da ist es auch lecker. Man muss nur einen Platz bekommen.“ Auch die Plätze bei Harnischmacher unter der Markise sind begehrt, so wie alle Plätze unter Bäumen und Vordächern.