Lennestadt. Baubeginn für erste Windkraft-Anlage ist schon im Oktober. Die Stadt Lennestadt rechnet im Jahr 2024 mit vielen weiteren Bauanträgen.

Es war in den letzten Monaten verdächtig ruhig geworden in Sachen Windkraft in Lennestadt. Ein Trugschluss. Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Im nächsten Jahr, so der aktuelle Stand, werde der Kreisverwaltung als Genehmigungsbehörde eine ganze Reihe von Bauanträgen aus Lennestadt auf den Tisch flattern. Aber gebaut wird auch schon dieses Jahr.

Im Oktober will die Stöppelwind GmbH & Co. KG auf dem Höhenzug zwischen Stöppel und Gleierbrück mit dem Bau des ersten von fünf neuen Windmühlen beginnen. Auf Anfrage der Grünen im Stadtrat gab Beigeordneter Karsten Schürheck in der Sitzung des Stadtrates einen Überblick auf die Projekte mit echten Realisierungschancen.

Während auch bei einigen dieser Windfarmen noch etliche Fragen geklärt werden müssen, stehen andere bereits vor dem Start. Am weitesten gediehen ist die Windfarm der Stöppelwind GmbH & Co. KG, die insgesamt fünf Anlagen umfasst. Hier handelt es sich um ein Repoweringverfahren. Die seit vielen Jahren bestehenden Anlagen werden durch neue, modernere ersetzt. Insgesamt fünf neue Windräder sind geplant. Zuletzt wurden die Pläne durch ein Änderungsverfahren beim Kreis Olpe noch einmal modifiziert. Statt bereits zwei genehmigter Windräder des Herstellers Enercon mit einer Gesamthöhe von 220 Metern (Rotordurchmesser 160 Meter) sollen jetzt Anlagen mit einer Höhe von 246 Meter gebaut werden. (Der Genehmigungsbescheid liegt seit Montag dieser Woche im Rathaus und beim Kreis aus, kann aber auch auf der Homepage des Kreises unter Kreisverwaltung/Bekanntmachungen eingesehen werden.)

Vorbereitende Baumaßnahmen

Die ersten vorbereitenden Baumaßnahmen haben schon begonnen, das Plateau für den Bau des ersten Windrads werde bereits vorbereitet, informierte Dr. Gregor Kaiser in der Ratssitzung. Am Mittwoch war der Wirtschaftsausschuss des Landtags auf der Stöppel zu Gast und nahm auf Einladung des Waldbauernverbandes und der Familie Stratmann die Baustelle in Augenschein. Baubeginn für die erste Anlage soll im Oktober sein.

Ebenfalls genehmigt ist das Projekt der Firma Abowind auf dem Herrscheid bei Oedingerberg, wo auf dem Gebiet der Stadt zwei Anlagen errichtet werden sollen. Der Baubeginn ist noch unbekannt.

Für den Windpark der Firma Juwi GmbH, die bei Obermelbecke fünf Anlagen errichten will, wird im kommenden Jahr 2024 mit dem Genehmigungsantrag gerechnet. Hier laufe derzeit die Artenschutzprüfung.

Auf dem gleichen Stand ist das Projekt der VSB Neue Energie Deutschland GmbH, die im Bereich Kirchveischede/Schmellenberg fünf Anlagen errichten will. Hier ist zudem eine Einzelanlage in der Planung. Auch hier laufen die Artenschutzprüfungen und der Genehmigungsantrag wird 2024 erwartet.

Fragen offen

Viele Fragen offen, so Karsten Schürheck, seien beim Projekt der Ostwind GmbH auf dem Bergrücken zwischen Hohe Bracht bis Einsiedelei noch zu klären. Dabei geht es sowohl um die Standorte als auch um die Erschließung und die Gestattung von Zuwegungen. Insgesamt sind dort, im Grenzbereich zwischen Lennestadt und Kirchhundem, zehn bis zwölf Anlagen geplant. Dies wäre der größte Windpark in Lennestadt. Zu diesem Projekt plane Ostwind voraussichtlich Ende September oder Anfang Oktober eine Informationsversammlung für interessierte Bürgerinnen und Bürger in Form einer Infomesse.

Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Anfragen. Im Moment konzentrieren sich die Windkraftinvestoren auf die vorgenannten Bereiche, weil diese im alten und im neuen Regionalplan als Windkraft geeignet dargestellt sind.

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Die Stadt sei über die Vorhaben informiert, aber formell nur am Rande beteiligt. Karsten Schürheck: „Wir führen Gespräche im rechtlichen Rahmen, haben aber selber keinen Einfluss auf die Windenergieparks im Stadtgebiet. Die Windparks werden vom Kreis genehmigt oder nicht.“