Attendorn. Das Jugendzentrum ist vom Standort am Heggener Weg in die Innenstadt von Attendorn gezogen. Wie es wohl innen aussieht?

Anfang Juli sind Helge Staat und sein Team vom Jugendzentrum vom langjährigen Standort am Heggener Weg in die Innenstadt umgezogen. „Wir werden in Kürze mit eingeschränkten Öffnungszeiten aufmachen, die wir dann nach und nach ausweiten“, berichtet der 54-jährige Plettenberger, der seit 21 Jahren im Jugendzentrum arbeitet und die Einrichtung in freier Trägerschaft seit dem Frühjahr 2022 leitet. Wann genau die Eröffnungsfeier stattfindet, kann Staat aber nicht sagen. Noch gleicht das neue Bürgerhaus „Alter Bahnhof“, in das neben dem Jugendzentrum ein Bürgerzentrum und eine Gastronomie einziehen werden, einer großen Baustelle.

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Am Eingang zum mehrgeschossigen Anbau des neuen Jugendzentrums nimmt Helge Staat den Reporter in Empfang. Der ist wie viele Attendorner gespannt, wie es im Inneren der Großbaustelle „Alter Bahnhof“ aussieht. Zumindest ein Teil des Geheimnisses wird an diesem Vormittag gelüftet, der linke Trakt mit den Räumen für das neue Jugendzentrum. Diplom-Sozialarbeiter Staat nimmt sich Zeit und zeigt unserer Zeitung die neuen Räumlichkeiten, von der Werkstatt und dem Veranstaltungsraum im Keller, dem Nachfolger der legendären „NoiseBox“, bis zu den Gruppen- und Büroräumen oben. Beim Reporter werden schwache Erinnerungen aus seiner Jugendzeit an die „Hobbykammer“ im Schwalbenohl wach. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

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Die "Bufdis" Alina und Daniel unterbrechen kurz die Umzugsarbeiten und stellen sich für ein Foto an den Kicker im unteren Bereich des Jugendcafes. © Martin Droste

Zufällig schaut Alberto Zulkowski an diesem Vormittag vorbei, der Vorsitzende des Trägervereins Jugendarbeit. „Der Umzug ist ein hartes Stück Arbeit, aber alle sind motiviert“, freut sich der Neu-Listernohler über den neuen, modernen Standort in der Innenstadt. Die Personalkosten des Jugendzentrums trägt zum größten Teil der Kreis Olpe. Eine Stelle der aufsuchenden Jugendarbeit mit Außenstellen in Neu-Listernohl und Helden übernimmt die Stadt Attendorn. „Das ist nicht selbstverständlich“, sind sich Helge Staat und Zulkowski einig.

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Besonders stolz ist Staat auf das über zwei Ebenen verteilte neue Jugendcafé. Der Clou ist die noch fehlende Wendeltreppe, die beide Etagen verbindet. „Das ist unser Prunkstück“, betont der Leiter des Jugendzentrums.

Auch im Eingangsbereich des Jugendzentrums ist noch längst nicht alles fertig, trotzdem freuen sich Leiter Helge Staat (rechts) und Alberto Zulkowski vom Trägerverein über den neuen Standort in der Innenstadt.
Auch im Eingangsbereich des Jugendzentrums ist noch längst nicht alles fertig, trotzdem freuen sich Leiter Helge Staat (rechts) und Alberto Zulkowski vom Trägerverein über den neuen Standort in der Innenstadt. © Martin Droste

Die alte rote Küche vom Heggener Weg ist mit umgezogen und wurde von Fachleuten der JVA montiert und angepasst. Neu sind der Thekenbereich, die Sitzgelegenheiten, der Kühlschrank und ein „Kicker“ (Tischfußball). Bei der Gestaltung des neuen Jugendcafés war die Meinung der Kinder und Jugendlichen gefragt. Die Ergebnisse des Planungs-Workshops hat Helge Staat ein bisschen überrascht. „Bunte Bänke, graue Wände oben und eine neue Coach“, schmunzelt der Plettenberger. Bei der Finanzierung haben der Kreis Olpe und die LEADER-Region BiggeLand geholfen.

Auf Fördergeld hofft Diplom-Sozialarbeiter Staat auch bei der Neuanschaffung eines „Spielmobils“. Der beliebte, kunterbunt bemalte Transporter hat nach 27 Jahren ausgedient.

Beim Umzug vom Heggener Weg ins Bürgerhaus „Alter Bahnhof“ packen Alina und Daniel tatkräftig mit an. Die beiden 17-Jährigen arbeiten wie Lea seit einigen Monaten als „Bufdi“ (Bundesfreiwilligendienst) im Jugendzentrum. Daniel wohnt in Biekhofen und hat schon bei mehreren Projekten geholfen. Beruflich möchte er mal was „Kaufmännisches“ machen. Alina aus Weringhausen träumt von einem Job in der Filmproduktion. Nach Attendorn kommt sie mit dem Zug, das ist kein Problem für sie. Engagiert hat sich Alina unter anderem beim Schwarzlicht-Projekt des Jugendtreffs Helden.

Leiter Helge Staat kann noch nicht sagen, wann genau das Jugendzentrum nach dem Umzug in den
Leiter Helge Staat kann noch nicht sagen, wann genau das Jugendzentrum nach dem Umzug in den "Alten Bahnhof" eröffnet wird. © Martin Droste

Die Arbeit wird ihnen in den nächsten Tagen nicht ausgehen. „In jedem Raum fehlt noch etwas“, berichten die „Bufdis“ und unterbrechen das Auspacken und Einrichten kurz, um sich für ein Foto an den „Kicker“ zu stellen.

Helge Staat ist gespannt, wie der neue Standort des Jugendzentrums von den Kindern und Jugendlichen angenommen wird. Die Nähe zur Innenstadt und direkt neben dem Bahnhof ist für den Leiter „ein großer Vorteil“.

Auch wenn der „Alte Bahnhof“ nicht nur von außen immer noch einer großen Baustelle gleicht, der Aufzug nicht in Betrieb ist und die Handwerker bis zur Eröffnung einiges zu tun haben, freut sich das Team vom Jugendzentrum auf die Arbeit in den neuen Räumlichkeiten. „Ich finde das Gebäude toll“, schließt Staat den einstündigen Rundgang. „Es werden sich auch Dinge ändern“, aber darauf sind Helge Staat und Co. so gut wie möglich vorbereitet.

Von Kaserne zur Flüchtlingsunterkunft

  • Zum Team des Jugendzentrums Attendorn gehören drei hauptamtliche Pädagogen für die offene Jugendarbeit und zwei für die aufsuchende Jugendarbeit, ein Hausmeister und eine Verwaltungskraft in Teilzeit. Außenstellen gibt es in Neu-Listernohl und Helden.
  • Das Jugendcafé in der Niedersten Straße wird wieder geschlossen. Das der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gehörende Gebäude am Heggener Weg wird von der Stadt Attendorn als Flüchtlingsunterkunft genutzt.
  • Vor vielen Jahren waren hier belgische Soldaten stationiert. Helge Staat hat mehrmals erlebt, wie ehemalige Soldaten ihren Familien die frühere Kaserne gezeigt haben.