Finnentrop. Der Discounter Penny macht derzeit Schlagzeilen, weil er im Rahmen einer Aktion die Preise erhöht. In Finnentrop verärgert das die Kunden.

Neun Produkte sind in dieser Woche bei Penny teurer als sonst (unsere Zeitung berichtete). Der Lebensmitteldiscounter gibt von Montag bis Freitag für neun Produkte die „wahren Kosten" an. Das sind die Preise inklusive der Umweltfolgekosten. An der Aktionswoche nehmen alle 2150 Filialen in Deutschland teil. Einer von ihnen ist auch der Penny-Markt in Finnentrop, wo wir beispielhaft Kunden nach ihrer Meinung fragen. Es gibt Kritik – aber auch Zuspruch.

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Jasmine Meyer aus Lenhausen wird die Produkte nicht kaufen. „Ich muss auf mein Geld achten. Daher werde ich diese Lebensmittel nicht kaufen. Hinzu kommt, dass sie auch sonst nicht unbedingt zu den Dingen gehören, die ich in meinen Einkaufswagen packe. Ich versuche noch vieles selber zu machen, denn die Qualität ist mir wichtig.“

Susanne P. aus Finnentrop kommt gerade aus dem Markt. Eins der neun Produkte dieser Aktion sucht man vergebens in ihrem Einkaufswagen. „Nein“, sagt sie ganz resolut, „da bin ich raus. Ich bin im Krankenstand und habe auch noch einen zweiten Job, um über die Runden zu kommen.“ Deshalb gehe sie ja auch im Discounter einkaufen, denn in diesen Zeiten müsse man nun mal mit jedem Cent rechnen.

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Pascal Pape.
Pascal Pape. © Barbara Sander-Graetz

Auch Ingrid Beckmann hält von der Aktion gar nichts. „Das ist totaler Quatsch. Die Discounter haben schon vorher die Preise ordentlich angezogen und uns dann erzählt, der Krieg und die Coronakrise seien schuld. So wird am Ende die nächste Preiserhöhung gerechtfertigt.“

Penny-Aktion findet auch Zuspruch

Detlef Reising kommt mit seiner Mutter Gertrud in den Penny-Markt für den Wocheneinkauf. Beide finden die Aktion gut. „Ich würde die Produkte auch kaufen, wenn wir sie heute brauchen und ich sie im Markt finde. Es ist richtig, dass die Preise abgebildet werden, die die Lebensmittel wirklich kosten.“

Pascal Pape fragt sich auch nach dem Sinn der Aktion. „Ich versuche schon im Alltag, auf die Wertigkeit der Lebensmittel zu achten. Daher kommen solche Produkte wie die Wiener Würstchen sowieso nicht in meinen Einkaufswagen.“

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