Drolshagen-Wegeringhausen. Jürgen Sack und Elmar Ochel sind dabei, ein Neubaugebiet in Wegeringhausen umzusetzen. Was das Bauland kostet und wie viele Grundstücke es gibt.

Für das Drolshagener Dorf Wegeringhauen ist das Projekt der privaten Investoren Jürgen Sack und Elmar Ochel eine große Nummer. Denn die beiden wollen am Rand des Dorfes, genauer gesagt „Vor der Wahlert“, ein neues Baugebiet realisieren -- für immerhin 16 Einfamilienhäuser. Sollten in jedem Haushalt später einmal vier Personen leben, würde das kleine Wegeringhausen rein rechnerisch also um 64 Menschen oder fast 20 Prozent wachsen. Eine beachtliche Größenordnung in einer Zeit, in der die Regionalpolitik des Landes NRW in eine ganz andere Richtung zeigt und Neubaugebiete in kleinen Dörfern unmöglich machen will.

Neubaugebiet Drolshagen-Wegeringhausen
Neubaugebiet Drolshagen-Wegeringhausen © funkegrafik nrw | Anna Stais

Bis es soweit ist, muss das Duo noch einige Hürden nehmen. Aber: Der weitaus längere bürokratische Weg, so versichern Sack und Ochel während unseres Ortstermins auf der fraglichen Baufläche, liege hinter ihnen: „Wir haben das 2017 gekauft und arbeiten seitdem an der Realisierung. Anfang oder Mitte nächsten Jahres soll es baureif sein“, erklärt Jürgen Sack, seit vielen Jahren in der Branche „Finanzdienstleistungen, Immobilien und Versicherungen“ in Drolshagen kein Unbekannter. Ochel und Sack gehört jeweils etwa die Hälfte des Grundstücks, das sie mit Hilfe eines sogenannten Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes umsetzen wollen. Im Stadtrat tauchte das Projekt im zurückliegenden Sitzungsblock auf, die Politiker zeigten sich positiv gestimmt und winkten den nächsten Planungsschritt durch: Hier ging es u. a. um Stellungnahmen öffentlicher Behörden – zum Beispiel Kreis Olpe, Landesbetrieb Wald und Holz, Landwirtschaftskammer und Straßen NRW. Jetzt wird der „Vorhabenbezogene Bebauungsplan“ öffentlich ausgelegt.

Entwässerungsfrage geklärt

Baugebiet in Wegeringhausen bald nicht mehr möglich

Drolshagens Bürgermeister Berghof blickt auf die Vorgeschichte des Neubaugebietes in Wegeringhausen: „Die Fläche gehörte zum Baulandprogramm Drolshagen. Wir hatten den Flächennutzungsplan durchgeforstet, vor dem Hintergrund, dass wir beim bevorstehenden Regionalplan bisher potenzielle Bauflächen in den Dörfern zurückgeben müssen, die dann vermutlich nie mehr zu Bauland werden. Dazu gehört auch Wegeringhausen. Das Dorf wird vermutlich sehr lange Zeit, vielleicht auch nie wieder, neues Bauland entwickeln können.“ Das bedeute aber nicht zwangsläufig das Todesurteil für diese Dörfer. Künftig gelte allerdings, mit den vorhandenen versiegelten Flächen klar zu kommen.

Während des Baulandprogrammes habe die Stadt alle Grundstücksbesitzer von potenziellem Bauland im aktuellen Flächennutzungsplan darauf hingewiesen, ihre Möglichkeiten zu nutzen, die im neuen Regionalplan und dem daraus entwickelten Flächennutzungsplan entfallen würden. Dazu hätte die Fläche Zur Wahlert zugehört. Bildlich gesprochen, springe das jetzt entstehende Baugebiet also im letzten Moment auf den abfahrenden Zug.

Bedenken der Nachbarn, so ist der Beschlussvorlage zu entnehmen, hatte es zwar in Bezug auf die Niederschlags-Entwässerung gegeben, bei den geplanten Regenwasserversickerungsanlagen handele es sich aber um in der Praxis bewährte Systeme, zudem würden sogenannte Rigolen eingeplant. Auch Ochel und Sack versichern: „Das Thema ist gutachterlich abgearbeitet.“ Zuvor hatten die Investoren einige Umweltauflagen zu erfüllen: „Wir mussten rund 1,5 Hektar Wald neu pflanzen“, hebt Ochel hervor. Und das, obwohl sich auf der neuen Baufläche kein einziger Baum befinde.

Das Baugebiet, dass Jürgen Sack und Elmar Ochel an diesem Tag bei strahlendem Sonnenschein zeigen, liegt zweifellos ideal: „Den ganzen Tag über Sonne, herrliche Talblicke, vielleicht etwas mehr Wind“, schwärmt Immobilienexperte Sack im Werbemodus.

Über die vorhandene Gemeindestraße Zur Wahlert wird das neue Baugebiet erschlossen. Dafür wird die Straße zunächst verlängert, um dann mit einer Kurve ins neue Baugebiet zu führen. 
Über die vorhandene Gemeindestraße Zur Wahlert wird das neue Baugebiet erschlossen. Dafür wird die Straße zunächst verlängert, um dann mit einer Kurve ins neue Baugebiet zu führen.  © WP | Josef Schmidt

Erschlossen werden soll die Fläche über die vorhandene Straße Zur Wahlert, die verlängert wird und sich mit einer Kehre nach rechts zwischen die neuen Häuserreihen fortsetzt. Insgesamt steht eine Fläche von rund 15.600 Quadratmetern zur Verfügung. Die Fläche des gesamten Plangebietes ist weitaus größer, sie liegt bei rund 23.750 Quadratmetern, da sie die vorhandene Bebauung und die Straße Zur Wahlert mit einschließt.

Bleibt die für Kaufinteressenten entscheidende Frage: Was wird der erschlossene Quadratmeter kosten? Ochel und Sack können nur die Schultern hochziehen: „Das können wir noch nicht sagen. Wir hatten vor etwa zwei Jahren schon einmal das Angebot eines Tiefbauers für die Erschließung, also u. a. Kanal, Regenentwässerung und Straße, eingeholt, jetzt müssen wir wohl mit den doppelten Kosten kalkulieren.“ Bereits vor etwa vier Jahren, so Immobilienfachmann Sack, seien für Grundstücke in dieser Gegend rund 100 Euro pro Quadratmeter aufgerufen worden. Dass der ganz große Boom auf Baugrundstücke inzwischen abgeebbt ist, weiß Jürgen Sack aus seiner beruflichen Praxis nur zu gut: „Das hat man in Hützemert gesehen.“ Explodierende Baukosten bei stark gestiegenen Zinsen hätten die Nachfrage gebremst. Dennoch spreche die Toplage und die Autobahnnähe für das Baugebiet Wegeringhausen. Sack: „In 45 Minuten ist man von hier in Köln. Auch in Dortmund, wäre die Rahmedetalbrücke noch intakt.“

Wer Interesse hat, kann sich bei Jürgen Sack melden, der sich in erster Linie um die Vermarktung kümmert: (02761) 73300 oder j.sack@sack-finanz.de per E-Mail.