Lennestadt. Erstmals äußern sich die Betreiber der Spiel- und Sporthalle PEPA-Funpark in Lennestadt zu den Gründen für den Insolvenzantrag.
Eine Woche nach dem Insolvenzantrag für die Indoor-Spielhalle „PEPA-Funpark“ in Grevenbrück, Stadt Lennestadt, melden sich nun die Betreiber erstmals öffentlich zu Wort. In einer abgestimmten Erklärung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter, dem Siegener Rechtsanwalt Dr. Jan Janßen, blicken die drei Geschäftsführer der Betreibergesellschaft HOG Spiel & Gastro Südwestfalen GmbH zuversichtlich nach vorn: „Das letzte Kapitel des PEPA-Funparks ist noch nicht geschrieben.“
++ Lesen Sie auch: Lennestadt: Ab sofort Tempo 70 auf B 236 zwischen Altenhundem und Kickenbach ++
Das vorläufige Insolvenzverfahren habe aktuell keinerlei Auswirkungen auf den Tagesbetrieb des Parks. Bis mindestens 31. Juli sei der Betrieb zu den üblichen Öffnungszeiten (täglich außer montags zwischen 10 und 20 Uhr vollumfänglich gewährleistet. Dies betreffe auch die Gastronomie. „Alle bereits erworbenen Gutscheine können noch bis Ende Juli im Park eingelöst werden. Alle bereits gebuchten Veranstaltungen wie Kindergeburtstage und Firmen-Events finden in diesem Zeitraum statt. Weiterhin sind der Erwerb von Gutscheinen und Neubuchungen von Familien- und Firmenfeiern bis zum 31. Juli ebenfalls nach wie vor möglich. Das Personal wird weiterbeschäftigt. Die Lohn- und Gehaltszahlungen sind bis zum 31. Juli gewährleistet“, heißt es in der Erklärung.
Die Geschäftsleitung sah angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation des Parks keine andere Handlungsmöglichkeit als die Insolvenzantragstellung. Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter sollen nun Sanierungsmöglichkeiten erarbeitet werden, um den Park über den 31. Juli hinaus weiterzuführen und dauerhaft erhalten zu können. Ob es dazu kommt, werde auch wesentlich davon abhängen, wie sich die Besucherzahlen innerhalb der gerade begonnenen Ferien in NRW entwickeln. „Neue Investoren überzeugt man am besten mit guten Geschäftszahlen“, sind sich die drei Geschäftsführer Bernhard Schneider, Johannes Schneider und Thorsten Nolte einig: „Der PEPA-Funpark hat sich in kurzer Zeit einen treuen und hoch zufriedenen Kundenstamm erarbeitet. Darauf können wir sicher auch in den nächsten Wochen setzen.“
Die wirtschaftliche Entwicklung des letzten halben Jahres könne sich durchaus sehen lassen – sowohl die Anzahl der Besucher als auch der Umsatz hätten über den geplanten Werten gelegen. Als Ursache dafür, dass es trotz steigender Besucherzahlen überhaupt zur Insolvenz kommen konnte, sieht die Geschäftsleitung ein Zusammenspiel „verschiedener unglücklicher Umstände“.
So fiel die Eröffnung des Parks im Oktober 2021 in den Beginn der 4. Coronawelle in Deutschland, die Inzidenzen von mehr als 1.000 hervorbrachte. Die Pandemie habe zudem „sehr hohe ungeplante Kosten, sowohl kurz vor als auch nach Eröffnung des Parks durch gestiegene Preise für Rohstoffe und Einbauten“ verursacht. „Im Februar 2022 startete der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Neben der Verunsicherung und den Existenzängsten in weiten Teilen der Bevölkerung machten vor allem gestiegene Material- und Energiekosten dem Parkbetrieb zu schaffen. Die Preissteigerungen in allen Bereichen des Einkaufs, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten, die massiv angestiegene Inflationsrate und der Anstieg der Kreditzinsen zehrten die vorhandenen Finanzreserven schnell auf“, so die Geschäftsführer in ihrer Erklärung.
Der extrem heiße und trockene Sommer 2022 habe ebenfalls dazu beigetragen, dass sich die im Sommer ohnehin geringeren Besucherzahlen weiter reduzierten. „Die Geschäftsführer der HOG Spiel & Gastro Südwestfalen GmbH ziehen nach wie vor an einem Strang: Das letzte Kapitel des PEPA-Funparks ist noch nicht geschrieben“, betont die Geschäftsleitung.