Heggen. Der Ärger in der Gemeinde Finnentrop ist groß. Auf einer Ausgleichsfläche der Gemeinde wurden Gehölze aus dem Boden gerissen.
Offensichtlich gefällt nicht jedem, dass die Fläche zwischen den Häusern an der Straße An der Wilhelmshöhle und dem sogenannten Mühlenweg in Heggen flächendeckend bepflanzt wird – vielleicht war es auch einfach blinde Zerstörungswut. Oder waren es Kinder? Jedenfalls sind noch vor Fertigstellung der Anpflanzung etwa 80 Gehölze wieder aus dem Boden gerissen worden. Entdeckt wurde der Schaden am Donnerstag, 23. März. Kurz vorher muss es passiert sein. Über Hinweise, die auf den oder die Verursacher schließen lassen, wäre die Gemeinde Finnentrop dankbar (Tel. 02721 / 512154).
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Im Neubaugebiet An der Wilhelmshöhle in Heggen sind umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Das Baugebiet ist auf einer Grünlandfläche entwickelt worden, so dass die Bebauung einen erheblichen und nachhaltigen Eingriff in Natur und Landschaft darstellt. Gesetzlich geregelt ist, dass Eingriffe in Natur und Landschaft ausgeglichen werden müssen, d.h. es müssen zum Beispiel Anpflanzungen erfolgen, damit Flächen in ökologischer Hinsicht aufgewertet werden.
An der Wilhelmshöhle wird ein breiter Streifen zwischen den Wohngrundstücken und dem Mühlenweg, der unmittelbar an das Naturschutzgebiet „Auf dem Hahne“ grenzt, flächendeckend mit heimischen, standortgerechten Sträuchern bepflanzt. Diese Maßnahme wird zum einen als Ausgleichsmaßnahme angerechnet, zum anderen dient sie aber auch als Puffer zum Naturschutzgebiet und wird in dieser Form von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Olpe gefordert. Wer meint, mit dieser Anpflanzung sei der Eingriff in Natur und Landschaft ausgeglichen, liegt falsch. Im Baugebiet selbst sind auch Heckenpflanzungen auf Privatgrundstücken und auf öffentlichen Flächen erforderlich. Auch die Baumpflanzungen im Straßenbereich werden als Ausgleich angerechnet. Ein großer Teil der notwendigen Ökopunkte wurde aber dem Ökokonto der Gemeinde entnommen. Hier sind ökologisch wertvolle Maßnahmen der Gemeinde verbucht, auf die im Falle von Eingriffen in Natur und Landschaft zurückgegriffen werden kann.
Ganz kurzgefasst: Ohne Ausgleichsmaßnahmen keine Bebauung! Die herausgerissenen Gehölze werden im Grünstreifen an der Wilhelmshöhle wieder eingepflanzt. Noch sind die Kosten dafür überschaubar. Sollte sich der Fall wiederholen und neue Gehölze gekauft werden müssen, sieht es anders aus.