Sondern. Der Bauausschuss der Kreisstadt hat keine Einwände gegen Pläne, ein steiles Ufer in eine neue Fremdenverkehrs-Attraktion zu verwandeln.
Ein Projekt, das auf viel Beachtung stoßen wird, stand ganz oben auf der Tagesordnung des Olper Bauausschusses, der am Donnerstag zusammenkam: Auf einer Fläche von 1,75 Hektar soll auf der Halbinsel Sondern ein neuer Ferienpark entstehen. Zehn Ferienhäuser plant die Familie Keseberg dort zu errichten, und zwar, ohne schwer in die Natur einzugreifen. Denn das beplante Gelände zwischen Landesstraße 563 und Anlegestelle bzw. DLRG-Station und Segelhafen ist laut Beschlussvorlage „großflächig versiegelt und wird zum größten Teil als Parkplatz genutzt“. Es sind Uferflächen unmittelbar neben dem Café „Ommi Kese“ bzw. dem ehemaligen Restaurant „Seesicht“ (künftig: „SeeSucht“).
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In der Beschlussvorlage wird ausgeführt, dass die Familie seit langen Jahren in Besitz der Grundstücke am Nordostufer der Halbinsel Sondern sei. Nun werde beabsichtigt, zum einen eine räumliche Trennung von Restaurant und Ferienappartements im Bestandsgebäude vorzunehmen. Weiterhin soll die Gastronomie erweitert und mit einer zusätzlichen Außenterrasse versehen werden, um „zukünftigen Konflikten zwischen den Nutzungen ,Ferienwohnungen’ mit dem entsprechenden Ruhebedürfnis und dem mit einer gewissen Unruheverbundenen Betrieb der geplanten ,Außengastronomie’ mit Nutzung einer Außenterrasse bereits auf der Planungsebene vorzubeugen“.
Investor trägt Planungskosten
Nordwestlich an das Bestandsgebäude der „SeeSucht“ sollen zehn Ferien-Chalets mit Blick auf den Biggesee errichtet werden, „um die hohe Nachfrage nach dieser Art von touristischen Angeboten bedienen zu können“, so die Stadtverwaltung: „Das Gelände bietet sehr gute Voraussetzungen zur Ausweitung und Intensivierung des örtlichen touristischen Dienstleistungsangebotes.“ Grundsätzlich bestehe bereits Baurecht, weil die Fläche als „Sondergebiet“ ausgewiesen ist. Allerdings reiche der bestehende Bebauungsplan nicht für diese Planungen aus und müsse daher auf Kosten des Vorhabenträgers geändert werden. Diese inzwischen dritte Änderung des Bebauungsplans wird von der Stadt mit der ergänzenden Bezeichnung „Ferienanlage Keseberg“ geführt.
Regionale Materialien
Zur Begründung heißt es: „Die Planung von zehn Ferienchalets, die in den Hang hinein gesetzt werden sollen und aufgrund der starken Hangneigung in Richtung Biggesee-Ufer über einen schönen Ausblick auf die Wasserfläche haben, soll eine harmonische Ergänzung des Ortsbildes ergeben. Die kleinteilig geplante Bebauung soll mit regionalen Baumaterialien in einem dem Ortsbild angepassten Baustil errichtet werden, so dass sich insbesondere von der Seeseite ein gut durchgrüntes und aufgelockertes Bild ergibt.“ Speziell durch die zusätzliche Planung eines Bar-, Restaurant- und Café-Bereiches mit Außenterrasse, exponiert über dem Seeufer gelegen, solle zusätzliches Publikum angesprochen werden und somit das Angebot und die Zugkraft des Standortes erweitert werden.
Das vom Investor beauftragte Plaungsbüro Horstmann & Hoffmann aus Freudenberg hat die Pläne am Donnerstag im Bauausschuss vorgestellt. Das Gremium pflichtete der Eröffnung des Verfahrens einstimmig und ohne Diskussion bei. Somit beginnt nun das Verfahren, bei dem zunächst die Öffentlichkeit und zuständige Behörden Stellung zu den Plänen beziehen können, nach deren Abwägung der Ausschuss erneut gefragt wird. Erst danach kann der Ausschuss den Bebauungsplan rechtskräftig ändern und so den Fortgang der Planungen einleiten.