Altenhundem. Eine neue monumentale Betstätte zwischen Altenhundem und Kirchhundem soll Wanderer und Pilger anlocken. Junge Familien hatten die Idee.

Das Gipfelkreuz auf dem Berg „Töte“ ragt stolz in den Himmel. In Richtung der St.-Agatha-Kirche wurde es ausgerichtet und auf großen Lettern ist die Mutmacher-Botschaft „Ich bin bei euch alle Tage“ zu lesen.

Am Sonntagnachmittag gab Pfarrer Markus Leber dem acht Meter hohen und vier Meter breiten Holzkreuz in 543 Metern luftiger Höhe im Rahmen einer Andacht den kirchlichen Segen. Der Geistliche betonte, dass uns als Bürger ein Zeichen der Hoffnung in schwierigen Zeiten, ein Zeichen für Jesus Christus gut zu Gesicht stehe. Er bedankte sich bei den Altenhundemer Familien, die die Idee hatten und das Projekt umsetzten.

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Die Vorbereitungen liefen von der ersten Planung bis zur Umsetzung fast ein Jahr lang. Selbst ein Bauantrag musste gestellt werden. Und auch die Kosten waren nicht „von schlechten Eltern“. Eine hohe vierstellige Summe war zu stemmen. Dank einiger großzügiger Spenden ist nun nur noch eine kleine Lücke zu stopfen. „Setzen Sie dem Guten keine Schranken“, sagte Pfarrer Leber zum Schluss seiner Andacht und bat - wer sich bewogen fühlte – für diese tolle Initiative kurzerhand in die Tasche zu greifen.

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Rund 100 Kinder und Erwachsene machten sich am Sonntagnachmittag auf den Weg zur Einweihung des Kreuzes. Es war zwar etwas windig, aber ansonsten spielte das Wetter gut mit. Einige hatten am Bettinghof ihr Auto geparkt und gingen von hier aus zu Fuß die restliche Strecke. Das Kreuz ist sowohl von Altenhundemer als auch von Kirchhundemer Seite fußläufig erreichbar. Auch der ehemalige Kreisheimatpfleger Günther Becker war mit seinen 91 Jahren zu Fuß einige hundert Meter bis zum Ziel gelaufen. Im Gespräch mit unserer Zeitung lobte er die Aktion und sagte: „Ein ganz hervorragender Gedanke. Das Kreuz ist ein Zeichen christlichen Glaubens in der Südsauerländer Landschaft.“ Der Altenhundemer freut sich, dass er von seinem Wohnhaus aus das Kreuz sehen kann. Aber auch viele andere Bürger können das Kreuz, das über den Dächern des Ortes und des Lennetals steht, sehr gut aus der Ferne erblicken. Wer eine Wanderung zum Kreuz unternimmt, der wird auf der Töte auf eine stabile Bank mit Tisch stoßen, die Peter Poggel vom Bettinghof gestiftet hatte. Nach der Andacht, die mit dem Choral „Großer Gott wir loben dich“ endete, gab es eine Stärkung. Deshalb brauchte keiner auf seinen Sonntagskaffee- und kuchen verzichten und wer lieber eine Flasche Gerstensaft bevorzugte, der kam ebenfalls zu seinem Recht.

Ein Statement gab der geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstands Altenhundem, Heribert Werthmann, ab: „Ich finde es sehr gut, gerade in schwierigen Zeiten, ein Zeichen zu setzen. Man sollte sich nicht zurücklehnen, sondern man muss an die Öffentlichkeit gehen und ein Zeichen setzen. Dies haben die jungen Familien getan, die bereits vor einigen Jahren den Altenhundemer Weihnachtsweg gestalteten.“

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Das Kreuz, so betonen die Initiatoren, soll ein Zeichen der Hoffnung in einer von Krieg, Pandemie, Klimaveränderung, Energiekrise, Waldsterben und nicht zuletzt finanziellen Schwierigkeiten gezeichneten Zeit sein. Gewidmet wurde das Kreuz dem Hl. Josef, Schutzpatron der Familien, Ehepaare, Kinder und Jugendlichen. So war es nicht verwunderlich, dass das Kreuz am Gedenktag des Hl. Josef gesegnet wurde.

Kurz innehalten, Kraft schöpfen, positive Energie tanken, ein kurzes Gebet sprechen oder vielleicht auch ein kurzer „Gänsehaut-Moment - all das ist möglich in 543 Metern Höhe. Die Initiatoren Henning Sauer und Martin Vollmert sowie der Kirchenvorstand richten einen besonderen Dank an alle beteiligten Firmen und Privatpersonen. Ohne deren Unterstützung wäre das Projekt nicht umsetzbar gewesen. Unterstützt wurde die Errichtung des Kreuzes auch von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Agatha Altenhundem.