Attendorn. Die Firma Kost hat sich einer Spedition aus Baden-Württemberg angeschlossen. Dadurch sollen größere Investitionen in Attendorn möglich werden.

Für den Attendorner Dennis Kost (36) ist die Rüdinger Spedition aus Baden-Württemberg keine Unbekannte. Im Jahr 2004 begann der verheiratete Familienvater eines Sohnes bei dem Unternehmen im fernen Krautheim seine Ausbildung zum Speditionskaufmann. Rund 15 Jahre blieb der gebürtige Hansestädter, der zwischenzeitlich zum Speditionsleiter aufstieg, dort, ehe er 2019 nach Attendorn zurückkehrte und in dritter Generation die Spedition Kost von seinem verstorbenen Vater übernahm.

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Der Kontakt in seine „zweite Heimat“ nach Baden-Württemberg brach indes nie ab. Mehr noch: Die Geschäftsbeziehungen wurden intensiviert und mündeten schließlich am 1. Januar 2023 darin, dass sich die Spedition Kost mit Sitz an der Kölner Straße der Rüdinger-Gruppe anschloss. Damit wurde sie zur Attendorner Niederlassung der Rüdinger Spedition, die auf dem Gebiet der Maschinentransporte Marktführer in Deutschland ist.

Zweiter Geschäftsführer

„Der Zusammenschluss ist eine Win-win-Situation für beide Seiten. Der Standort Attendorn kann sich in gutem Tempo weiterentwickeln und größere Investitionen sind möglich. Wir profitieren davon, dass die Rüdinger Spedition in Sachen Digitalisierung auf nationaler Ebene top ist“, erklärt Dennis Kost die Hintergründe der Fusion. Roland Rüdinger hingegen bekomme den gesuchten zweiten Geschäftsführer und mit dem Standort Attendorn eine Niederlassung in Westdeutschland. „Dennis Kost hat bei uns gute Spuren hinterlassen und ich wollte ihn als Geschäftsführer gewinnen. Er hat die Spedition in Attendorn gut vorangebracht und auch bei uns viel Entwicklung angestoßen“, freut sich Roland Rüdinger und ergänzt: „Gemeinsam ist man stärker. Wir sehen viele Chancen und Synergien in dem Zusammenschluss und wollen die Firma nun gemeinsam voranbringen.“

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Durch die Fusion verfügt der Firmenverbund Rüdinger über mehr als 230 Fahrzeuge und rund 650 Mitarbeiter. Dennis Kost bringt dabei aus Attendorn 30 Mitarbeiter und 20 Fahrzeuge mit. Der 36-Jährige ist ab sofort verantwortlich für den Bereich Maschinentransport, den der Attendorner bereits während seiner Zeit in Krautheim verantwortete. Die Fusion sei gleichzeitig auch ein Standort-Bekenntnis zu Attendorn, zum 1. April bezieht Kost mit seinen Mitarbeitern eine Speditionsanlage im Industriegebiet Askay. Seine Pläne umschreibt er so: „Wir möchten unsere Geschäfte besonders im Stückgutbereich ausbauen und die Digitalisierung vorantreiben.“

Größere Anstrengungen

Frohen Mutes blickt der junge Unternehmer der Zukunft entgegen, trotz der mitunter schwierigen Rahmenbedingungen. Die Sperrung der Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid geht auch an der Spedition aus Attendorn nicht vorbei. „Transporte in die Region Lüdenscheid brauchen 45 bis 60 Minuten mehr Zeit. Das führt zu wesentlich höheren Kosten, die wir an unsere Kunden weitergeben müssen“, weiß Kost. Und auch der Fachkräftemangel sei bekannt, auch wenn zurzeit alle Stellen besetzt seien.

Weiterbildungen

Dennis Kost wurde am 25. März 1986 geboren. Die Arbeit als Spediteur lernte er bei der Firma Rüdinger, wo er nach verkürzter Ausbildung Disponent wurde und wenig später auch Speditionsleiter. Parallel folgten Weiterbildungen zum Speditionscontroller und Verkehrsfachwirt. Mit seiner Frau und seinem Sohn lebt Kost in Attendorn.

„Natürlich führt die prekäre Situation am Arbeitsmarkt in Sachen Kraftfahrer auch bei uns dazu, dass wir größere Anstrengungen unternehmen müssen als früher, um Nachwuchskräfte zu gewinnen.“ Doch auch bei diesen Herausforderungen wird die Fusion – darin sind sich Rüdinger und Kost einig – in Zukunft eine Bereicherung sein.