Olpe. Großbaustelle Bruchstraße in Olpe: Die Winterpause ist vorbei, seit Montag nerven die Baustellenampeln wieder. Aber wie lange noch?

Zahlreiche Autofahrer, die tagaus, tagein die Olper Bruchstraße (L 512) passieren müssen, dürften sich seit Montag, 13. Februar, wieder ärgern: Die Winterpause der aus ihrer Sicht „ewigen Baustelle“ ist zu Ende gegangen, die freie Fahrt in beide Fahrtrichtungen erneut durch Baustellenampeln verstellt. Staus und Wartezeiten sind seitdem wieder die Folge: „Der letzte Bauabschnitt hat jetzt begonnen. Wir haben geplant, das Projekt um Ostern endgültig abzuschließen. Was natürlich vom Wetter abhängen wird“, sagt Julia Ollertz, Pressesprecherin des Landesstraßenbauamtes „Straßen.NRW“.

1220 Meter - 2,9 Millionen Euro

Der neue kombinierte Geh- und Radweg im Zuge der L 512 ist auf einer Länge von rund 1.100 Metern gebaut worden, er ist durchgängig rund 3 Meter breit. Die Fahrbahn der L 512/Bruchstraße ist von 7,50 Meter auf 6,50 Meter reduziert worden.

Zielsetzung des Straßenbauprojekts: Eine spürbare Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer. Hintergund: Die L 512 mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehrsaufkommen von rund 18.000 Fahrzeugen gehört zu den meist befahrenen Straßen der Region.

Die Länge des Straßenausbaus beträgt rund 1.220 Meter und startet aus Richtung Olpe etwa in Höhe der Aldi-Zufahrt bis hinter den neuen Kreisel, Rüblinghausen, Höhe Firma Kemper.

Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme beläuft sich auf rund 2,9 Millionen Euro.

Die gute Witterung könne jetzt genutzt werden, um weiterzuarbeiten: „Vor dem Hintergrund wird mitunter relativ spontan entschieden: ,Jetzt können wir weitermachen.“ Der Standort der Baustellenampel, so Ollertz auf Anfrage, werde während der letzten Bauphase noch mal ein wenig „hin- und hergeschoben“. Grundsätzlich verbleibe es aber bei der Ampel-Regelung bis zur Fertigstellung. Lediglich an einem Wochenende vor Ostern müsse die gesamte Stecke voll gesperrt werden, damit die letzte Fahrbahndecke in einem ,Rutsch’ über die gesamte Strecke von rund 1200 Metern aufgetragen werden könne. Ollertz: „Sollte es dann jedoch mehrere Grade unter Null sein oder Schnee liegen, müsste umgeplant werden.“

Ab Dienstag, 11. April, soll Verkehr rollen

In etwa zwei Monaten soll die Großbaustelle L 512 beendet sein. Dann heißt es wieder Freie Fahrt. Auch zur Star-Tankstelle, die während der Bauzeit einen erheblichen Umsatzeinbruch erlebt.
In etwa zwei Monaten soll die Großbaustelle L 512 beendet sein. Dann heißt es wieder Freie Fahrt. Auch zur Star-Tankstelle, die während der Bauzeit einen erheblichen Umsatzeinbruch erlebt. © WP | Josef Schmidt

Ansonsten seien die Arbeiten im Bereich der Fahrbahn abgeschlossen. Ollertz: „Wir sind gerade noch dabei, die Geh- und Radwege zu finalisieren und die Übergänge bei den einzelnen Zufahrten abzuschließen.“

Sollte alles planmäßig fertiggestellt werden können, würde der Verkehr ab Dienstag, 11. April, 2023, wieder in beide Richtungen ungehindert fließen.

Aufmerksamen Fußgängern, die die Baustelle in Höhe des Aldimarktes unter die Lupe nehmen, fällt auf, dass in dem Bereich die Bordsteine auf beiden Seiten abgesenkt worden sind. Die Frage, ob dort ein Zebrastreifen oder gar eine Ampel installiert werde, konnte Pressesprecherin Ollertz verneinen: „Dort kleben wir noch eine Mittelinsel auf die Fahrbahn, als Überquerungshilfe.“

Tankstellenbetreiber atmen auf

Für unüberhörbares Aufatmen dürfte die Straßenfreigabe an Ostern bei den beiden betroffenen Tankstellenbetreibern Star (Orlen) und PM Pfennings auslösen. Nicole und Hendrik Ernst (Star/Orlen) hatten schon wenige Monate nach der Baustelleneröffnung im März 2021 beklagt, dass ihr Umsatz völlig eingebrochen sei: „Seit der Großbaustelle fehlen uns fast 80 Prozent“, hieß es damals. Auch seitens der PM Tankstelle (Fred Pfennings GmbH) bezifferte man den Verlust auf „etwa 45 Prozent, nur beim Kraftstoff“.

Hendrik Ernst: „Während der Winterpause mit der beidseitig befahrbaren Straße ging es schon nach ein, zwei Tagen wieder hoch. Seit der Inbetriebnahme der Baustellenampel geht es wieder rückwärts.“ Ärgerlich, sei die lange Bauzeit: „Zeitweise hatten wir das Gefühl, dass hier nur mit einer Handvoll Leuten gebaut wurde.“ Zunächst sei prognostiziert worden, dass es spätestens 2022 fertig sei, während der Bauphase sei sogar von August 2022 die Rede gewesen.

L 512 Olpe: Fahrtrichtung Olpe. Die Baustellenampel stellt die Autofahrer mal wieder vor eine Geduldsprobe.
L 512 Olpe: Fahrtrichtung Olpe. Die Baustellenampel stellt die Autofahrer mal wieder vor eine Geduldsprobe. © WP | Josef Schmidt

Rückblende: Das gesamte Projekt L 512 wurde von der Stadt Olpe gemeinsam mit Straßen.NRW umgesetzt. Die Stadt übernahm die Planung und Ausschreibung, die Leitung und Finanzierung erfolgte durch das Land NRW. Das federführende Tiefbauunternehmen waren die Gebrüder Schmidt mit Sitz in Kirchen (Kreis Altenkirchen).