Kreis Olpe. Wir haben eine nichtrepräsentative Umfrage unter bekannteren Bürgerinnen und Bürgern des Kreises Olpe gestartet. Dabei kam Überraschendes heraus.
Vorsätze gehören zum Jahreswechsel wie Feuerwerk und Wunderkerzen. Wir haben eine nichtrepräsentative Umfrage unter bekannteren Bürgerinnen und Bürgern des Kreises Olpe dazu gestartet.
Landrat Theo Melcher hat sich weniger konkrete Vorsätze als eine Verhaltensregel gegeben: „Die letzten Jahre haben uns einiges abverlangt. Und das Jahr 2022 hat alles noch getoppt. Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass wir in 2022 Krieg in Europa haben. Die Auswirkungen spüren wir alle. Niemand kann versprechen, dass es in 2023 besser werden wird. Vielleicht stehen wir vor einem Jahr weiterer Zumutungen und Herausforderungen. Doch in einem bin ich mir sicher: Wenn wir zusammenhalten, dann packen wir es! Mit dieser Zuversicht und voller Vertrauen in unseren Zusammenhalt werde ich das neue Jahr angehen.“
Markus Bröcher ist Kreisschützenoberst und hat daher besondere Vorsätze: „Der Kreisschützenbund wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt, und daher nehme ich mir natürlich vor, gut vorbereitet ins Jubiläum zu starten und die Veranstaltungen gut über die Runden zu bringen. Für mich persönlich will ich alles etwas ruhiger angehen und ein bisschen mehr auf mich selbst achten.“
Ulrike Wesely, amtierende Kulturpreisträgerin des Kreises Olpe, wurde in den letzten Tagen gesundheitlich ausgebremst, musste deshalb sogar Auftritte absagen, was die Theater- und Musik-Powerfrau sowie künstlerische Leiterin des Kulturguts Schrabben Hof in Silberg so gar nicht mag. Deshalb fallen ihre Vorsätze kompakt und klassisch aus: „Dafür sorgen, dass in der Krise die Kultur überlebt. Meinen Humor behalten. Gutes Essen und ausreichend Schlaf.“
Schwester Katharina Hartleib von den Olper Franziskanerinnen hielt lange nichts von Vorsätzen: „Ich habe jahrelang gedacht, das ist doch Quatsch, das hat man eh am dritten Tag vergessen. Dann habe ich mir aber vorgenommen, mir mal etwas Ernstes vorzunehmen, das man auch hält. Das ist für nächstes Jahr einmal das Zeitmanagement: dass man schaut, was man für Zeit hat und wie man die einsetzt. Und dann etwas für eine Franziskanerin sehr Spannendes: Ich will lernen, auch mal Nein sagen zu können.“
Die Vorhaben von Klimaaktivistin Lea Klein klingen ambitioniert: „Meine Vorsätze für das Jahr 2023 sind, mehr Menschen zu politisieren und für mehr Aufklärung in der Gesellschaft zu sorgen. Außerdem möchte ich durch meine Erfahrungen wachsen und mein politisches Engagement professioneller gestalten. Besonders freue ich mich, wenn im nächsten Jahr die Arbeit in den Gemeinschaftsgärten wieder beginnt und es im Frühjahr und Sommer wieder ,Fridays for Future’-Demonstrationen bei uns in Olpe gibt.“
Anja Geuecke ist den meisten als Kabarettistin Hettwich vom Himmelsberg aus Attendorn bekannt. Ihr Vorsatz für das neue Jahr: „Nach diesem Coronakriegsklima-gebeutelten 2022 hab ich mir vorgenommen, 2023 glücklicher zu sein. Denn das Glück beruht zumeist nur auf dem Entschluss glücklich zu sein! Deshalb heißt mein neues Kabarettprogramm auch ,Glücksfallpläne’, denn Notfallpläne haben wir genug. Außerdem habe ich mir vorgenommen es 2023 angesichts des Pflegenotstands so richtig krachen zu lassen: mehr Party und weniger Sport, quasi als Lebenszeit-Verkürzungsstrategie, um den Teil mit der Pflege zu umgehen. Ach, und weil mir von der letzten Traumschiff-Folge noch schlecht ist: weniger Fernsehen! Mehr gutes Buch, mehr Spielen und öfter in unser schönes Kino!“
Kurz fasst sich der heimische Unternehmer und Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalens, Arndt G. Kirchhoff: Für sich persönlich hat er für das Jahr 2023 als Vorsatz gefasst: „Mehr Sport treiben.“ Für die Wirtschaft möchte er „noch mehr Tempo beim Infrastrukturausbau für die Transformation“.
Kreisbrandmeister Christoph Lütticke aus Drolshagen sieht angesichts der Lage in der Welt notwendige Vorsätze für jeden: „Wir sind alle aufgerufen, uns sowohl für den Frieden in der Welt, aber genauso für den Frieden in unserem eigenen Umfeld einzusetzen.“ Für das Jahr 2023 wünsche er sich sowohl für die Feuerwehrleute im Kreis Olpe als auch für alle anderen „Kameradschaft, Toleranz, Begeisterungsfähigkeit, Kraft, Mut, Zuversicht und Gesundheit“.
Nezahat Baradari, SPD-Bundestagsabgeordnete und Kinderärztin aus Attendorn, sagt: „Politisch wünsche ich mir im neuen Jahr, dass keine weiteren großen Krisen über uns hereinbrechen, der Krieg in der Ukraine aufhört, die Rahmedetalbrücke auf der A 45 schneller gebaut wird und dass mein Wahlkreis von Krankenhausschließungen verschont bleibt. Persönlich wünsche ich mir mehr Geduld mit mir und anderen und die Akzeptanz, dass ich manche Dinge nicht ändern kann. Ich möchte mehr achtsam sein auch gegenüber meiner eigenen Gesundheit und mehr Zeit meiner Familie widmen.“
Jean-Marc Birkholz, der seit 2012 bei den Karl-May-Festspielen in Elspe die Figur Winnetou verkörpert, schlägt einen nachdenklichen Ton an. „Ich werde weniger kaufen und das, was ich eingespart habe, denen geben, die es brauchen“, sagt er und fügt hinzu: „Das Leid, das Putin ausgelöst hat, ist durch nichts zu rechtfertigen und schmerzt in der Seele.“
Mehr Zeit mit „meinem lieben Mann“, der Familie, Freunden und „mit mir selbst“ – das hat sich Iris Wijnvoord, Frau von Harry Wijnvoord („Der Preis ist heiß“) aus Hillmicke für das neue Jahr vorgenommen. Außerdem: regelmäßiger Sport – und natürlich das Olper Schützenfest 2023 besuchen. „Und ich wünsche mir den Frieden auf der ganzen Welt“, sagt sie.