Attendorn. Zum Stadtjubiläum bietet die Feuerwehr der Hansestadt eine tolle Show und reale Einblicke in den Feuerwehr-Alltag.
Unter dem Motto „Tag der Feuerwehr“ präsentierte sich der Löschzug Attendorn am Samstag anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums auf dem Marktplatz vor dem Heimatmuseum. Neben einem Platzkonzert durch den Musikzug der Feuerwehr, Erbsensuppe und einer Fahrzeugausstellung gab es gleich drei Übungen zu sehen. Das Publikum, das zur Freude der Wehr zahlreich erschienen war, bekam Action und Einblicke in die Arbeit ihrer Feuerwehr.
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Schon die Fahrzeugausstellung, die am Vormittag den Startschuss für einen abwechslungsreichen Tag gab, lockte die ersten Besucher in Zentrum, auf den Platz „Alter Markt“. Als besonderes Highlight wurden alle bisher in Attendorn eingesetzten Drehleitern ausgestellt, darunter die älteste aus dem Jahr 1966. Gerade für die Kids eine aufregende Geschichte, denn sie durften die Fahrzeuge auch von innen erkunden und erleben.
Pünktlich zum Glockengeläut um 12 Uhr gab es Erbsensuppe aus der Feldküche. Die war so beliebt, dass kein Tropfen mehr übrig blieb und so mancher Feuerwehrkamerad, der sich auf eine Schale gefreut hatte, dann doch leer ausging.
Richtig spannend wurde es beim Einsatz der Jugendfeuerwehr. Der Nachwuchs, zu dem in der Hansestadt 21 Jungen und sechs Mädchen gehören, zeigte eindrucksvoll, was sie schon alles können. So wurde als Szenario ein Autounfall auf dem Marktplatz angenommen. Zwei Fahrzeuge waren kollidiert. Aus dem einen mussten zwei Personen gerettet werden, im zweiten Fahrzeug befand sich Gefahrgut in Form von zwei Gasflaschen. Der sprichwörtliche Feuereifer war den Jugendlichen im Gesicht abzulesen, als sie, angeleitet von ihren Ausbildern, zum Schutz und zur Kühlung des Gefahrguts eine Wasserwand aufbauten, die Verletzten im zweiten Fahrzeug versorgten und diese schließlich fachmännisch zur Patientenablage trugen.
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Über 100 Jahre zurück ging es anschließend, als einige Attendorner Feuerwehrkräfte im Rahmen einer historischen Löschübung zeigten, wie früher eine Brandbekämpfung durchgeführt wurde. Dabei kam eine alte Handdruckspritze aus dem Jahr 1908 zum Einsatz. Simuliert wurde ein Feuer im Attendorner Museum. Der Alarm wurde mit Hilfe eines Horns ausgelöst. Danach war Muskelkraft gefragt. So musste die Handdruckspritze zunächst zum Marktplatz gebracht werden. Um mit ihr das Feuer zu löschen, benötigte die Spritze Wasser aus einem nah gelegenen künstlich angelegten Löschteich. Dazu musste eine Eimerkette gebildet werden. Während man früher Hanf- und Ledereimer dafür hatte, kamen am Samstag Plastikeimer zum Einsatz. Schnell bildete sich eine Menschenkette, die den Wasserfluss nicht abbrechen ließen. Schließlich konnte mit der Muskelkraft von jeweils vier Kameraden das Wasser durch den Schlauch zum Brandherd befördert werden.
Wie gut aufgestellt und modern die heutige Brandbekämpfung erfolgt, zeigte die Wehr zum Abschluss des Tages bei ihrer eigenen Jahresabschlussübung. Angenommen wurde ein Brand durch Flexarbeiten auf einer Baustelle im Wohnhaus neben dem Museum in der Wasserstraße. Zwei Arbeiter waren direkt betroffen, zwei weiteren Arbeitern war der Fluchtweg durch den Brandrauch versperrt. Ein Arbeiter lag verletzt auf dem Baugerüst. Dessen Rettung war der anspruchsvollste Teil der Übung. Leon Hunfeld rettete hier mit Hilfe einer Rettungsschale und dem Einsatz der Drehleiter die verletzte Person unter den Augen zahlreicher großer und kleiner Zuschauer. Auch die Arbeiter im Haus konnten gerettet werden und selbst die Eigenrettung eines verletzten Feuerwehrkameraden erfolgte ohne Probleme.