14 Zentner Wassermelonen im Wald: Warum in aller Welt hat jemand die dicken grünen Früchte auf diese Weise entsorgt? Es gibt da eine Idee.

Der arme Wald. Das, was die Enzyklopädie so nüchtern „Ausschnitt der Erdoberfläche, der von Bäumen dominiert wird und eine gewisse, vom Deutungszusammenhang abhängige Mindestdeckung und Mindestgröße überschreitet“ nennt, ist doch so viel mehr. Wasserspeicher, Erholungsraum, Lebensraum des Wildes, Sauerstoffproduzent, Lieferant von Heizenergie – das ist ganz nüchtern betrachtet das, was den heimischen Wald ausmacht. Von Trockenheit gebrandmarkt, in der Folge vom Borkenkäfer überrannt, sind zumindest die heimischen Fichtenforste schon jetzt tot und bald Geschichte. Doch noch haben wir gottseidank Wälder und Forsten im Sauerland, die uns das Überleben ermöglichen. Wer regelmäßig Wälder als Erholungsraum nutzt, der stolpert leider immer wieder über Müll, Schrott oder Grünschnitt, den sorglose Mitmenschen dort abkippen. Vor zwei Wochen wurde ich zum Ortstermin geladen, um eine außergewöhnlich umfangreiche wilde Deponierung zu dokumentieren. Leider schon fast normal. Doch als fast genau eine Woche später genau 720 Kilogramm Melonen unweit dieser Stelle gefunden wurden, da kamen wir in der Redaktion vom Kopfschütteln nicht mehr los. Melonen? Warum in den Wald? Selbst wenn die Früchte schon überreif waren, hätte sich sicher ein Landwirt gefunden, der die grünen Kugeln seinen Schweinen verfüttert hätte. Oder ein Zoo, dessen Elefanten sich mit Sicherheit gefreut hätten. Ein Kollege hatte eine Idee: Vielleicht war der Verursacher nur einfach furchtbar dumm und hatte gedacht, weil es ja WASSERmelonen seien, könne er dem trockenen Wald etwas Gutes damit tun. Ich schließe nichts mehr aus.