Olpe. Der prominente Pate Christoph Maria Herbst war zu Besuch im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar. Mit dabei: Kabarettist Moritz Netenjakob.

Großes Hallo im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe am Donnerstagnachmittag. Der prominente Pate Christoph Maria Herbst war zu Besuch. In Begleitung hatte er seinen Freund, Kollegen, Autor und Kabarettist Moritz Netenjakob. Nach einem gemütlichen Kaffee- und Kuchenstündchen zeigten sie den Gästen und Mitarbeitenden des Balthasar einen Auszug aus ihrem Programm „Das ernsthafte Bemühen um Albernheit“.

Für Netenjakob, der beispielsweise für Ladykracher – darüber kam er mit Herbst erstmals in Kontakt – und Stromberg schreibt, war es der erste Besuch im Kinder- und Jugendhospiz. „Ich bin sehr beeindruckt, welch positiver heller Ort dies hier ist. Wie viel Licht, Liebe und Herz hier vorhanden sind. Natürlich ist es auch schwer. Aber diese Schwere ist nicht deprimierend.“

„Das Positive in die Welt bringen“

Auch wenn Christoph Maria Herbst ihm selbstverständlich von der Einrichtung erzählt habe, so habe er sich dennoch keine richtigen Vorstellungen machen können und er sei ziemlich aufgeregt gewesen. „Ich habe mich gefragt, was auf mich zukommt. Und grundsätzlich habe ich Positives erwartet. Und trotzdem bin ich jetzt positiv überrascht“, so Netenjakob und zog Parallelen zum Programm, das die beiden auf kleineren Bühnen in ganz Deutschland zeigen und das an dem Nachmittag auf die Gartenbühne gebracht wurde: „Wir wollen damit das Positive in die Welt bringen. Humor, wenn er dann gelingt, ist eine umso größere Freude für die Menschen und ihre Seele. Er wird in seiner Bedeutung doch sehr unterschätzt.“

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Herbst erzählte von dem Tag, als er das Balthasar zum ersten Mal betreten hat. Damals, vor nunmehr elf Jahren. „Ich hatte vorab einen Kloß im Hals. Schwellenangst.“ Überhaupt, als ein Kollege ihm gesagt habe, dass es doch etwas sein könne, Pate zu werden, habe er ihm einen Vogel gezeigt: Pate eines Hauses, in dem gelitten und gestorben wird, und dann auch noch Kinder! „Als ich die Schwelle dann übertreten hatte, kam es bei mir zur Spontanheilung. Das ist der Grund, warum ich seit dem Tag Partner, Pate, Botschafter, fleischgewordenes Megaphon für Balthasar bin“, so Herbst mit einem Blick auf Einrichtungsleiter Rüdiger Barth. „Wir sind wie zwei alte Tanten. Zusammen grau geworden, beide haben wir eine Banklehre gemacht …“.

25 Jahre alt wird Balthasar, das erste Kinderhospiz Deutschlands, im kommenden Jahr. Seit 20 Jahren ist Rüdiger Barth dessen Leiter. Er wird nun zum 1. Oktober in den Vorruhestand gehen. Nachfolger ist Roland Penz. Der 52-Jährige lebt in Kreuztal und ist bereits seit fünf Jahren stellvertretender Einrichtungsleiter. Davor war er insgesamt 15 Jahre als Fachkinderkrankenpfleger auf der Intensivstation der DRK-Kinderklinik Siegen tätig. Penz: „Balthasar ist gut aufgestellt. Die Grundstrukturen stimmen. Die größte Herausforderung in den nächsten Jahren sehe ich in dem zunehmenden Mangel an Pflegepersonal. Der zeichnet sich eklatant ab.“