Grevenbrück. Ein Grevenbrücker Unternehmer hat die Pläne für eine große Freiflächen-PV-Anlage fertig in der Tasche und drückt bei den Behörden aufs Tempo.
Mehr Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ist das Gebot der Stunde. Fachleute sagen: Es ist Fünf vor Zwölf. So sieht es auch Peter Schauerte aus Grevenbrück. Der Unternehmer (Ariane Aluminium-Systeme GmbH) will an der Habuche, am Ortsrand von Grevenbrück, einen zwei Hektar großen Photovoltaikpark, eine so genannte Freiflächen-Photovoltaikanlage bauen, um umweltfreundlichen Strom zu erzeugen. Die Rückendeckung der Stadt hat er. Der Klimaausschuss sprach sich am Dienstagabend einstimmig für das Projekt aus.
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Es ist laut Stadtverwaltung nicht das einzige Photovoltaik-Vorhaben im Stadtgebiet, aber mit Abstand das größte und das einzige mit schon fast fertigen Plänen. Seit Oktober beschäftigt sich Schauerte, der selbst an der Habuche wohnt, mit dem Projekt. Die etwa 3,5 Hektar als Ackerland ausgewiesene Fläche auf einem Hochplateau direkt neben dem Sportplatz Habuche befindet sich in seinem Besitz. „Dort ist den gesamten Tag über Lichteinfall, es gibt keine Probleme mit Tier- und Naturschutz. Es gibt keine Emissionen und keine optische Beeinträchtigung für die Anwohner, die Fläche ist 1a.“ Auch der Anschluss an die Infrastruktur sei unproblematisch. Eine Anschlusszusage vom Stromversorger Westnetz liege vor. „Wir sind im Planungsprozess schon ziemlich weit“, so Schauerte. Zwei Hektar (20.000 qm) sollen mit PV-Modulen bestückt werden, die eine Leistung von rund 3000 Kilowattpeak (kWp) generieren. Schauerte kann sich auch ein Gemeinschaftsprojekt, zum Beispiel in Form einer Genossenschaft, vorstellen. „Ich bin für alles offen, aber wir müssen was tun.“ Und zwar so schnell wie möglich.
Am liebsten möchte er lieber heute als morgen loslegen und sieht sich hier im Einklang mit der Bundesregierung, die den schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien gebetsmühlenartig fordert. „Habeck und Scholz sagen, wir müssen sofort anfangen“, so Schauerte. Allerdings wurde trotz aller Absichtserklärungen bis dato kaum ein Gesetz verändert, das den schnellen Ausbau der Solarstromerzeugung erleichtert. So blieb der Stadtverwaltung nicht anderes übrig, um in der Vorlage nüchtern die derzeitige „Rechtslage“ aufzulisten: Freiflächensolaranlagen sind im Außenbereich – im Gegensatz zu Windenergieanlagen – nicht privilegiert. Um Baurecht zu schaffen, muss der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan „Sondergebiet Photovoltaik“ aufgestellt werden. Erst dann könnte ein Bauantrag gestellt werden. Eine Baugenehmigung würde dann frühestens in drei Jahren vorliegen. Und: Der „noch“ gültige Landesentwicklungsplan lässt solche Anlagen auf der grünen Wiese gar nicht zu.
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Aber es gibt Hoffnung: Regional- und Landesentwicklungspläne könnten sich nach neuen Vorgaben aus Berlin schnell ändern. Gregor Kaiser (Grüne), Mitglied des Landtags: „Es werden von der Landesregierung neue Erlasse zu Windenergie und Photovoltaik kommen, dann gibt es mehr Sicherheit.“
Peter Schauerte ist erfreut über die Unterstützung von Politik und Stadtverwaltung und hofft, dass sich die Vorgaben schnell ändern werden. „Arnsberg muss dann seine Hausaufgaben machen und die Stadt muss Gas geben, denn drei Jahre wartet keiner, diese Zeit haben wir alle nicht mehr.“