Josef Schmidt zur Investition von Betten Meyer in einen weiteren Standort in der Olper Martinstraße.

Der stationäre Einzelhandel hat die quälendste Phase seit dem 2. Weltkrieg hinter sich. Ein Corona-Lockdown nach dem anderen, Masken- und Testpflicht, 2- und 3G-Modelle im fliegenden Wechsel. Hürden, die der potenzielle Kunde kaum noch zu nehmen bereit war. Zu allem Überfluss noch ein chronischer Mitarbeitermangel, zuletzt ausbleibende Azubis für die kaufmännischen Berufe und ein Online-Handel, der ein ums andere Jahr Umsatzrekorde präsentiert. Ohne dass die Politik zur Kenntnis nimmt, was dort im Lande in den Innenstädten der Republik eigentlich passiert.

Mitten in dieser tristen Stimmung gibt es den einen oder anderen Lichtblick. Dass Familie Meyer den Mut hat, gegen den düsteren Trend ein weiteres Fachgeschäft mitten in Olpe zu eröffnen, verdient höchsten Respekt. Jedes neue familiengeführte Fachgeschäft sollte nicht nur bejubelt werden, die Politik sollte endlich aus dem Dornröschenschlaf erwachen und dem Onlinehandel Grenzen auferlegen. 17 Paar Schuhe bestellen und 16 wieder zurückschicken, das kann und darf es nicht sein. Eine Innenstadt wird lebenswert durch familiengeführte Läden, egal, ob es um ein Herren-Sakko geht, eine Ledertasche, den neusten Roman oder eben Dessous und den neuen Strand-Bikini. Ohne den Laden um die Ecke, ohne die Kneipe oder die Eisdiele daneben gehen irgendwann die Lichter aus.