Hillmicke/Soest. Hillmicke feiert Schützenfest. Doch kurz vorher sagt der Zeltverleiher ab. Der Ärger ist groß. Was bedeutet das für das Schützenfest?

Die Schützenfestsaison ist im vollen Gange. Überall feiern die Menschen und küren ihre Majestäten. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause scheinen die festlichen Wochenenden doppelt schön. Dass die jeweiligen Gastgeber im Vorfeld alle Hände voll zu tun haben und viele Herausforderungen zu bestehen haben, liegt auf der Hand. Die St. Antonius Schützenbruderschaft Hillmicke, die an diesem Wochenende feiert und bereits am Donnerstag mit dem Kinderschützenfest startete, traf es besonders hart. Eine Woche vor dem Termin sagte der Zeltverleiher ab. „Nach 17 Jahren lässt er uns einfach im Stich“, ist Marvin Hammer, kommissarischer Geschäftsführer, ziemlich sauer. Erklären kann er sich das Dilemma nicht. „Es wurden fadenscheinige Gründe angegeben. Vielleicht aber liegt es auch daran, dass das erste Augustwochenende dieses Jahr sehr spät liegt und der Zeltverleiher das schlichtweg nicht auf dem Schirm hatte“, versucht Hammer sich im Glauben an nichts Böses. Dennoch ist für die Hillmicker eines klar: „Mit dem Zeltverleiher ist für uns für immer Schluss.“

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Der Sauerländer im Allgemeinen wäre keine Sauerländer, und der Hillmicker im Besonderen kein Hillmicker, wenn er nicht mit allen Kräften nach einer Lösung suchen würde. Der Weg dahin war indes ziemlich steinig. Was war also weiter passiert? Nach fieberhafter Recherche fand man schließlich bei einem weiteren Verleiher ein passendes Zelt. „Das war zwar zum dreifachen Preis und ohne Bestuhlung, Tische und Deko, aber wir waren bereit, das zu zahlen“, so Hammer. Montagabend habe man noch telefoniert. Alles schien in trockenen Tüchern. Dann kam Dienstagsmorgens die nächste Absage. „Per Telefon und kurz und knapp. 48 Stunden vor unserem Schützenfest. Das war kaum zu glauben“, so Hammer.

Eine Lösung wurde gefunden

Die Hillmicker Schützenbrüder überlegten weiter. Grundsätzlich hätte man ja in der Sporthalle feiern können. Sie steht direkt neben dem Festgelände. „Mehrere Gründe sprachen dagegen. Zunächst Corona, denn so richtig lüften kann man nicht. Und dann hatten wir Sorge wegen der Atmosphäre und eventuell nicht aufkommender Stimmung“, erklärt Hammer. Dass guter Rat nicht immer teuer sein muss, erwies sich dann Dienstagnachmittag.

Der amtierende Schützenkönig Uwe Ackerschott, ehemals beruflich auch Zeltverleiher, hatte noch ein Zelt im Bestand. Acht mal neun Quadratmeter misst es. Dazu fanden die Hillmicker in Soest ein zehn mal 25 Meter großes Zelt. Kurzerhand fuhr man mit dem Trecker in die Soester Börde, um es abzuholen. Zwar ohne Tische, Bänke und Deko, aber zum annehmbaren Preis.

„Seit 36 Stunden sind wir nun am rödeln, um alles rechtzeitig aufgebaut zu haben, alles in Eigenleistung und mit großer Unterstützung auch von den Jungschützen“, so Hammer am Donnerstagnachmittag. Die beiden Zelte werden durch jeweils eine offengelassene Seite quasi zu einem zusammengefügt. In dem kleinen Zelt wird die Musik aufgebaut, in dem größeren Zelt stehen Tische und Bänke. Dazu kommt eine große Außentheke. Und da das Wetter stimmt, dürfte nach dieser Odyssee einem rauschenden Fest in Hillmicke nichts mehr im Wege stehen.