Kreis Olpe. Auf dem Weg zur Arbeit einen „Kaffee-to-go“. In der Hektik des Alltags kaum wegzudenken. Was das im Monat wohl kostet? Wir haben nachgerechnet.

Es ist der Duft von frisch gemahlenen Bohnen. Das Gefühl, wenn man den warmen Becher zwischen den Händen hält. Der erste Schluck, gedämpft von einer Milchschaumdecke. Kaffee gehört für viele Menschen wohl zum Alltag. Oft hat Kaffeetrinken auch etwas Rituelles. Das Koffein, das Morgenmuffel munter macht. Oder einfach ein Genussmittel, bei dem Smalltalk ganz besonders gut gelingt. Kaffee ist Kultur. Und die gibt’s seit Jahren auch schon zum Mitnehmen. Vielleicht ist der „Kaffee-to-go“ auch deswegen so beliebt. Genuss für unterwegs. In einer „Schneller-Weiter-Höher“-Gesellschaft ist er ziemlich effizient. Dass der Kaffeeliebhaber für seine Bequemlichkeit mehr bezahlen muss, als wenn er sich selbst seinen Kaffee zubereitet, dürfte klar sein. Aber wie viel mehr ist mehr? In unserer Serie „So viel kann ich sparen, wenn…“ sind wir dieser Frage nachgegangen.

Natürlich gibt es beim Kaffee große Unterschiede. Löslicher Kaffee, Kaffeepads, Filterkaffee, Kaffee aus dem Vollautomaten. Das schlägt sich auch immer im Preis nieder. Deswegen sollte die ganze Rechnung als ein Beispiel von vielen verstanden werden. In diesem Beispiel wird der Preis von einem großen „Milchkaffee-to-go“ von einer Bäckerei im Kreis Olpe mit einem selbstgemachten Milchkaffee aus dem Kaffeevollautomaten zuhause verglichen. Der Anschaffungspreis dieses Geräts – aktuell liegt dieser bei 530 Euro – wird dabei nicht beachtet. Auch der Preis für den Thermosbecher – den gibt es schon für knapp 20 Euro – wird außen vor gelassen. Denn beides ist Zuhause bereits vorhanden. Doch ohne bereits zu viel zu verraten: Nach über dreijähriger Nutzung des Kaffeevollautomaten hat sich seine Investition schon jetzt gelohnt, wie die nachfolgende Hochrechnung zeigen wird.

Der große „Milchkaffee-to-go“ beim Bäcker kostet 3,40 Euro. Darin sind 0,3 Liter enthalten. Weil der „Kaffee-to-go“ besonders beliebt an Arbeitstagen ist, rechnen wir mit einer Fünf-Tage-Woche und durchschnittlich 20 Arbeitstagen pro Monat. Ausgehend von einem „Kaffee-to-go“ pro Arbeitstag summieren sich die Ausgaben somit auf monatlich 68 Euro.

Geht auch günstiger

Bei dem selbstgemachten Milchkaffee zuhause, gestaltet sich die Rechnung etwas komplizierter. In diesem Fall greife ich zurück auf Espressobohnen meiner Lieblingsrösterei. Hier kostet das Kilo Kaffeebohnen 30,50 Euro. Natürlich geht das auch bedeutend günstiger. Allerdings hat es mir der Geschmack dieser Bohne besonders angetan; sie hat eine schokoladige Note und trotz ihres Stärkegrads schmeckt sie keineswegs bitter.

Ich lese nach, dass man für eine Tasse etwa 70 geröstete Bohnen braucht. Das entspricht 8 Gramm Kaffee. Hochgerechnet auf das Kilo Kaffeebohnen lassen sich etwa 140 Tassen Kaffee gewinnen. Das sind in etwa zwischen 15 und 20 Litern. Ich gehe von einem Mittelwert aus, in dem Fall: 18 Liter. Weil ich meinen Milchkaffee gerne mit viel Milch trinke, rechne ich mit einem 1:1-Verhältnis. Das heißt: Ein Liter Milchkaffee besteht bei mir aus einem halben Liter Kaffee und einem halben Liter Milch.

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In der Beispielrechnung kommt der Preis pro Liter Kaffee auf 1,70 Euro (aufgerundet). Zusammengerechnet mit dem Literpreis Milch – 1,59 Euro – kostet mich der Milchkaffee pro Liter 1,65 Euro. Heruntergerechnet auf die Mengenangabe 0,3 Liter – so, wie der große „Kaffee-to-go“ beim Bäcker verkauft wird – zahle ich für meinen selbstgemachten „Kaffee-to-go“ in etwa 55 Cent. Für meinen monatlichen „Kaffee-to-go“-Konsum (20 Arbeitstage) wären das insgesamt 11 Euro.

Bei konsequenter Umstellung könnten leidenschaftliche „Kaffee-to-go“-Trinker demnach 57 Euro pro Monat sparen. Ein ganz wesentlicher Vorteil neben der Ersparnis: die Müllreduzierung. 20 Einwegbecher weniger pro Monat machen einen entscheidenden Unterschied für die Umwelt. Wenn man sich dieses Bild im Kopf vergegenwärtigt, lässt sich der selbstgemachte „Kaffee-to-go“ sicher noch viel mehr genießen.