Altenhundem. Auch die Lennebrücke an der Sauerlandhalle hat Schäden und wird für Lkw gesperrt. Hat die Stadt ein Brückenproblem?
Die Lennebrücke in Altenhundem ist bald nur noch eingeschränkt befahrbar. Die Stadt Lennestadt teilt mit, dass bei einer turnusmäßigen Brückenprüfung festgestellt wurde, dass für die Brücke Helmut-Kumpf-Straße (bei der Volksbank-Sauerlandarena) eine Nachberechnung erforderlich ist. Bis das endgültige Ergebnis vorliegt, werden ab Anfang August vorsorgliche Maßnahmen getroffen. Für Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen kann der Verkehr zurzeit aufrechterhalten werden.
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Erst vor wenigen Tagen hatte die Stadt bereits die Brücke am Bilsteiner Markt in Bilstein wegen Schäden auf 3,5 Tonnen beschränkt. Während die sicherheitsrelevanten Schäden in Bilstein offensichtlich sind und nach Informationen unserer Zeitung hinter vorgehaltener Hand bereits über eine dauerhafte Sperrung der Brücke für den Fahrzeugverkehr diskutiert wird, ist die Lage in Altenhundem anders.
„Es ist bis jetzt nur eine Vorsichtsmaßnahme. Es kann auch sein, dass wir die Brücke nach der Überprüfung wieder für schwerere Fahrzeuge freigeben können“, so Lennestadts Beigeordneter Karsten Schürheck.
Das wäre wichtig für den Ort, denn die Helmut-Kumpf-Straße hat Zubringerfunktion nicht nur für größere Wohngebiete in Altenhundem, sondern auch für Handel und Gewerbe im Zentrum und im Gewerbegebiet Wigey.
Aufgefallen waren die möglichen Mängel in Altenhundem bei einer turnusgemäßen Überprüfung. Alle drei Jahre muss die Stadt nach den Vorgaben die Brücken in ihrem Besitz auf ausreichende Standsicherheit überprüfen lassen. Neben dieser einfachen Sichtprüfung schaut der „Brücken-TÜV“ alle sechs Jahre genauer hin und nimmt dabei auch mal einen Hammer zur Hand, um den Zustand der Bauwerke genauer zu prüfen.
Brücke stammt aus den 50er Jahren
Offenbar waren dabei Unregelmäßigkeiten im Spannstahl der Brücke, die 1954 erbaut wurde und somit schon 68 Jahre auf dem Buckel hat, in Erscheinung getreten. „Das kann bei älteren Bauwerken durchaus vorkommen“, so Schürheck. Von einem „Brückenproblem der Stadt“ will er aber nicht sprechen. „Brücken kommen in die Jahre“, das sei ganz normal.
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Dass viele Brücken in Deutschland marode sind und hier großer Sanierungsbedarf besteht, geriet erst nach dem Ausfall mehrerer Brücken auf den Bundesfernstraßen in den Fokus, zuletzt durch die Sperrung der Rahmedetalbrücke auf der A 45, die fatale Auswirkungen mit sich brachte und bringt. Von 44.000 Brücken auf Bundesfernstraßen sind 6000 in einem kritischen Zustand, teilte die Bundesregierung im Herbst letzten Jahres mit.
Wie viele der rund 100 Brücken im Besitz der Stadt Lennestadt marode sind und saniert oder perspektivisch sogar erneuert werden müssen, ist nicht bekannt. Aber es dürften einige sein. Derzeit laufen die Restarbeiten für die neue Veischedebrücke in Grevenbrück zwischen Twiene und Kölner Straße in der Höhe der St. Nikolaus-Pfarrkirche. Rund 500.000 Euro kostet das neue, optisch ansprechende Bauwerk, erstellt von der Firma Hubert Mees GmbH, Lennestadt.