Benolpe. Dieselduft und sehenswerte Traktoren beim Trecker-Treff an der Schützenhalle. Warum das Event so beliebt ist.
Wer sein ganzes Leben lang Ackerluft und Diesel-Duft geschnuppert hat, der kann auch im Rentenalter nicht davon lassen. So war es keine Überraschung, dass am Samstag wieder zwei besondere Stammgäste den Weg zum Traktorentreffen der Treckerfreunde „Gut Dampf“ Benolpe gefunden hatten, natürlich auf Achse mit ihren wunderbaren Oldtimer-Schleppern: Leopold Feldmann aus Grevenbrück und Johannes Lütticke aus Attendorn, beide mittlerweile jenseits der 80, aber immer noch interessiert, was es in der Traktorenszene Neues gibt.
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Und dafür ist das Treffen an der Schützenhalle die beste Informationsbörse. Fast 80 Traktorenbesitzer oder -fahrer tuckerten im Laufe des Nachmittags in den Ort und die Organisatoren hatten alle Hände voll zu tun, Parkplätze für die stählernen Kolosse zu finden. Die kamen in allen Variationen und Größen aus verschiedenen Traktoren-Generationen. Hingucker wie der fast neu aussehende Hanomag R 55 von Johannes Lütticke, versehen mit frischem TÜV-Stempel, parkten so neben Raritäten wie einem Wesseler WL 24, Baujahr 1957, gebaut damals in Altenberge.
Hanomag, Eicher-Traktoren, Schlüter, Deutz, Fendt, Kramer und wie sie alle heißen, die Fans von älterer Landtechnik und echten Traktoren-Legenden kamen wieder besonders auf ihre Kosten. Aber nicht nur diese. Die Benolper Traktorenfreunde hatten wieder alle Schlepperbesitzer, auch von neueren Modellen, eingeladen, denn gerade der direkte Vergleich von alt und modern macht den Reiz aus. Und es ist sieht schon etwas surreal aus, wenn ein kleiner Kramer mit 1,50-Meter-Mähbalken neben einem 150-PS-Valtra mit drei Mähwerken und etwa 8 Metern Mähbreite parkt.
Für das ganze Drumherum und zum Wohlfühlen der Gäste hatten die Treckerfreunde wieder ziemlich Gas gegeben. Bratwurst vom Grill, Steaks und Bratkartoffeln aus der Riesenpfanne und ein drehendes Spanferkel am Grill ließen so manchem Besucher das Wasser im Munde zusammenlaufen, noch bevor er seinen „Messerundgang“ über den Schützenplatz begonnen hatte. Die „Treckerdamen“ sorgten mit frischen Waffeln und Kuchen für den süßen Kontrast zur deftigen Speisenauswahl, das alles zu zivilen Preisen, was in diesen Zeiten auch nicht mehr selbstverständlich ist.
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Die Gäste verzehrten reichlich, sodass die Treckerfreunde mehr als zufrieden waren und sich eine gemeinnützige bzw. soziale Einrichtung wieder über eine großzügige Spende freuen kann. Wo der Erlös, der jedes Jahr gespendet wird, diesmal hingeht, ist noch noch klar.
Klar ist, dass die „Oldies“ Johannes Lütticke und Leopold Feldmann mit seinem Fendt Dieselroß, Baujahr 1952, auch im nächsten Jahr wieder nach Benolpe tuckern werden. „Wir kommen gerne wieder“, so die beiden bei der Abfahrt in die Heimatgarage.