Olpe/Altenhundem. Die GFO erklärt warum sie ein Jahr abgewartet hat, um die Übernahme der heimischen Kliniken auch nach außen zu dokumentieren.
Was vor einem Jahr beschlossen wurde und juristisch seit eineinhalb Jahren rückwirkend Fakt ist, wird ab sofort auch nach außen sichtbar: Aus dem Katholischen Klinikum Südwestfalen sind die GFO-Kliniken Südwestfalen geworden. Große Schilder wurden am Montag am St.-Martinus-Hospital in Olpe und am St.-Josef-Hospital in Altenhundem angebracht, zeitgleich wurden Fahnen gehisst, die das Taukreuz zeigen, das Logo der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO).
Ebenfalls wurde der neue Leitspruch der GFO präsentiert. Bisher hieß es „Ja zur Menschenwürde“. Dies gelte selbstverständlich weiter, so Markus Feldmann, Sprecher der GFO-Geschäftsführung, doch der neue Slogan „Franziskanisch - offen - zugewandt“ sei konkreter zu fassen und lade zudem ein, darüber nachzudenken, welche Bedeutung „franziskanisch“ habe.
Wie berichtet, hatte der Verwaltungsrat der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen (KHS) im vergangenen Jahr beschlossen, die Mehrheit von 51 Prozent an der Gesellschaft rückwirkend zum 1. Januar 2021 an die GFO, die Firma der Olper Franziskanerinnen, zu übertragen. Ende 2023 wird auch der Rest übernommen, bislang hatte die Olper St.-Martinus-Pfarrei die Mehrheit an der Hospitalgesellschaft, mit Minderheiten beteiligt war die St.-Agatha-Pfarrei Altenhundem sowie die bistumseigene Cura-Holding.
Historische Bezeichnungen bleiben
„Mit dem neuen Namen und einem gemeinsamen Logo wollen wir künftig deutlich nach außen zeigen, was auf dem Papier längst gilt: Wir gehören nun zur GFO-Familie“, erklärt Dr. Gereon Blum, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft, die juristisch bis auf weiteres bestehen bleibt. Die historischen Bezeichnungen der beiden Krankenhäuser bleiben erhalten.
Wie GFO-Chef Feldmann erklärte, werde in naher Zukunft in allen GFO-Einrichtungen der Region der Name der Trägergesellschaft nach vorn gerückt, vom Kindergarten bis zum Seniorenheim. Es sei typisch für die GFO, nach einer solchen Übernahme erst einmal abzuwwarten, die neuen Partner in Ruhe kennenzulernen und dann nicht nach der juristischen, sondern erst nach der faktischen Eingliederung in den Konzern dies auch nach außen zu dokumentieren.
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Alle Beteiligten zeigen sich äußerst zufrieden mit dem eingeschlagenen Weg, denn die Herausforderungen der Gesundheitpolitik ließen sich im Verbund mit einem starken Träger wie der GFO wesentlich besser stemmen als es die KHS selbst vermocht hätte. Für die GFO sei die Übernahme der Häuser im Kreis Olpe aus geografischer Sicht äußerst sinnvoll; bislang ist der Olper Konzern überwiegend im Rheinland in der Krankenhauslandschaft präsent. Historisch gesehen wächst zusammen, was stets zusammengehörte: Der Ursprungsbau des Olper Krankenhauses entstand auf einem Grundstück, das die Olper Ordensgründerin Maria Theresia Bonzel der Kirchengemeinde für diesen Zweck gestiftet hat, und viele Jahre waren Olper Franziskanerinnen im St.-Martinus-Hospital in Pflege und Verwaltung tätig.
15.000 Mitarbeiter
Die Katholische Hospitalgesellschaft bildet mit rund 1800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine weitere Verstärkung für die GFO, die nun über elf Krankenhäuser mit 18 Standorten sowie 16 Medizinische Versorgungszentren, Einrichtungen der Altenhilfe, Kindergärten, das Kinderhospiz „Balthasar“ und die St.-Franziskus-Schule in Olpe mit zusammen 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfügt.
Zu den GFO-Kliniken Südwestfalen, der bisherigen Katholischen Hospitalgesellschaft, gehören neben den Krankenhäusern in Olpe und Altenhundem auch vier Senioreneinrichtungen, zwei Kurzzeitpflegen, mehrere Praxen, die Medizinische Versorgungszentren bilden sowie die Fortbildungsakademie für Gesundheitshilfe in Rhode.