Olpe. Ein Mann aus dem Kreis Siegen ließ sich in einer Olper Arztpraxis auf das Affenpockenvirus testen. Mit positivem Ergebnis. Was bedeutet das?

Neben dem 40-jährigen Drolshagener wurde in den vergangenen Tagen in einer Olper Arztpraxis ein weiterer Mann mit Affenpocken behandelt. Dabei handelte es sich nach Recherchen unserer Redaktion aber nicht um einen Bürger des Kreises Olpe, sondern aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein. Der Mann hatte eine Olper Arztpraxis angerufen und über seine Symptome informiert und vorgewarnt, er könne mit dem Affenpocken-Virus infiziert sein. Daraufhin wurde er von der Olper Hausarztpraxis getestet. Und dieser Test ergab ein positives Ergebnis. Der Betroffene wurde anschließend von einer Dienst habenden Mitarbeiterin des Kreisgesundheitsamtes Siegen in Olpe abgeholt und befindet sich derzeit in der üblichen 21-tägigen Quarantäne.

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Der Pressesprecher des Kreises Siegen, Torsten Manges, bestätigte den Fall aus Olpe vom vergangenen Freitag. Gleichzeitig informierte er darüber, dass es im Kreis Siegen vor 14 Tagen bereits einen bestätigten Fall gegeben habe.

Wir fragten den Olper Allgemeinmediziner und Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (Bezirksstelle Lüdenscheid), Dr. Martin Junker, zur grundsätzlichen Gefährlichkeit des Affenpockenvirus. Junker erklärte, dass das Virus in keinster Weise mit dem Corona-Virus vergleichbar sei: „Zu einer Ansteckung kommt es in der Regel nur durch einen engen, persönlichen Kontakt.“ Mit einer Impfung gegen Affenpocken, die möglich sei, sollten sich nur solche Menschen beschäftigen, die als Risikopatient gelten würden. Die in Deutschland bis Mitte der 70-er Jahre verpflichtend gewesene und flächendeckend eingesetzte Pockenimpfung wirke auch noch gegen die jetzt auftretenden Affenpocken. Seines Wissens, so Junker, habe das Bundesgesundheitsministerium 60.000 Dosen des Impfstoffes gekauft.

Ein Grund zu Panik, appellierte Junker, sei absolut unangebracht.