Attendorn/Helden. Der Männergesangverein „Cäcilia“ 1887 Helden-Repetal ist einer der ältesten Kulturträger im Repetal. Der 135. Geburtstag wird richtig gefeiert.
Einer der ältesten Kulturträger im Repetal, der Männergesangverein „Cäcilia“ 1887Helden-Repetal existiert genau seit 135 Jahren. Das Jubiläum wird mit einem Chorfest in der Heldener Schützenhalle am Samstag, 4. Juni, ab 17 Uhr gebührend begangen.
17 Gastvereine werden mit jeweils zwei Liedern einen bunten musikalischen „Blumenstrauß“ übermitteln. Kontinuität ist bei dem MGV Helden-Repetal kein Fremdwort. Zum Beispiel arbeitet Herbert Zens seit 43 Jahren im Vorstand, davon insgesamt 22 Jahre als 1. Vorsitzender. Chorleiter Hubertus Schönauer aus Ottfingen dirigiert die „Cäcilia“ seit 36 Jahren. „Die Sänger sind zwar älter geworden, aber der Chorklang ist wunderschön geblieben“, sagte der Dirigent auf die Frage, was sich in den letzten Jahren verändert hat.
Vier Chorwettbewerbe mit 170 Chören
Fritz Pulte ist mit 89 Jahren der älteste aktive Sänger. Er frönt sein Hobby, ebenso wie der 86-jährige Paul-Willi Mertens, seit über 70 Jahren. Der Vater von Paul-Willi Mertens hatte kurzerhand am 5. Januar 1951 zu ihm gesagt: „Du gehst jetzt mit zum Singen.“ Und der Filius gehorchte natürlich und stellt mittlerweile fest: „Das habe ich nicht bereut.“ Sieben Mal stellten sich die Heldener in den Jahren 1980 bis 2018 beim Meisterchorsingen des Chorverbandes NRW der Jury und jedes Mal kamen die Sänger hochdekoriert mit dem Titel Meisterchor nach Hause. Gern erinnert man sich an den Live-Auftritt 1996 bei der Fernsehsendung „Mittwochs live“, mit WDR-Moderator Bernd Müller, die aus der Heldener Schützenhalle gesendet wurde. Beim 110-Jährigen vor 25 Jahren übernahm Arbeitsminister Norbert Blüm die Schirmherrschaft der Jubiläumsveranstaltung. Vier Chorwettbewerbe trug der MGV „Cäcilia“ Helden mit insgesamt 170 Chören aus. Der zweite Bass-Sänger Paul-Willi Mertens kann gut über alte Zeiten erzählen: „Wir fuhren in den 1960er Jahren zu einem Internationalen Wettstreit nach Rengsdorf.
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In der ersten Klasse traten wir gegen einen 85 Sänger starken holländischen Chor an. Diesen besiegten wir mit dem „Wodka-Lied“, unter dem Dirigat von Friedrich-Wilhelm Figge. Das Preisgericht stand nach unserem Auftritt auf und klatschte Beifall. Wir bekamen den Tageshöchstpreis in der ersten Klasse, das waren 60 Flaschen Wein. Unser Chorleiter erhielt den Dirigentenpreis, der ihm eine Woche Urlaub in Rengsdorf einbrachte. Die 60 Flaschen Wein tranken wir später bei einem eigens organisierten Weinfest für aktive und passive Sänger.“ Paul-Willi Mertens weiß auch noch, dass der damalige Heldener Chorleiter Eberhard Cordes in den Nachkriegsjahren bei einem Wettstreit in Grevenbrück den Sängern einen falschen Ton angab. „Das war sein Todesurteil.“ Danach sangen wir unter Chorleiter Paul Siepe, der aus Attendorn kam. Siepe fuhr mit dem letzten Bus, der nach Helden kam.
Chornamen um den Zusatz „Repetal“ ergänzt
Ab 19 Uhr überbrückte er die Zeit mit privatem Klavierunterricht, bevor um 20 Uhr die Probe im Gasthof Metten begann. Der heute noch aktive Sänger Alfons Duwe konstatierte, dass die Sänger Josef und Alfons Duwe, Georg Struck und Günter Fehling, die die über die Kreisgrenze hinaus damals bekannte Gesangsgruppe „Die fidelen Repetaler“ bildeten, ursprünglich aus dem MGV „Cäcilia“ Helden kamen. Vor zehn Jahren erhielten die Heldener einige Neuzugänge aus dem unteren Repetal. Hier löste sich der Dünscheder Gesangverein auf und so kamen Sänger aus Dünschede und Silbecke, die ihr liebgewordenes Hobby weiter pflegen wollten, in den Nachbarort. Damit die geografische Herkunft der neuen Sänger auch im Vereinsnamen erkennbar ist, einigten sich die Mitglieder in der Jahreshauptversammlung des Jahres 2016 darauf, den Chornamen um den Zusatz „Repetal“ zu ergänzen.