Olpe. Etwa 100 Flüchtlinge aus der Ukraine leben derzeit in Olpe. Die Kreisstadt setzt weiterhin auf die Unterbringung in Mietwohnungen.
Bürgermeister Peter Weber sprach von einer sehr dynamischen Lage. Die Situation ändert sich ständig. Derzeit würden etwa 100 Flüchtlinge aus der Ukraine in der Kreisstadt leben, teilte Weber in der Ratssitzung mit. „Alle Geflüchteten sind in Privatwohnungen untergekommen, die teilweise von uns angemietet worden sind“, so der Bürgermeister. Dies ist auch die künftige Strategie. Man sei dabei, im Stadtgebiet weitere Wohnungen anzumieten.
Aktuell verfügt die Kreisstadt Olpe in den eigenen Notunterkünften über 50 sofort verfügbare freie Plätze, so die Verwaltung. Die Stadt sei deshalb derzeit bemüht, private Wohnungsleerstände zu identifizieren und geeignete Wohneinheiten anzumieten, um die eigenen Kapazitäten auszubauen. Dabei würden auch Möglichkeiten geprüft, Personen kurzzeitig gegen eine entsprechende Kostenpauschale in freien privaten Zimmern in Familien unterzubringen. Priorität genieße allerdings die Anmietung geeigneter Wohnungen für Familien mit einer nachhaltigen Unterbringungsmöglichkeit in Olpe.
Sechs Mietangebote
Derzeit liegen laut Verwaltung insgesamt sechs Mietangebote für brauchbare Wohnungen mit unterschiedlich großen Wohnflächenangeboten im Olper Stadtgebiet vor. Die Größen liegen zwischen 50 und 130 Quadratmetern. Insgesamt können in diesen Wohnungen bis zu 26 Personen untergebracht werden. Alle Wohnungen wurden besichtigt und als geeignet beurteilt.
Mit der Anmietung dieser Wohnungen können die städtischen Kapazitäten sofort um 26 zusätzliche Plätze erweitert werden, so die Verwaltung. Mit den aktuell noch 50 freien Plätzen in den stadteigenen und angemieteten Unterkünften verfügt die Verwaltung dann über Unterbringungsmöglichkeiten für bis zu 76 Personen. Aufgrund der zu erwartenden Szenarien müsse die Stadt Olpe ihre Bemühungen, das Wohnungsangebot auszuweiten, aber auf alle Fälle fortsetzen.
Kosten von etwa einer Million
Für das Jahr 2022 rechnet Bürgermeister Weber mit Mietkosten für die Stadt Olpe in Höhe von etwa einer Million Euro. Davon sollen 840.000 Euro aus Landeszuweisungen nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz finanziert werden. Für die übrigen 160.000 Euro werden einige Straßenbaumaßnahmen verschoben. Allerdings geht man im Olper Rathaus davon aus, dass diese Mittel für 2022 nicht reichen und vermutlich aufgestockt werden müssen.
Noch keine Option ist aktuell die Unterbringung von Flüchtlingen in der Realschul-Turnhalle. Die Stadt hat aber Planungen aufgenommen, wie die Halle hergerichtet werden kann. „Wir wollen auch für den allergrößten Notfall vorbereitet sein. Deshalb gab es einen Termin vor Ort und wir haben das Szenario mal durchgespielt. Zur Zeit ist es aber nicht geplant, dass wir die Turnhalle für Flüchtlinge nutzen. Im Moment ist das kein Thema, aber irgendwann ist es nicht auszuschließen“, sagte Peter Weber.
Drei Notunterkünfte
Einstimmig sprachen sich die Olper Stadtverordneten für die von den Bürgermeistern vereinbarte „Interkommunale Beherbergung von Geflüchteten im Kreis Olpe“ aus.
Dabei geht es um gemeinsame Notunterkünfte in der Jugendherberge Heggen (150 Plätze), dem Jugenddorf in Eichhagen (300 Plätze) und Carpe Diem in Schwartmecke (200 Plätze).