Attendorn. Irgendwie total süß: Ein Mädchen betritt in Attendorn ein Geschäft mit ihrem Pferd, das sich dort erleichtert. Im Dorf weckt es Erinnerungen.

In Attendorn, vor allem aber in Ennest mit seinen rund 2300 Einwohnern, gibt es seit Mittwoch nur ein Thema: ein junges Mädchen besucht mit ihrem Pony die Netto-Filiale an der Benzstraße und das Tier nutzt doch gleich die unerwartete Gelegenheit, um sich im Geschäft zu erleichtern. Klingt nach einem lustigen April-Scherz, ist aber wahr und irgendwie eine total niedliche Posse.

Am späten Mittwochnachmittag taucht die 15-jährige Schülerin mit ihrem Pferd in dem „Netto“-Discounter auf, berichtet am Donnerstag die Polizei. Das Mädchen habe sich bei einer Angestellten erkundigt, ob sie das Pony mit in den Laden nehmen dürfe.

Pony „äpfelte“ an der Obst-Waage

Das Pony war da allerdings schon im Laden und gab selbst die Begründung dafür, dass Supermarkt- und Discounter-Kunden ihre Pferde besser vor dem Geschäft parken sollten – genauso wie ihre Hunde, die in der Regel ebenso draußen warten müssen.

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Jedenfalls berichtet die Polizei, dass das Pony „den kurzen Moment“ im Laden genutzt habe, um sich zu erleichtern. Es „äpfelte im Bereich der Waage in der Obst- und Gemüseabteilung“, heißt es im Polizeibericht. Dabei blieb es jedoch nicht. Denn das Pony rempelte auch die Waage an, die „Schaden nahm“, teilt die Polizei mit.

Mädchen betritt Discounter mit Pony - Eltern reagierten „überrascht“

Die Geschichte war damit nicht nur ein Fall für eine Reinigungskraft, sondern auch für die Polizei. Das Mädchen musste sich ausweisen und habe dann den Laden verlassen können - samt Pferd. Die Eltern der Jugendlichen wurden durch die Polizei über den Vorfall informiert. Sie hätten auf die Aktion ihrer Tochter „überrascht“ reagiert, berichtete die Polizei. Ein Sprecher sagte auf Nachfrage, die Jugendliche habe sich wohl auf einem Social-Media-Kanal zu der Aktion mit dem Pony anregen lassen.

In verschiedenen WhatsApp-Gruppen im Dorf wird über diese süße Aktion geschmunzelt und die Idee geteilt, dass das Mädchen doch im kommenden Jahr die Goldene Mistgabel der Ennester Karnevalsgesellschaft überreicht bekommen sollte. Sie wird an „verdiente Zeitgenossen“ übergeben. Träger dieses – natürlich nicht ernst gemeinten Preises – war auch schon Bürgermeister Christian Pospischil, der sich – einige werden sich erinnern – nach einem geselligen und alkoholreichen Schützenfesttag im Sommer 2018 in Ennest mit dem Fahrrad lang machte – mit stolzen 1,28 Promille im Blut.

Pospischil steckte diesen Vorfall locker weg, die paar Schrammen und Schürfwunden waren schnell wieder verheilt. Anders als das junge Mädchen jetzt bekam der Bürgermeister, heute immer noch in Amt und Würden, eine Anzeige aufs Auge gedruckt – wegen Trunkenheit im Verkehr. Er hat es verkraftet – genauso wie das junge Mädchen sicherlich schon bald selber über diesen Vorfall grinsen wird.