Olpe. 400 Menschen kamen am Sonntagabend zur Mahnwache auf den Olper Marktplatz. Sie wollten ein Zeichen für den Frieden setzen.

Kurzfristig wurde zu einer Mahnwache, die die Solidarität mit der Ukraine ausdrücken sollte, für Sonntagabend auf den Olper Marktplatz eingeladen. Rund 400 Teilnehmer kamen und damit waren die Erwartungen des veranstaltenden Vereins „Willkommen in Olpe“ bei weitem übertroffen worden.

Im Vorfeld waren 200 Handzettel mit einem Friedensgebet und dem Lied „Siegen wird das Gute“ ausgeteilt worden. Schwester Gertrudis von den Olper Franziskanerinnen, die ansonsten als Gemeindereferentin im Pastoralverbund Olpe-Kirchspiel Drolshagen tätig ist, verteilte Kerzen, damit ein Licht der Hoffnung entzündet werden konnte. Gegenüber unserer Zeitung sagte die Ordensschwester: „ Mit dieser Mahnwache setzen wir heute ein Zeichen für den Frieden. Wir haben die Hoffnung, dass der Wille zum Frieden stärker ist als jegliche Form von Gewalt und Krieg.“

„Willkommen in Olpe“

Der Verein „Willkommen in Olpe“ ist, wie uns deren Vorsitzende Marie Ting erklärte, im Jahre 2015 während der damaligen Flüchtlingskrise gegründet worden. Für die Vereinsvertreterin war es wichtig, dass nicht nur in Großstädten ein Zeichen für den Frieden in der Ukraine gesetzt wird, sondern auch in kleineren Städten. Marie Ting: „Denn auch hier möchten die Menschen zeigen, dass sie mitfühlen.“

Oksana Kohlmann aus Wenden war unter den Teilnehmern. Vor 18 Jahren kam sie aus der Ukraine nach Deutschland. Mit ihrer Freundin aus der Hauptstadt Kiew hatte sie noch am Sonntag gesprochen. Diese habe ihr von unruhigen Nächten erzählt, in denen Raketen und Bomben auf die Stadt niedergingen. Alex Hoffmann, der in Kiew geboren ist und heute in Drolshagen lebt, sprach von seiner Oma, die 87-jährig in Kiew lebt, und ihm gesagt habe, „ich bleibe hier, ich habe keine Angst“. Auch die Mutter von Alex, Ellen Hoffmann, empfindet den Überfall von Russland auf die Ukraine als „große Ungerechtigkeit“.

Landrat Theo Melcher forderte, dass der Wahnsinn sofort gestoppt wird. Er appellierte an die Anwesenden: „Treten wir ein für Freiheit und Frieden.“ André Arenz der den DGB-Kreisverband vertrat, zeigte sich “traurig und hilflos“.

Die Werte ganz Europas

Für die Veranstaltung hatte der DGB spontan die Beschallungsanlage zur Verfügung gestellt. Vertreter der Jungen Union, Jusos und der Grünen sprachen davon, dass nichts wichtiger ist als der Friede. Für die FDP drängte Landtagskandidat Colin Stamm darauf, dass die Ukraine-Flüchtlinge möglichst unbürokratisch aufgenommen werden. Er machte außerdem deutlich: „Die Ukraine verteidigt nicht nur ihr Land, sondern die Werte ganz Europas.“

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Vorsitzende Marie Ting bedankte sich, dass so viele Teilnehmer am Sonntagabend ihr Wohnzimmer verlassen hatten, um zur Mahnwache zu kommen, die eine Dreiviertelstunde dauerte.