Grevenbrück/Olpe. Der Bioladen in der Friedrichstraße schließt am 5. März, der neue Biomarkt in der Bruchstraße öffnet am 10. März.

Die beiden, die inmitten der noch verwaisten Eichen-Regale stehen, können es kaum erwarten: „Die Planung steht. Eröffnet werden soll unser neuer ,Biomarkt Natur pur’ am Donnerstag, 10. März“, sagt Geschäftsinhaber Thomas Heße (51) aus Grevenbrück, an der Seite des künftigen Marktleiters Michael Druck (51). Mit dem Biomarkt in den Räumlichkeiten des früheren Betten Meyer, zuletzt Matratzen Concord, in der Bruchstraße 2 hat Heße möglicherweise das große Los gezogen. Liegt das neue Ladenlokal doch genau an der Schnittstelle zwischen der alten Olper City und dem Olper Stadtteil, der rund ums neue Rathaus entstehen wird. Heße und Druck sind in Olpe keine Unbekannten. Bisher betrieben sie den kleinen Bioladen in der Olper Friedrichstraße. Doch die Vergrößerung und die geographische Veränderung hatten sich bereits länger angekündigt. Heße: „Wir haben hier rund 220 Quadratmeter und eine deutlich bessere Lage.“

Viertes Geschäft von Thomas Heße

Der Biomarkt in der Olper Bruchstraße ist das vierte Geschäft von Heße, neben Standorten in Grevenbrück, Altenhundem und Siegen. Heße ist Überzeugungstäter in Sachen „Bio“: „Ich habe mich schon als kleiner Junge dafür interessiert, dass für Naturkosmetik keine Tierversuche nötig sind.“

Nur noch bis zum 10. März müssen Bio-Kunden auf die Eröffnung warten.
Nur noch bis zum 10. März müssen Bio-Kunden auf die Eröffnung warten. © WP | Josef Schmidt

Tier- und Naturschutz, sagt er, lägen ihm sein ganzes Leben am Herzen: „Ich bin gefühlt auch ein Leben lang schon Bio-Kunde.“ Irgendwann wuchs die Idee, die ideologische Überzeugung mit geschäftlichem Interesse zu kombinieren. So wurde aus dem gelernten Werkzeugmacher ein Bio-Kaufmann. Vor zehn Jahren gründete er sein erstes Bio-Geschäft in der Nähe des Grevenbrücker Amtsgerichtes. 2012 folgte der Laden in Altenhundem, 2018 Siegen und jetzt der Umzug innerhalb Olpes.

Drei Tage Geschäftspause

Der Bioladen in der Friedrichstraße bestand seit 2013 und bot seine Waren auf rund 140 Quadratmeter Ladenfläche. Der Laden bleibt bis Samstag, 5. März, noch geöffnet.

Danach sind für die Umzugsaktivitäten drei Werktage geplant.

Im neuen Biomarkt Natur pur in der Bruchstraße 2 soll es dann am Donnerstag, 10. März, vermutlich ab 9 Uhr, losgehen. Ob sich an den bisherigen Öffnungszeiten (montags bis freitags 9 bis 18 Uhr, samstags 9 bis 13 Uhr) etwas ändert, steht noch nicht fest.

Während weite Teile des Einzelhandels unter den Corona-Fesseln stöhnten, konnten die Heße-Bioläden profitieren: „Für uns war das eher ein Vorteil“, räumt Heße ein, „die Leute haben während Corona bewusster eingekauft, mehr zu Hause gekocht, die Kinder waren häufig nicht in der Schule, auch der Urlaub fiel flach.“ „Da haben die Menschen beim Einkaufen mehr Wert auf Qualität gelegt“, fügt Michael Druck, gelernter Großhandelskaufmann, hinzu.

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Was aber genau wird der neue Markt im Herzen Olpes zu bieten haben, wollen wir wissen? „Alles, was Sie auch beim Discounter bekommen, nur eben ausschließlich Bioware“, sagt Heße. Natürlich Obst und Gemüse, Biofleisch, frisches Brot, aber auch Waschmittel, Kosmetik, Tiefkühlprodukte und Tierfutter, um nur einiges zu nennen. Was Fleisch und Gemüse angeht, werden ausschließlich Produkte verkauft von landwirtschaftlichen Betrieben, die sich ausschließlich auf die Bio-Produktion spezialisiert haben und Bio nicht nur nebenher machen. Brot und Fleisch kommen aus dem Münsterland oder Marburg, alles wird frisch nachts angeliefert.

Erst Betten Meyer, dann Matratzen Concord und jetzt Biomarkt. Fluktuation im Olper Einzelhandel. Besser als Leerstand.
Erst Betten Meyer, dann Matratzen Concord und jetzt Biomarkt. Fluktuation im Olper Einzelhandel. Besser als Leerstand. © WP | Josef Schmidt

Thomas Heße legt Wert auf das, was wie ein Werbeslogan klingt, in seinen Läden aber Realität sei: „Nur, wer zu 100 Prozent Bio macht, kommt bei uns ins Geschäft.“

Und dennoch, sagt das ,Bio-Duo’ aus Grevenbrück, werde das Klischee, Bio-Waren seien unbezahlbar, übertrieben: „Das Liter Milch kostet bei uns etwa 1,45 Euro“, sagt Michael Druck, „und ein Kilogramm-Vollkornbrot zum Beispiel knapp unter fünf Euro.“ Fazit: Teurer als Massenware, aber nicht unerschwinglich.

Auf Verpackungen wird übrigens verzichtet, wo es geht: „Fast alle unsere Kunden bringen Taschen mit“, freut sich Heße über einen gewissen Erziehungs-Effekt der Bio-Idee.