Lennestadt. Satter Überschuss statt hohes Defizit. Die Einnahmeprognosen der Stadt Lennestadt wurden in den letzten beiden Jahren bei weitem übertroffen.
Wie unsicher Prognosen und Berechnungen in diesen Pandemiezeiten sind, wurde am Mittwoch auch im Stadtrat deutlich. Dort konnte Lennestadts Bürgermeister dem Stadtrat mitteilen, dass die Stadt die letzten beiden Jahre ohne Minus in der Stadtkasse, sondern mit einem Überschuss von 13,4 Millionen Euro überstanden hat.
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Das erste Pandemiejahr 2020 konnte mit einem Überschuss von 1,5 Millionen Euro abgeschlossen werden. Erwartet war ein Minus von 1,9 Millionen. „Wir sind damit 3,4 Millionen Euro besser als geplant“, so Puspas. Das Geld soll in der Ausgleichsrücklage der Stadt geparkt werden, die damit wieder auf 10,5 Millionen Euro anwächst und das Niveau der Eröffnungsbilanz von 2007 erreicht.
Statt fünf Millionen Minus jetzt fünf Millionen plus
Auch für 2021 waren die Prognosen des Kämmerers sehr konservativ. Zwar liegt der genaue Jahresabschluss nicht vor, aber nach vorläufigen Schätzungen bleiben fünf Millionen mehr im Stadtsäckel übrig. Auch im letzten Jahr war die Stadt von einem Fehlbetrag von fünf Millionen ausgegangen, macht also unterm Strich ein Plus von zehn Millionen Euro. Nach den ersten Wochen im neuen Jahr sieht es ebenfalls nach einem Überschuss „im Millionenbereich“ aus, so Puspas. Rolf Zöllner (SPD) hatte für das „Mehrgeld“ im Haushalt schon Verwendungsmöglichkeiten, die Hallenbenutzungsgebühren für die Vereine sollten halbiert oder ganz entfallen. Die Stadt plane aber keinen Nachtragshaushalt, so der Bürgermeister, die zehn Millionen wandern also ebenfalls zunächst auf die hohe Kante.
Rüdiger Barteit verabschiedet
Zuvor war in der Sitzung der langjährige (seit 2002) Kämmerer und Leiter des Fachbereichs Finanzen und Steuern, Stadtverwaltungsdirektor Rüdiger Barteit, offiziell verabschiedet worden. Er geht Ende Februar in den Ruhestand. Puspas skizzierte den 46 Jahre dauernden Werdegang in der Stadtverwaltung, der 1976 begann, als der Bürgermeister geboren wurde. „Am 28. Februar wird eine Menge Erfahrung eines ausgewiesenen Verwaltungsfachmanns in den Ruhestand gehen“, so Puspas. Solche Karrieren seien nur möglich, wenn man sich der Stadt stark verbunden fühle. „Du hast deine Vorgesetzten immer mit einem hohen Maß an Loyalität zur Seite gestanden und hast mich fit gemacht für alle Fallstricke im Amt“, lobte Puspas seinen Finanz- und Personalhüter.
Eine Ehre für die Stadt zu arbeiten
Barteit sagte: „Ich bin sehr ergriffen und habe mich immer gefreut, dass ich die Ehre hatte für dieses Haus tätig zu sein.“ Er dankte den Stadtverordneten für die gute Zusammenarbeit. „Im Rat ist es immer fair und sachlich zugegangen.“ Er wünschte der Stadt weiterhin ein gutes Aufwärtsstreben und „dass wir von schlechten Einflüssen verschont bleiben“. Kerstin Bauer wünschte Barteit im Namen des Rates alles Gute im Ruhestand, die Stadtverordneten verabschiedeten den Altenhundemer mit herzlichem Applaus.
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Die Funktionen Barteits werden ab 1. März Thomas Meier (zweiter allgemeiner Bürgermeistervertreter) und Jochen Biermann (Leitung Fachbereich I Finanzen) übernehmen. Aus dem Rat gab es keinen Widerspruch. Andreas Verbeek (Grüne) merkte an, dass es schön wäre, wenn es auch mal eine Frau solche Aufgaben übernehmen würde.