Sie haben mit sich gerungen. Haben sich gleich zwei Mal Bedenkzeit erbeten über den Vorschlag eines heterogen besetzten Fraktionsvorstands. Doch sie haben es abgelehnt. Mehr noch: Birgit Haberhauer-Kuschel, Sascha Koch und Co. sind zurückgetreten. Weil sie mit „den Anderen“ nicht zusammenarbeiten können. Das ist offensichtlich.

Diese Entscheidung zeigt, wie tief die Risse innerhalb der großen Volkspartei in Attendorn sind. Um die Sache geht es hier schon lange nicht mehr. Eitelkeiten, persönliche Differenzen und Beschuldigungen machen ein konstruktives Miteinander unmöglich.

Ein Neustart ist die Konsequenz. Doch ist es wirklich ein Neustart? Ja, der Fraktionsvorstand hat nun ein komplett neues Gesicht, aber eben nicht das Gesicht, das sich Schöpf und Ohm gewünscht haben. Die beiden Lager stehen sich weiterhin gegenüber und nicht nebeneinander, mit einer offensichtlichen Machtverschiebung.

Die handelnden Akteure bleiben dieselben. Die 15-köpfige Fraktionsmannschaft ist, zumindest Stand heute, dieselbe wie die nach der Kommunalwahl. Dieselbe wie die der letzten Woche. Wie soll diese Mannschaft wieder vertrauensvoll zusammenarbeiten – und zwar für die Menschen, die ihr vertrauen? Für die Attendorner Bürger, die ein Recht darauf haben, dass sich „ihre“ CDU für die Sache und für die Entwicklung der wunderschönen Hansestadt zerreißt – und sich nicht selbst zerfleischt. Ich sehe diese Basis im Moment nicht. Leider. Leider für die Attendorner Bürger. Leider für die einst so große Volkspartei.