Olpe-Fahlenscheid. Der erste Schnee des Jahres lockte über 100 Schneefans ins Skigebiet Olpe-Fahlenscheid. Lifte laufen zwar noch nicht, der Schlitten tat’s auch.

Sebastian Stinn bringt die Stimmungslage rund um das Skigebiet Fahlenscheid mit einem Satz auf den Punkt: „Die Leute wollen einfach nur raus.“ Ohne, dass einer der Skilifte oder der „Zauberteppich“ (Förderband für Schlittenfahrer) in Betrieb genommen ist, haben sich am Freitagmittag schon über 100 Schneefans auf den Weg zum Olper Skigebiet gemacht, damit die Kinder endlich noch einmal ihre Schlitten aus dem Keller kramen konnten.

Die Betreiber des Skigebietes Fahlenscheid, Sebastian und Elisabeth Stinn mit ihren vier Kindern, hoffen auf reichlich Schnee und wenig Corona.
Die Betreiber des Skigebietes Fahlenscheid, Sebastian und Elisabeth Stinn mit ihren vier Kindern, hoffen auf reichlich Schnee und wenig Corona. © WP | Josef Schmidt

Auf die Frage, wann denn die Lifte mal wieder Skifahrer vom Tal auf den Berghang in fast 600 Meter Höhe ziehen könnten, verzieht Sebastian Stinn seine Miene und zuckt mit den Schultern: „Dann sagen Sie mir mal, ob und wie viel es in den nächsten Tagen schneit?“

Zumindest fürs nahende Wochenende macht der Wetterbericht ein wenig Mut (siehe Infobox). Samstag und Sonntag könnten die von Brettl-Fans herbeigesehnten Flocken rieseln.

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Bleibt die Frage: Wird es auch genug sein? „Um unsere Hänge vernünftig für den Skiliftbetrieb präparieren zu können, müsste sich das Winterwetter vier bis fünf Tage stabilisieren“, macht sich Stinn keine Illusionen. Im Klartext: Entweder kommen zu den etwa fünf Zentimetern Schnee noch einmal mindestens 15, besser 20 Zentimeter oben drauf oder es kühlt noch ein Stück herunter, auf minus 2,5 bis minus 3 Grad Celsius.

Schneefall am Wochenende wahrscheinlich

Laut Wintersportarena Sauerland steigt die Schneedecke am Wochenende ab 500 m Höhe weiter an. Auf der Homepage heißt es u. a.: „...In den mittleren und höheren Lagen des Sauerlandes ist mit richtigem Winterwetter zu rechnen. .... Bei Temperaturen von minus 2 Grad auf dem Kahlen Asten und etwa 4 Grad nahe des Ruhrgebietes kommen am Abend kräftige Niederschläge auf, die verbreitet als Schnee oder Schneeregen fallen. In der Nacht zu Sonntag steigt die Schneefallgrenze bis auf 700 Meter an, um am Sonntagmorgen wieder bis 400 Meter zu sinken.Das Skigebiet Fahlenscheid liegt 500 bis 600 Meter über dem Meeresspiegel.

Erst dann können die Schneekanonen ihren Dienst sinnvoll leisten. „Einen Versuch hatten wir schon rund um die Weihnachtstage“, blickt Stinn auf den ersten zaghaften Versuch des Winters zurück, „doch nach gut 100 Stunden Schneekanonenbetrieb kam wieder Wärme und viel, viel Regen.“

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Wir stehen gerade mitten auf dem Skihang neben einer der neun gelben Schneekanonen, und immer wieder beobachten wir Familien mit ihren Kindern, die mit ihren Schlitten einen Riesenspaß haben. Ein bärtiger Mann dreht sich zu Sebastian Stinn in der Hoffnung einer belastbaren Prognose: „Wie ist denn die Tendenz?“ fragt er. Schulterzucken ist die einzige Antwort.

Ganz wichtig: Schneelage checken!

Elisabeth Stinn kann den gesunden Pessimismus ihres Mannes nachvollziehen: „Selbst, wenn alles mit dem Wetter gut geht, weiß doch niemand, welche Verordnungen plötzlich kommen. Dann kann von einem auf den anderen Tag wieder Schluss sein“, sagt sie mit Blick auf Corona. Bis dahin kann sie mit ihrem Team die Gäste in der großzügigen Gastro-Skihütte bedienen: „Bei Schnee freitags von 12 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17.30 Uhr.“

Eines ist den Stinns ganz wichtig: „Bevor sich jemand ins Auto setzt, unbedingt die aktuelle Schneelage checken.“

Entweder unter www.fahlenscheid.de oder auf der Facebook-Seite Skigebiet Fahlenscheid. „Die werden laufend aktualisiert“, sagt Sebastian Stinn.