Sondern/Siegen. Endlich: Nach mehr als fünf Jahren wird dem Kiosk in Sondern wieder Leben eingehaucht. Ab März könnte es vielleicht schon losgehen.

Nach mehr als fünf Jahren im unfreiwilligen Dornröschenschlaf wird der frühere Kiosk am Bahnhofsgelände in Sondern im nächsten Frühjahr wieder zum Leben erweckt. Das bestätigte Hermann Finke vom Gebäude-Management der Stadt Olpe auf Anfrage. Vermutlich ab Anfang März, wenn alles klappt, dürfen sich die Sonderner und die touristischen Gäste auf handgemachtes Speiseeis italienischer Machart freuen, auf leckeren Cappuccino und andere kulinarische Überraschungen. Der erfahrene Pizzerien- und Eisdielenbetreiber Domenico Forciniti, der unter anderem ein Eis-Café in Mudersbach und seit 15 Jahren die Pizzeria „Pizzami“ in der City Galerie in Siegen betreibt, hat den städtischen Kiosk gemietet. Forciniti, der aus dem calabrischen Cosenza stammt, freut sich auf sein Publikum im Sauerland: „Wir sind momentan mit dem Umbau beschäftigt und hoffen darauf, am 1. März beginnen zu können.“ Einige Überraschungen für die Sonderner, aber auch für die Gäste von außerhalb seien geplant.

Viele Jahre außer Betrieb

Mit dem Engagement des Italieners endet die für die Stadt unrühmliche Geschichte des Dauerleerstandes. Vor dem Millionenprojekt Regionale 2013, das erst im Herbst 2018 eingeweiht wurde, hatte das kleine Häuschen der Personen-Schifffahrt Biggesee gehört. Die hatte den Kiosk viele Jahre verpachtet, erst im letzten Jahr vor Beginn der Baumaßnahme mit eigenem Personal betrieben.

Im April 2016 dann die politischen Beschlüsse dafür, eine Toilettenanlage anzubauen und dem Gebäude ein ansehnlicheres Gesicht zu geben. Der Olper Architekt Guido Becker plante und leitete den Umbau, der letztlich mit den kalkulierten rund 170.000 Euro Baukosten umgesetzt wurde.

2016: Ein Foto aus der Zeit vor dem Kiosk-Umbau und vor der Umsetzung des Regionale-Projektes in Sondern. Seitdem ist viel passiert. Nur der Kiosk steht immer noch leer.
2016: Ein Foto aus der Zeit vor dem Kiosk-Umbau und vor der Umsetzung des Regionale-Projektes in Sondern. Seitdem ist viel passiert. Nur der Kiosk steht immer noch leer. © WP | Josef Schmidt

Danach passierte so gut wie nichts mehr. Die Gründe: Die Stadt fand keinen neuen Gastro-Pächter. Größere Umbauten, gerade, was die Außengastronomie betraf, mussten und müssen mit dem planenden Büro A 24 (Berlin) abgestimmt werden. Hermann Finke bestätigt im Gespräch mit unserer Redaktion: „A 24 hat urheberrechtliche Ansprüche auf die Gestaltung ihres Planes.“ Im Klartext: Das städtebauliche Gesamtbild des vom Land hochgeförderten Projektes in Sondern darf nicht so ohne weiteres gravierend verändert werden. Auch, was in Sachen Außengastronomie geschehe, bedürfe jeweils der Abklärung mit A 24. Ein großer oder mehrere Sonnenschirme sollten aber wohl kein Problem sein. Die Toilettenanlage könne weiterhin öffentlich genutzt werden.

Freude in Sondern, dass sich ‘was tut

In Sondern ist man erst einmal gespannt, was sich im neuen Eiscafé tun wird. Dass sich etwas tut, darüber sind alle erfreut. Wolfgang Keseberg, langjähriger Chef der Personenschifffahrt Biggesee, der der Kiosk gehörte und erst im Zuge der Regionale in städtischen Besitz überging: „Schön, dass sich da etwas bewegt. Es ist schade, dass das so lange leer stand." Ähnlich äußert sich Sonderns neuer Ortsvorsteher Winfried Freitag: „Gut, dass da wieder Leben reinkommt.“