Kreis Olpe. Nach der Panne im Impfzentrum bei Kinderimpfaktion ist die Aufregung groß. Die Infos aus der Pressekonferenz des Kreises Olpe zum Nachlesen.

  • Panne im Impfzentrum im Kreis Olpe
  • Kinder haben den Moderna-Impfstoff statt Biontech bekommen
  • Auf Wunsch der Eltern wurde die Polizei eingeschaltet

Nachdem Kindern im Impfzentrum des Kreises Olpe während der Kinderimpfaktion am Sonntag Impfstoffe gespritzt, die nicht für sie vorgesehen waren, hat der Kreis Olpe zu einer Pressekonferenz eingeladen. Statt dem vorgesehenen, für Kinder entwickelten Impfstoff von Biontech/Pfizer, erhielten die Kinder das Vakzin von Moderna.

Über die Pressekonferenz berichten wir in diesem Artikel im Live-Ticker:

14.30 Uhr: Damit ist die Pressekonferenz im Olper Kreishaus beendet.

14.28 Uhr: Der Kreis Olpe will einen solchen Fall in Zukunft verhindern, indem in einer gewissen Zeit immer nur ein Impfstoff eingesetzt wird. Das heißt, Booster-Impfungen für Erwachsene und Kinderimpftermine sollen nicht mehr gleichzeitig stattfinden.

14.26 Uhr: Bei der Mitarbeiterin handele es sich um eine erfahrene Kraft. Zudem erfolge vor jeder Arbeit im Impfzentrum eine neue Einweisung, erklärt Stefan Spieren.

14.25 Uhr: „Die Unterstellung, dass wir etwas unter den Tisch kehren, macht mir besonders Kummer“, sagt Stefan Spieren. Der Fehler werde im Impfzentrum genau analysiert und es werden Maßnahmen ergriffen,

14.22 Uhr: Bislang haben sich noch keine weiteren Eltern gemeldet, denen Unstimmigkeiten aufgefallen sind. „Ich bin der Hoffnung, dass es das war“, sagt Melcher, „aber ausschließen kann man gar nichts.“

14.20 Uhr: Der Vorfall könne dazu führen, dass das Vertrauen in die Impfkampagne erschüttern könne, sagt Landrat Melcher. Allerdings sei die Impfung gerade in Hinblick auf Omikron weiter wichtig. „Daher ist uns diese Transparenz derzeit wichtig.“ Entscheidend: Was im Impfpass ausgewiesen ist, sei auch verimpft worden. Darin könnten sich alle Eltern sicher sein.

14.13 Uhr: Der Impfstoff für die Kinder haben orangene Deckel, erklärt Apotheker Dr. Torsten Hundt. Daher seien alle Gegenstände für die Kinderimpfung im Impfzentrum in orange markiert. Der Moderna-Impfstoff habe hingegen eine rote Markierung. Hier scheint es zu einer Verwechslung gekommen zu sein.

14.10 Uhr: Die Kinder haben die übliche Booster-Dosis erhalten, die der Kinder-Dosis entspreche, die sich derzeit in der Zulassung befindet, teilt Stefan Spieren mit.

14.07 Uhr: Bislang gebe es bei den betroffenen Kindern keine Auffälligkeiten. Die Amtsärztin stehe als direkte Ansprechpartnerin für die Eltern zur Verfügung. Außerdem bemühe sich der Kreis um eine fachmedizinische Einschätzung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

14.04 Uhr: Insgesamt drei Kinder haben den Moderna-Impfstoff erhalten, sagt Landrat Theo Melcher mit, ein Elfjähriger und zwei Geschwister (7 und 10 Jahre): „Dafür entschuldige ich mich im Namen des Kreises und der impfenden Fachkraft, der das sehr leid tut.“ Sie hätten eine Dosis von 50 Mikrogramm des Moderna-Impfstoffs erhalten.

14 Uhr: Viele Medien, darunter drei Kamerateams, sind ins Kreishaus gekommen, um Details zu der Impfpanne zu erfahren. Auf dem Podium sitzen neben Landrat Theo Melcher auch Krisenstabsleiter Andreas Sprenger, Amtsärztin Dr. Claudia Lamprecht, Stefan Spieren als Ärztlicher Leiter des Impfzentrums sowie Dr. Torsten Hundt als pharmazeutischer Leiter des Impfzentrums.

Pressemitteilung am Sonntagabend

Wörtlich hieß es in der Presseerklärung des Kreises vom Vorabend: „Am heutigen Sonntag, 19. Dezember, wurde im Impfzentrum bei mehreren Kindern anstelle des von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfstoffs der Firma BioNtech versehentlich der Impfstoff der Firma Moderna verimpft. Der Fehler war der impfenden Medizinischen Fachangestellten selbst aufgefallen. Die Eltern der betroffenen Kinder wurden sofort über den Vorfall informiert. Im Gespräch mit der ärztlichen Leitung des Impfzentrums wurde ihnen mitgeteilt, dass für den Impfstoff Moderna die Zulassung für die Verimpfung an Kindern bei der Europäischen Arzneimittelagentur beantragt sei. Bei den Kindern waren im Zeitpunkt des Verlassens des Impfzentrums keine Auffälligkeiten festzustellen. Auf Wunsch der Eltern wurde der Vorfall bei der Polizei angezeigt.

Abläufe im Impfzentrum werden noch einmal überprüft

Das Impfzentrum hat die individuelle Fehlleistung der Fachangestellten zum Anlass genommen, sämtliche Abläufe und Kinderimpfungen noch einmal zu überprüfen. Sollten dabei weitere Fälle festgestellt werden, werden die Eltern davon in Kenntnis gesetzt. Über den Vorgang soll das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen am Montag unterrichtet werden.

Um eine unabhängige ärztliche Expertise zu dem Vorfall zu erhalten, wird den Eltern seitens des Kreises Olpe angeboten, einen Termin bei einem Kinderarzt wahrzunehmen.

Moderna bislang nur für Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im November grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren gegeben. Es ist der erste Corona-Impfstoff, der in der EU für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen ist. Die Kinder sollen von dem Impfstoff nur ein Drittel der Erwachsenen-Dosis erhalten und zwei Dosen im Abstand von drei Wochen.

Der Moderna-Impfstoff Spikevax ist bisher in der EU zugelassen für Menschen ab zwölf Jahren. Allerdings empfiehlt die Ständige Impfkommission für Menschen unter 30 ausschließlich die Impfung mit dem Mittel von Biontech. (red/mit dpa)