Saßmicke. Die Heiligenfigur des Johannes Nepomuk in Saßmicke ist gestohlen worden. Die Ortsvorsteherin ist fassungslos: „Es ist wirklich traurig.“

Kinder auf dem Weg zur Schule haben den Diebstahl entdeckt: Die Heiligenfigur des Johannes Nepomuk, die auf dem Geländer der Biggebrücke am Ortseingang von Saßmicke angebracht war, ist in der vergangenen Woche zwischen Dienstag und Freitag von Unbekannten mit einer Flex entfernt und mitgenommen worden (unsere Zeitung berichtete).

„Unglaublich, dass so etwas passieren kann“, so Ortsvorsteherin Sandra Kurz-Schneider. Unglaublich, weil zunächst niemand den Diebstahl bemerkt hat. Immerhin muss jeder, der Saßmicke anfährt, die Brücke passieren, da sie die einzige Zufahrt zum Dorf ist. Unglaublich auch, weil die Bronzestatue 125 bis 150 Kilogramm wiegen dürfte und mit Gewindeschrauben und einer zusätzlichen Eisenstange gesichert war. Und nicht zuletzt unglaublich, mit welcher Dreistigkeit die Täter zu Werk gingen.

70 Zentimeter misst die Figur

Rund 8000 Euro ist die Bronzefigur wert, die von der Gießerei Ohm & Häner angefertigt wurde. Dazu wurde eine in der Saßmicker Kirche stehende Holzfigur abgeformt und nachgegossen. Der Heilige Johannes Nepomuk ist nicht nur Schutzpatron von Saßmicke, sondern ebenso Patron des örtlichen

Die 125 bis 150 Kilo schwere Bronzefigur des Heiligen Johannes Nepomuk wurde von unbekannten Tätern abgeflext und gestohlen.
Die 125 bis 150 Kilo schwere Bronzefigur des Heiligen Johannes Nepomuk wurde von unbekannten Tätern abgeflext und gestohlen. © Privat | Privat

Schützenvereins. Am 16. Mai eines jeden Jahres wird ihm zu Ehren das Patronatsfest gefeiert. Und natürlich begrüßte Nepomuk, der gemeinhin als Brückenheiliger gilt, bis zur vergangenen Woche die Besucher der Ortschaft. Etwa 70 Zentimeter misst die Figur, einschließlich des erhobenen Kreuzes 90 Zentimeter.

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„Es ist wirklich traurig. Der Heilige und die Figur sind schließlich von großer Bedeutung für unser Dorf“, sagt Sandra Kurz-Schneider. 1986 war die Figur auf der damaligen alten Bruchsteinbrücke installiert worden. Nachdem 2001 die Brücke neu gebaut wurde, montierte man die Figur 2002 im Rahmen eines Dorffestes an alter Stelle. Indes ist der jetzige Diebstahl nicht der erste. Im Juni 2011 versuchten sich Unbekannte an der Figur. Allerdings fiel sie damals in die Bigge, dabei wurde das Kreuz beschädigt.

Nicht der erste Fall im Kreis Olpe

Vergangenen Montag nun wurde bei der Polizei Anzeige erstattet. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Bislang gibt es keine Hinweise auf die Täter. Das teilt Esther Schöttke von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde Olpe auf Anfrage unserer Zeitung mit. Es ist nicht der erste Diebstahl von Bronze, Kupfer oder Aluminium im Kreis Olpe. Allein in den vergangenen Wochen häuften sich die Meldungen. So hatten Unbekannte in Attendorn und Olpe Anfang des Monats Kessel oder Wertgegenstände aus Kupfer von den Grundstücken gestohlen (wir berichteten). Ein neues Phänomen ist das nicht. Diebstähle dieser Art treten (im Kreis Olpe) immer mal wieder phasenweise auf, berichtet Esther Schöttke. Auch auf Kupferkabel hatten es Täter bereits abgesehen.

Vereinzelt habe es in den vergangenen Wochen Hinweise gegeben. Eine konkrete Spur gebe es aber noch nicht. „Häufig handelt es sich dabei um überörtliche Täter“, sagt Esther Schöttke. „Hinweise aus der Bevölkerung sind das A und O. Darauf sind wir bei den Ermittlungen angewiesen.“