Gerlingen. Am Tag nach dem Feuer bei der Firma Dietrich in Gerlingen laufen die Löscharbeiten weiter. Uwe Dietrich: „Bin froh, dass niemand verletzt wurde.“

Die Halle ist in sich zusammengesackt. Unter der Last der Flammen. Verbrannte Fahrzeuge, Scherben, Schutt und Asche. Es ist der Tag nach dem Großbrand bei der Firma Dietrich in Gerlingen (unsere Zeitung berichtete). Vor Ort herrscht reges Treiben. Der Brandermittler ist da. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen die letzten Glutnester. Uwe Dietrich steht daneben, blickt auf das Ausmaß der Zerstörung. „Ich bin froh, dass niemand verletzt worden ist“, sagt der Geschäftsführer. „Unser Dank gilt allen Einsatzkräften.“

Es passierte mitten in der Geschäftszeit. Am Donnerstagnachmittag. Uwe Dietrich sitzt im Büro. Ein Mitarbeiter kommt zu ihm. Aufgeregt und panisch. „Alle raus, es brennt“, rief er. Der Geschäftsführer des Gerlinger Abschleppunternehmens läuft direkt zur Werkstatthalle. „Da schlugen die Flammen schon meterhoch“, erzählt er. Er sieht wie einige seiner Mitarbeiter noch selbst versuchen, das Feuer zu löschen – und hält sie davon ab. Viel zu gefährlich. Das Feuer wütete gnadenlos. Weit über Gerlingen hinaus war die schwarze Rauchwolke am Himmel sichtbar.

Am Tag nach dem Feuer bei der Firma Dietrich in Gerlingen wird weiter gelöscht.
Am Tag nach dem Feuer bei der Firma Dietrich in Gerlingen wird weiter gelöscht. © WP | Verena Hallermann

Gegen 14 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Zahlreiche Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen. Zu dem Zeitpunkt befanden sich in der Werkstatthalle des Unternehmens noch Autos und Lkw. Auch Gefahrenstoffe. Die rasche Brandausbreitung bereitete auch der Feuerwehr ernsthafte Probleme. Mehrere Gasflaschen, welche im Betrieb gelagert waren, zerbarsten und stellten eine akute Gefährdung für die eingesetzten Einsatzkräfte dar. Fahrzeuge, die am Rand standen, mussten aufgrund der großen Wärmestrahlung umgesetzt werden.

Feuer unter Kontrolle gebracht

Es musste schnell gehandelt werden. Die Koblenzer Straße wurde gesperrt. Über insgesamt drei Drehleitern, mehrere Tanklöschfahrzeuge und eingesetzter Atemschutztrupps bekam die Feuerwehr das Feuer unter Kontrolle. Die für diesen Außenangriff benötigte Wassermenge wurde durch ortseigene Kräfte und durch den Wasserförderzug der Feuerwehr Olpe aus dem nahegelegenen Fluss Bigge und dem Hydrantennetz sichergestellt. Die Halle nebenan konnte vor den Flammen gerettet werden. Ebenso die auf dem Gelände befindliche Tankstelle.

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Mehr als zehn Stunden waren die rund 240 Einsatzkräfte vor Ort. Unterstützung bekam die Feuerwehr der Gemeinde Wenden hierbei durch die Feuerwehren aus Attendorn, Drolshagen, Finnentrop, Lennestadt, Olpe, Kreis Siegen-Wittgenstein, dem Rettungsdienst des Kreises Olpe, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk, der Polizei Olpe, dem Energieversorger und weiteren zuständigen Behörden. Aufgrund des massiven Wassereinsatz und des rückfließenden Löschwassers sind im Verlauf des Fluss Bigge, hin zum Stadtgebiet Olpe, prophylaktisch mehrere Ölsperren gesetzt worden. Eine erhöhte Schadstoffbelastung in der Luft konnte seitens der Spezialkräfte nicht festgestellt werden.

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Der Schock bei der Firma ist groß. 2004 hat es schon mal auf dem Gelände gebrannt. Allerdings nicht in diesem Ausmaß. Dennoch. Jetzt gilt es nach vorne zu blicken. „Für uns ist das natürlich eine schwierige Situation“, sagt Uwe Dietrich. „Aber es ist alles versichert. Wir werden jetzt zusehen, dass wir schnellstmöglich alles wieder aufgebaut kriegen.“ Als erstes werde man versuchen, auf die benachbarte Halle wieder Strom zu kriegen – um dort die Arbeit wieder aufnehmen zu können.

Ursache und Schadenssumme noch unklar

Beamte der Kriminalpolizei nahmen bereits während der Löscharbeiten ihre Ermittlungen auf. Die Brandursache sowie der Verlauf des Brandes sind nach Angaben der Polizei derzeit noch unklar, eine Schadenssumme liegt noch nicht vor. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an und werden auch unter Hinzuziehung eines Brandsachverständigen fortgeführt.

Am Tag nach dem Feuer bei der Firma Dietrich in Gerlingen zeigt sich die Zerstörung im vollen Ausmaß.
Am Tag nach dem Feuer bei der Firma Dietrich in Gerlingen zeigt sich die Zerstörung im vollen Ausmaß. © WP | Verena Hallermann

Die Feuerwehr weißt darauf hin, dass möglicherweise Rußpartikel mitgetragen wurden. Sollten die besagten Rauchpartikel in Vorgärten aufgefunden werden, können diese eigenständig und problemlos mit Kehrwerkzeug aufgenommen und dem Müll zugeführt werden. Bei Rückfragen steht Ihnen ab 8 Uhr die zuständige Ordnungsbehörde der Gemeinde Wenden unter 02762/4060 zur Verfügung.