Olpe/Dortmund. Vier Freunde aus Olpe haben die App NightLive entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die die Angebote in Bars oder Kneipen bündelt.

Wo sollen wir heute feiern gehen? Diese Frage stellen sich viele Leute, wenn sie zusammen mit ihren Freunden den Abend planen. Vielleicht in den Club, wo wir letzte Woche waren? Oder doch mal was Neues ausprobieren? Je nachdem um welche Stadt es geht, ist das Angebot nahezu unendlich – und unübersichtlich. Genau das haben sich auch David Clemens, Zoë Marie Schulte, Patrick Müller und Ricardo Dornseifer gedacht. Die vier Freunde aus Olpe haben daher eine App entwickelt, die den Nutzer durch das Nachtleben führt. Wie das funktionieren soll, haben sie im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt.

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David Clemens (23), Zoë Marie Schulte (23), Patrick Müller (23) und Ricardo Dornseifer (23) kennen sich aus der Schule. Sie haben 2016 am Städtischen Gymnasium Olpe (SGO) Abitur gemacht. Mittlerweile hat es sie in die Großstädte gezogen. Zoë Marie Schulte und David Clemens wohnen in Dortmund. Sie ist Bachelorstudentin für Psychologie und Erzieherin in der LWL Kinder- und Jugendpsychiatrie Dortmund, er studiert Angewandte Informatik und ist Hilfskraft am Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz der Technische Universität Dortmund (TU Dortmund). Patrick Müller macht aktuell seinen Master für Wirtschaftschemie und ist Hilfskraft am Institute of Business Administration at the Department of Chemistry and Pharmacy (IfbM) an der WWU Münster. Ricardo Dornseifer ist Bachelorstudent für International Business an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und wohnt in Gerlingen.

Es begann mit einer Reise nach Prag

Doch wie kam es nun dazu, dass die vier Freunde eine App entwickelten? Es war eine gemeinsame Reise nach Prag. Dort wollten sie das Nachtleben erkunden – konnten sich nur nicht wirklich entscheiden, wo sie hingehen sollten. Obwohl sie sich auf verschiedenen Plattformen informierten. Das Angebot war einfach zu groß. „Die Lokalitäten, für die wir uns dann entschieden, entsprachen dann nicht wirklich unseren Wünschen und Erwartungen“, erzählt Zoë Marie Schulte. „So ist uns aufgefallen, dass wir keinen guten Überblick über das Nachtleben hatten und unseren Abend nur schwer planen konnten. Wir waren überrascht, dass für dieses Problem noch keine einfache Lösung bestand.“

Eine Plattform, auf der Nutzer die Angebote des Nachtlebens einer Stadt vergleichen können – das war ihre Idee. Und so ist das Konzept ihrer „NightLive“-App entstanden. Das Prinzip ist ganz einfach. In der App werden alle Bars/Kneipen und Diskotheken aufgeführt und ihre anstehenden Veranstaltungen beworben. Dabei können die Betreibenden der Lokalitäten ihre Alleinstellungsmerkmale und Besonderheiten auf ihren Profilen herausstellen. Außerdem werden Programm, Angebote und Specials der Lokale in einer zielgruppengerechten Art und Weise präsentiert. Auch Live-Bilder und -Videos soll es geben. „So wird den Nutzer/-innen schon vor dem Betreten einer Location ein Gefühl dafür geboten, was sie dort erwartet“, erklärt Patrick Müller.

Bringt Ausgehende und Betreiber zusammen

Aber reichen dazu nicht bereits etablierte Websites? Braucht es dafür wirklich eine App? „Ja, die braucht es“, betonen die vier Freunde. Indirekte Wettbewerber seien nicht auf das Nachtleben spezialisiert, würden „nicht annähernd so aussagekräftige Eindrücke wie NightLive“ bieten. Außerdem haben die Freunde eine Nutzerumfrage mit mehr als 220 Teilnehmer im Alter von 16 bis 40 Jahren durchgeführt. Das Ergebnis: Vor allem in fremden Städten fehlt eine gute Vergleichbarkeit für Ausgehende. Der Hauptunterschied zu den indirekten Wettbewerbern liege darin, dass NightLive auf eine starke Einbeziehung von Lokalbetreibenden baut. „NightLive ist also viel mehr als ein digitaler Stadtplan, es bietet vielfältige Möglichkeiten zur Interaktion und bringt Ausgehende und Betreibende in direkten Kontakt zueinander“, sagt David Clemens.

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Seit Juni arbeiten die jungen Gründer an der App und stellen fest: Sowohl bei den Ausgehenden als auch bei den Betreibern ist das Interesse groß. Für erstere wird die App kostenlos sein, für letztere gibt es ein Abo-Modell. Aktuell sind sie dabei, den Prototypen weiterzuentwickeln, Marketing-Strategien zu entwerfen und den Business-Plan zu schreiben – damit die NightLive-App schon im kommenden Sommer marktreif

ist und von ausgewählten Nutzergruppen getestet werden kann. Ein idealer Zeitpunkt. „Während der Pandemie sind mit den 18- bis 20-Jährigen zwei Jahrgänge in die Zielgruppe der Clubs und Bars hinzugekommen, die noch keine eigenen Erfahrungen sammeln konnten“, sagt Ricardo Dornseifer. „Gerade jetzt nach der langen Zeit haben vor allem junge Erwachsene ein großes Bedürfnis sich wieder ins Nachtleben zu stürzen.“

Pilotregionen für den Markteintritt werden die Städte Dortmund und Bochum. Ziel ist es, die App künftig auch über die Grenzen NRWs hinaus zu etablieren. „NightLive schon jetzt weit mehr als eine einfache Idee ist, welche man mal eben neben dem Studium realisieren kann“, betonen sie. „Konkret bedeutet das für uns, dass wir uns in Zukunft noch stärker auf die Entwicklung der Unternehmung konzentrieren werden und dies einen größeren Teil unseres beruflichen Werdegangs ausmachen wird.“

Investoren gesucht

Die vier Freunde aus Olpe haben das Gründerstipendium NRW verliehen bekommen.

Das Team der NightLive-App ist weiter auf der Suche nach potenziellen Investoren und alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. Kontakt unter info@nightliveapp.de.

Weitere Infos finden Sie im Internet auf nightliveapp.de.