Olpe. Das Tierheim Olpe möchte die Hundehalle umbauen. Die Halle ist zu kalt für die Tiere. Dazu ist der Verein allerdings auf Spenden angewiesen.
Rio ist angespannt. Und wie. Der Jagdhund sitzt kerzengerade in seinem Körbchen und rührt sich nicht. Seine Augen sind auf Marcel Lohmann gerichtet – oder besser gesagt, auf das kleine Tütchen in den Händen des Tierpflegers. Es ist Zeit für ein Leckerchen. Rio wohnt jetzt seit knapp einem Dreivierteljahr im Tierheim in Olpe. Er stammt aus Bulgarien, hat zuletzt auf der Straße gelebt. Die Streicheleinheiten im Tierheim, die regelmäßigen Gassi-Spaziergänge und die Leckerchen zwischendurch sind daher richtiger Luxus für den Kleinen. Und dennoch – die Hundehalle ist längst nicht mehr zeitgemäß. Das soll sich nun ändern. „Der lieblose Knast-Charme muss weg“, sagt Elke Stellbrink, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereines Olpe.
Die Kälte ist ein Problem
Das Tierheim gibt es seit 1972. Seitdem hat es keine baulichen Veränderungen an der Hundehalle gegeben. Geplant war es häufig. Doch es kam immer etwas dazwischen. Mal war es das Dach, mal musste eine neue Heizungsanlage her. Baumaßnahmen, die natürlich kosten. Und so wurde die Erneuerung der Hundehalle immer wieder nach hinten verschoben. Das Problem ist nicht nur der optische „Knast-Charme“ durch die Gitter an den Zwingern – Die Hunde liegen derzeit oft im Durchzug. Die Halle ist insgesamt zu kalt. Das soll sich jetzt ändern. Der Plan ist, die Gitter durch Türen mit Plexi-Glasscheiben zu ersetzen. Außerdem soll die Decke herabgesetzt werden, um eine Wärmedämmung zu erzielen.
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Ziel ist es, den zehn Hunden, die derzeit dort leben, ein angenehmeres Zuhause zu schenken. Und natürlich allen anderen Hunden, die nach ihnen vorübergehend einziehen werden. Dazu sollen auch die Durchgänge von den Innenzwingern in den Außenbereich verbreitert werden – damit auch größere Tiere es einfacher haben. Zudem soll vereinzelt die Stufe an den Durchgängen weichen, derzeit eine Barriere für körperlich eingeschränkte Tiere. „Wir haben schon ein bisschen was geschafft“, erzählt Elke Stellbrink. „Im Zuge der neuen Heizungsanlage haben wir nun alle Zwinger mit Heizkörper ausgestattet. Nicht wie vorher nur in jedem zweiten.“
Doch das Vorhaben kostet. Und zwar nicht gerade wenig. Es ist von 30.000 Euro die Rede. Davon will sich das Team vom Tierschutzverein Olpe aber nicht einschüchtern lassen. Mit Hilfe von Spendengeldern wollen sie das Projekt stemmen. Und siehe da – eine erste zweckgebundene Spende ist auch schon eingegangen. „Wir freuen uns über jeden Euro, der gespendet wird“, betont Elke Stellbrink. „Wir können das Geld gut gebrauchen.“
Schon viel bewegt
Es läuft – dankenswerterweise – viel ehrenamtlich im Tierheim Olpe. Der Vorstand, die Gassigänger, die Katzenstreichler – und die ganzen Helfer bei den Veranstaltungen nehmen kein Geld für ihre Arbeit. Und dennoch. Die festangestellten Tierpfleger müssen bezahlt werden, es fallen Tierarztkosten an – und vieles mehr. Das allein über die Mitgliederbeiträge (der Verein hat aktuell 550 Mitglieder) und den Beiträgen der Kommunen zu finanzieren, wäre nicht möglich. Mit den Spendengeldern hat der Verein in den vergangenen Jahren schon viel bewegt. Das Katzenhaus wurde 2004 erneuert, 2008 das Haus für die Kleintiere. Und zwischenzeitlich wurden Solarzellen auf dem Dach installiert. Einige der symbolischen Spenden-Schecks zieren die Wände der Räumlichkeiten im Tierheim. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Roswitha Blum vom Vorstand. „Für die Spendengelder aber auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer.“
Rio wird sich jedenfalls freuen, wenn es in seinem Zwinger ein bisschen wärmer ist. Zumindest so lange er noch da ist. Denn das ist die beste Nachricht, die Elke Stellbrink verkünden kann: „Bis jetzt haben wir immer ein Zuhause gefunden“, sagt sie. „Auch, wenn es manchmal ein kleines bisschen länger gedauert hat.“
Es wird um Spenden gebeten
Für den Umbau der neuen Hundehalle werden Spenden benötigt. Spenden gehen an den Tierschutzverein Olpe e.V., Volksbank Olpe, IBAN: DE62 4626 1822 0114 4444 00, BIC: GENODEM1WDD, Verwendungszweck: Hundehalle.
Das Tierheim in Olpe öffnet ab dem 1. November wieder für die Besucher.