Kreis Olpe. Die Schutzmasken gehören seit April 2020 zum Alltag. Mittlerweile sind die Zahlen gesunken. Wie groß ist die Akzeptanz der Masken im Kreis Olpe?

Seit April 2020 gehört die Schutzmaske zum Alltag. Sowohl beim Einkaufen im Supermarkt als auch in Bus und Bahn. Immer wieder kam es zu Protesten von Menschen, die sich dagegen wehren. Menschen, die das Corona-Virus leugnen – oder sich gegen die Schutzmaßnahmen aufwiegeln. Zuletzt hat der Fall in Idar-Oberstein für Entsetzen gesorgt. Ein Mitarbeiter einer Tankstelle wurde nach einem Streit mit einem Maskenverweigerer erschossen. Gibt es auch im Kreis Olpe Widerstände?

Höchstens mal vergessen

Dirk Schmelter, stellvertretender Betriebsleiter der VWS, die 99 Prozent des öffentlichen Busverkehrs im Kreis Olpe abwickelt, muss nachdenken, wann sich zuletzt einer der VWS-Busfahrerinnen und Busfahrer über Maskenverweigerer beschwert habe. Dies sei schon lange her. „Wir haben damit so gut wie keine Probleme“, so Schmelter. Die Fahrgäste verhielten sich sehr diszipliniert. Es komme manchmal vor, dass eine Schülerin oder Schüler vergesse, die Maske aufzusetzen und was in der letzten Reihe im Bus passiere, da habe das Fahrpersonal während der Fahrt keinen Einfluss drauf. „Zu Beginn der Maskenpflicht mussten wir öfter eingreifen, da gab es welche, die die Maske nicht aufsetzen wollten.“ Aber dass Fahrgäste dann richtig aggressiv reagierten, das sei äußerst selten vorgekommen.

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Fehlanzeige auch beim Ordnungsamt in Lennestadt. Auch dort sind bisher keine Beschwerden über Maskenverweigerer aufgelaufen, weder aus der Bürgerschaft, noch von Betrieben. Während in Bussen und Bahnen und in allen geschlossenen Räumen die Maske auf der Nase bleiben muss, ist dies in der Gastronomie an festen Steh- und Sitzplätzen nicht nötig, sondern nur, wenn der Gast aufsteht und sich in dem Lokal bewegt. Diese Vorschrift „bröckele und brösele so langsam dahin“ ist der Eindruck der Ordnungswächter.

Ähnliches bestätigt auch Peter Püttmann, Leiter des Ordnungsamtes Olpe. „Wir haben da keine großen Probleme“, sagt er. Zwar seien schon hin und wieder mal Anrufe eingegangen, weil sich Menschen im Einzelhandel geweigert hätten, die Maske zu tragen, aber das hätte man ohne große Widerstände vor Ort klären können. Auch Michael Klein, Pressesprecher der Polizei, sind keine entsprechenden Fälle im Kreisgebiet bekannt.

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„Bei uns ist das absolut gar kein Thema mehr“, kann sich auch Jörg Dornseifer von Dornseifers Frischemarkt an keinen konkreten Fall eines Maskenverweigerers in einer seiner Filialen erinnern. Im vergangenen Jahr sei dies noch anders gewesen, da habe es immer mal wieder solche Fälle gegeben, gerade nach der FFP2-Maskenpflicht. „Seitdem ist es aber ruhig.“ Gleicher Tenor von Apotheker Christian Springob, Vorsitzender der Attendorner Werbegemeinschaft: „Ich kenne keinen Fall. Es mag sein, dass ab und an mal Kunden aus reiner Vergesslichkeit ohne Maske in ein Geschäft gehen. Aber nicht aus Prinzip.“

Keine aggressiven Kunden

Aggressionen oder gar Gewalt gegenüber den Mitarbeitern? Das hat Matthias Christ, Inhaber der Aral-Tankstelle in Drolshagen „Gott sei Dank noch nicht erlebt“. Zwar vergessen hin und wieder schon mal Kunde ihre Maske aufzusetzen, zu Problemen sei es aber noch nicht gekommen. „Natürlich beschwert sich schon mal jemand“, sagt Matthias Christ. „Aber böse ist noch keiner geworden.“ Das bestätigt auch Thorsten Ochel, Inhaber der Tankstelle „Bft“ in Gerlingen. Bei der hohen Kundenfrequenz am Tag passiere es immer mal wieder, dass Kunden keine Masken tragen würden. „Die Leute vergessen es einfach schon mal“, sagt er. „Nach einem Hinweis von uns werden sie aber in der Regel auch aufgesetzt.“