Kreis Olpe. Das Impfzentrum für den Kreis Olpe ist geschlossen, doch die Impfkampagne soll nahtlos weitergehen. Was sich der Kreis überlegt hat.

Die Impfkampagne gegen das Coronavirus hat im Kreis Olpe bisher sehr gut funktioniert. Eine Quote von 77,47 Prozent vollständig und 80,39 Prozent erstgeimpften Einwohnerinnen und Einwohner (Stand: 30. September) hat dem kleinsten Landkreis Nordrhein-Westfalens die landesweite Spitzenposition gebracht. Die Bevölkerung ab zwölf Jahre ist zu 89,4 Prozent erst- und zu 86,2 Prozent vollständig geimpft.

„Dieses Ergebnis ist ein ganz großer Erfolg für alle Menschen im Kreis Olpe. Alle, die sich haben impfen lassen, haben ein Zeichen gesetzt. Alle, die bei den Impfungen und der Organisation mitgearbeitet haben, haben großen Einsatz und Kreativität bewiesen. Sie alle tragen dazu bei, dass wir gemeinsam wieder sicherer und unbeschwerter leben können“, lobt Landrat Theo Melcher.

Der ärztliche Leiter des Impfzentrums lässt die Zeit seit Beginn der Impfkampagne Revue passieren: „Es begann am Tag nach Weihnachten mit den mobilen Impfungen in den Pflegeeinrichtungen“, erinnert sich Stefan Spieren. Diese waren im März abgeschlossen; inzwischen erhalten die Seniorinnen und Senioren dort bereits die Auffrischungs-Immunisierung. „Am 8. Februar konnte auch das stationäre Impfzentrum des Kreises Olpe in Attendorn eröffnen. Geplant waren dort zu Beginn rund 500 Impfungen pro Tag.“

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Eine Zielmarke, die mit dem steigenden Angebot an Impfstoff-Dosen bald deutlich erweitert werden konnte: Nach Ostern steigerte das Impfzentrum seine Kapazität auf täglich bis zu 1500 Impfungen. Mit steigender Auslastung wurden zusätzlich zwei Zelte für jeweils 100 Personen aufgestellt, um den Bürgerinnen und Bürgern einen wettergeschützten Warteplatz anbieten zu können.

Von Beginn an haben alle Verantwortlichen intensiv zusammengearbeitet: „Zwischen Ärzteschaft, Kassenärztlicher Vereinigung, Apothekerschaft, Apothekerkammer, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Kreis Olpe hat die Zusammenarbeit sehr gut geklappt, da haben alle an einem Strang gezogen“, betonen unisono Stefan Spieren, Andreas Sprenger als Leiter des Corona-Krisenstabs beim Kreis Olpe, Torsten Tillmann als Vorstand des DRK-Kreisverbands Olpe sowie Amtsapotheker Dr. Torsten Hundt.

Impfbus in den Dörfern unterwegs

Möglichst alle Menschen mit dem Impfangebot zu erreichen, war und ist das Ziel. Mit dem Impfbus kamen mobile Teams in die Städte und Dörfer. Dabei wurden auch Asylbewerber und Obdachlose nicht vergessen, die oft wenig mobil und selten hausärztlich versorgt sind. Auch die weiterführenden und berufsbildenden Schulen wurden jeweils mehrfach angesteuert.

Zusätzlich setzten die Verantwortlichen im Kreis Olpe auf gezielte Anreize für einzelne Bevölkerungsgruppen: Die Impf-Lounge mit Cocktails und Musik; Impfen beim Frühschoppen, im Zug, am Biggesee sowie mit Gutscheinen für ein Schnellrestaurant oder eine Bratwurst bei der Attendorner Hansenacht – es gab viele kreative Ideen. „Manche Menschen haben sich darüber geärgert, dass wir solche Anreize gesetzt haben, und natürlich bedeutete es zusätzlichen Aufwand“, sagt Stefan Spieren. „Aber hätten wir es nicht getan, hätten wir viele Menschen nicht erreicht. Und da jede verabreichte Impfdosis ein Erfolg ist, hat es sich gelohnt.“

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Das betont auch der Amtsapotheker des Kreises Olpe, Dr. Torsten Hundt: „Diese niedrigschwelligen Angebote, mit denen wir die Bevölkerung praktisch zu Hause abgeholt haben, waren ein Garant für die äußerst effektive Impfaktion des Kreises Olpe – der erfolgreichsten in ganz NRW, wie die Statistik der Kassenärztlichen Vereinigung dokumentiert.“

Das stationäre Impfzentrum hat wie angekündigt zum 30. September geschlossen – bis zum letzten Tag waren dort sowohl Erst- als auch Zweitimmunisierungen möglich. Die Impfkampagne soll aber ohne Pause weitergehen: Erste Anlaufadresse für Impfwillige sind jetzt die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Zusätzlich steuert der Impfbus einmal pro Woche feste Standorte an; alle Städte und Gemeinden im Kreis Olpe werden dabei berücksichtigt. Über die aktuellen Termine informiert der Kreis auf seiner Webseite www.kreis-olpe.de/corona.